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Botschaft des Schreckens

Botschaft des Schreckens

Titel: Botschaft des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanche Mosler
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wir allein waren. Aber warum war da stets diese Spannung, wenn ich allen dreien gegenüberstand? Bis jetzt hatte ich geglaubt, der Grund sei die schreckliche Botschaft, die ich ihnen gebracht hatte. Aber diese Spannung schien nicht nachzulassen, sondern sich noch zu verstärken. »Ich bin noch nicht sehr lange hier«, hörte ich mich langsam sagen. »Und deshalb kenne ich Sie wohl alle noch nicht sehr gut…«
    Stille trat ein. Alle drei starrten mich wortlos an. Dona Isabellas gute Laune war gründlich verdorben, und ich hatte sie alle gekränkt – wahrscheinlich ohne rechten Grund.
    Wie gewöhnlich war es Antonio, der das Schweigen brach. »Warum nahmen Sie es uns dann so übel«, rief er, »als Sie glaubten, wir hätten Sie ›Fremde‹ genannt? Und weil Sie schon davon reden: Wir kennen Sie auch noch nicht so gut! Sie kreuzen hier auf und behaupten, von Father Vala geschickt zu sein. Aber müssen wir Ihnen das glauben? Woher wissen wir denn, daß Sie eine Krankenschwester aus Oklahoma sind? Sie haben doch zugegeben, in Santa Fe niemand zu kennen.«
    »Genug, Antonio!« unterbrach ihn Carlos barsch. »Ich weiß, daß du aufgeregt bist – wir alle sind es nach so einer Nacht. Aber niemand auf unserer Hacienda spricht so mit einem Gast. Vergiß nicht die Fakten. Father Vala hat Señorita Terrill wirklich hierhergeschickt. Denk an den blauen Mantel… und an die Bande mit ihren Motorrädern heute nacht.« Er wandte sich mir zu. »Sie, Señorita, Sie hätten nicht davon reden sollen, bevor wir Gelegenheit hatten, Abuela alles zu erklären. Aber die  extranjeros,  von denen wir sprachen, sind Viehdiebe. Sie waren auf unsere Schafe aus. Heutzutage kommen sie gleich mit Lastwagen – das ist viel praktischer. Ich hoffe, die Sache ist nun geklärt.«
    Bevor ich antworten konnte, fragte Dona Isabella verwirrt: »Heißt das, daß ihr drei heute nacht auf dem  rancho wart, Carlos?«
    Carlos kam herüber, setzte sich an Abuelas andere Seite und nahm ihre Hand.  »Si, querida.  Felipe, einer unserer caporals,  meldete uns, daß sich möglicherweise Viehdiebe an die Schafe heranmachen würden. Außerdem war er besorgt, weil wir uns so lange nicht mehr auf dem  rancho  hatten sehen lassen.«
    Dona Isabella saß ganz still da, den Blick unverwandt auf Carlos gerichtet. »Ich verstehe«, murmelte sie schließlich. »Du brauchst es nicht zu erklären. Haben die… die Diebe Schafe gestohlen?«
    Carlos schüttelte den Kopf. »Nein. Die Warnung kam rechtzeitig.«
    »Das ist gut.« Abuelas Blick ging von Carlos zu Antonio, dann zu Miguel. »Ich schlief gut, weil ich meine Enkel im Hause wähnte. Wenn ich weiß, daß ihr weg seid…« Ihre Stimme wurde unsicher, und sie sprach den Satz nicht zu Ende.
    »Si«,  entgegnete Antonio unfreundlich, »deswegen haben wir dir nichts gesagt. Du hattest deine Ruhe, und jetzt ist alles wieder in Ordnung.«
    Ich sagte es in ruhigem Tone, aber ich mußte es sagen: »Ich freue mich, daß Ihre Großmutter gut geschlafen hat. Auf mich trifft das leider nicht zu. Und als ich den Höllenlärm dieser Bande dort draußen hörte, wurde alles noch tausendmal schlimmer, als ich überall nach Ihnen suchte und schließlich feststellen mußte, daß Sie gar nicht im Haus waren!«
    Selbst Antonio ließ sich dazu herbei, etwas betreten dreinzusehen. »Ja«, murmelte er, »wir hätten Ihnen wohl Bescheid sagen sollen. Aber der  caporal  sagte, es sei sehr eilig… Und hier war alles ganz ruhig. Deswegen…«
    »Deswegen«, fiel ihm Miguel ins Wort, »sollten wir zugeben, einen Fehler gemacht zu haben. Aber zumindest ist alles gut ausgegangen!«
    Abuelas große, dunkle Augen ruhten jetzt auf mir. »Wollen Sie sagen, daß während der Abwesenheit meiner Enkel diese Bande hierher kam?«
    »Ja«, sagte ich. »Sie rasten draußen auf ihren Motorrädern herum. Nachdem sie sich nicht am Haus zeigten, glaube ich, daß sie mir nur Angst machen wollten, genau wie mit meinem blauen Mantel. Jedenfalls bin ich froh, daß Sie nichts davon hörten. Pedro und ich waren wohl die einzigen, die etwas bemerkten.«
    »Pedro?« wunderte sie sich. »Aber wenn Joe Wache stand…«
    Ich holte tief Atem. »Pedro stand Wache.«
    Und wieder murmelte sie: »Ich verstehe.« Ich aber fragte mich, ob Abuela wirklich verstand, oder ob sie in Gedanken vielleicht schon wieder woanders war.
    »Hören Sie«, rief Antonio ungeduldig. »Niemandem von uns wurde ein Haar gekrümmt. Selbst unser  caporal  hat den Hin- und Rückweg unbehelligt

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