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Boten des Lichts, Die Auserwählten (German Edition)

Boten des Lichts, Die Auserwählten (German Edition)

Titel: Boten des Lichts, Die Auserwählten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Víctor Conde
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Lautsprecher verbargen. Sie brauchte sich nicht zu verstecken. Indem sie die Gestalt eines Engels annahm, überschritt sie eine metaphysische Grenze, die sie für die Menschen unsichtbar machte. Weder sie noch ihre auf Elektrizität und physikalischen Wellen basierende Technologie waren in der Lage, die übernatürlichen Wesen zu sehen. So war es seit Anbeginn der Zeit, und so würde es auch weiterhin sein.
    Jemand aber hatte sie doch gesehen.
    Séfora hatte es bemerkt, als sie über die Schar von Eltern und Journalisten geflogen war, die um die Schüler herumstanden. Sie hatte auf ihr Zielobjekt herabgesehen, um sich zu vergewissern, dass es ihr gut ging, als sich ihre Blicke trafen. Das ungläubige Gesicht des Mädchens verriet ihr, dass der Blickkontakt kein Zufall gewesen war.
    Auf irgendeine Weise konnte das Mädchen sie sehen. Sie hatte gewusst, dass sie da war, an der Saaldecke flatternd wie ein verwundeter Vogel.
    Das änderte vieles.
    Sobald sie gelandet war, legte sie die Flügel an und machte sich auf das Schlimmste gefasst. Mit dem Flug hatte sie versucht, die Aufmerksamkeit der Dämonen auf sich zu ziehen. Mit ein bisschen Glück würden sie sich ein paar Minuten ablenken lassen, sodass das Mädchen ein wenig Zeit gewann. Der Hass der verschiedenen Spezies untereinander war so essenziell, so atavistisch, dass es einem Dämon fast unmöglich war, seine Mission zu verfolgen, wenn ein Engel in seiner Nähe war, und umgekehrt.
    Und da sah sie sie auch schon. Séfora kannte nicht viele der Tausenden von verschiedenen Kreaturen, die die labyrinthischen Gänge der Hölle bevölkerten, aber denen hier war sie schon einmal begegnet. Es handelte sich um eine relativ kleine Truppe kriegerischer Dämonen, die von den Feuerhütern abstammten und sich selbst Lamassu nannten.
    Sie waren an sich nicht besonders mächtig, aber zu sechst wären sie wohl in der Lage, eine einfache Himmelsbotin wie sie zu fangen und ihr sämtliche Lebenskraft zu entziehen.
    Séfora wünschte, einer von ihren Brüdern könnte hier sein, um ihr jetzt beizustehen. Ein paar Cherubim hätten genügt, um diesen törichten Lamassu den Marsch zu blasen. Sogar Vareel, mit dem sie das Privileg der Flügel teilte, ein Engel im gleichen Dienstalter, der es in so kurzer Zeit bis zum Strafengel gebracht hatte, hätte diese sechs Fußgänger mühelos zum Teufel geschickt. Aber sie wusste, dass es ein unmöglicher Wunsch war.
    Die Gründe, warum sie sie nicht um Hilfe bitten konnte, lagen auf der Hand. Was sich in diesen Tagen an den diffusen Grenzen zwischen Himmel und Hölle abspielte, war zu wichtig, als dass die Himmlischen Heerscharen ihretwegen ihre Posten hätten verlassen können. Selbst die Schutzengel und andere Wesen, die sonst als ständige Begleiter der Menschen dienten, waren zurückgerufen worden, um ihre Kräfte dem großen Ganzen zur Verfügung zu stellen.
    Die Geschöpfe des kleinen, hilfsbedürftigen Planeten namens Erde waren schutzloser denn je, aber sie ahnten nichts davon.
    Séfora nahm an, dass die Lamassu sofort auf sie losgehen würden, dass sie versuchen würden, sie einzukreisen, um ihr die Fluchtwege abzuschneiden, und vertraute darauf, dass sie dank ihrer Fähigkeit zu fliegen (ihrem derzeit einzigen Trumpf) gut dabei wegkommen würde.
    Aber dem war nicht so.
    Die Dämonen warfen ihr einen hasserfüllten Blick zu, aber sie stürzten sich nicht auf sie. Zum Glück gingen sie auch nicht sofort auf das Menschenmädchen los. Sie verwandelten sich lieber in Wasser, flossen durch die Risse in der Wand nach draußen und verschwanden so aus ihrem Blickfeld.
    Sie zogen sich geordnet zurück.
    »Was ist denn mit denen los?«, fragte Séfora verblüfft.
    Der Spiegel antwortete: Ich glaube, sie haben Menschenblut gekostet. Jetzt sammeln sie ihre Kräfte, um die geraubte vitale Essenz unter sich aufzuteilen.
    »Diese Bestien haben schon unter den Menschen gewildert? Bei den Archonten, wie schnell sind die denn!«
    Du musst dich beeilen und den Vorteil ausnutzen. Sobald sie die Essenz des Opfers verinnerlicht haben, sind sie in der Lage, einen physischen Körper anzunehmen, und von da an gegen unsere Waffen unempfindlich.
    Séfora nickte besorgt. Die wenigen Waffen, über die ein Engel ihres Ranges verfügte, wie etwa das Schwert-Zeichen, konnten gegen lebende Materie nichts ausrichten. Sie vermochten Zauber zu lösen, Flüche zu brechen, Schicksale zu entwirren, tote Materie zu zerschneiden und dergleichen mehr, aber durch das Fleisch

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