Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)
setzte sie auf Lauras schlechtes Gewissen. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie viel mir das bedeutet. Und natürlich übernehmen wir die Reisekosten …«
»Aber mal angenommen, ich fahre hin, und er weigert sich herzukommen?« Obwohl sie immer noch kicherte, spürte Laura den Druck, der jetzt auf ihr lastete.
»Zumindest haben Sie dann alles versucht«, antwortete Tricia.
Monica nahm eine schauspielerische Haltung ein. »Mein Gott, Mädchen! Glaubst du ernsthaft, er könnte dir widerstehen? Irische Männer sind allesamt notorische Frauenhelden. Er wird alles für uns tun!«
»Bitte sagen Sie, dass Sie es versuchen werden«, bat Tricia. »Vielleicht unterstützt Jacob Stone das Festival immer noch, wenn Sie Ihr Bestes gegeben haben.«
Fenella schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Er ist ein Mann, der meint, was er sagt.«
»Wie ist er denn Millionär geworden?«, erkundigte sich Tricia, was Laura nur recht war, weil sie das ebenfalls sehr interessiert, aber nur ungern gefragt hätte. Sie war auch froh darüber, dass die Unterhaltung sich endlich nicht mehr um sie drehte.
»Industriediamanten«, meinte Fenella. »Und er ist genauso hart.«
»Und wie haben Sie ihn überredet, zu dem Meeting zu kommen?« Tricia war offensichtlich fasziniert.
»Na ja, er hat irgendetwas mit Ruperts Familie zu tun, und obwohl er nicht studiert hat, ist er ein großer Literaturfan. Liest jedes Jahr die Liste der Nominierten für den Man Booker -Preis, so was halt. Er war unsere erste Wahl, als wir nach einem Sponsor suchten.«
Sie wandte sich wieder Laura zu. »Und deshalb ist es so wichtig, diesen Daniel O’Flaherty zu bekommen … oder wie immer er heißt.«
»Dermot Flynn«, sagte Laura und seufzte.
Monica hatte sich entschieden. »Wir fahren nach Irland und holen ihn.« Sie hielt inne und sah Laura an. »Ich schenke dir Freikarten für unseren nächsten Auftritt, wenn du mitkommst.«
Laura betrachtete Monica nachdenklich. Die Karten wären ein schönes Geschenk für Grant, und sie schuldete ihm etwas, weil er ihr seinen Wagen geliehen hatte. »Und warum willst du das unbedingt?«
»Ich möchte da einfach hin.« Monica hielt inne. »Ich habe da drüben noch etwas zu erledigen.« Sie hakte sich auf freundschaftliche Art bei Laura unter. »Und das wird lustig, Herrgott noch mal.«
Alle lachten, als sie das in irischem Akzent aussprach.
Laura hatte das Gefühl, alles versucht zu haben und nicht länger kämpfen zu können. Sie hob ergeben die Arme. »Okay, ich versuche mein Bestes. Aber versprechen kann ich nichts.«
Fenella beugte sich vor und umarmte sie. »Sie sind großartig! Vielen Dank! Ich werde dafür sorgen, dass Jacob Stone die Reisekosten übernimmt.«
»Ein bezahlter Urlaub im Januar«, bemerkte Laura. »In Irland. Wer könnte dazu Nein sagen?«
4. Kapitel
D as ist schrecklich nett von dir, mich zu begleiten, Monica«, sagte Laura, während sie in Monicas altem VW -Käfer – einem Auto, von dem sie behauptete, es passe zu ihrem Image als Sängerin einer Vierzigerjahre-Band – darauf warteten, auf die Fähre zu fahren. »Vor allem zu dieser unchristlichen Zeit.«
Es war halb zwei Uhr morgens, und sie waren sehr müde.
»Dadurch können wir auf der anderen Seite bei Tageslicht fahren«, meinte Monica. »Und ich wollte dich gern begleiten. Du wärst niemals allein gefahren, selbst wenn du irgendwie hingekommen wärst, und wie gesagt, ich habe meine Gründe für diese Reise. Außerdem …« Monica hielt inne. Sie runzelte die Stirn ein wenig, als dächte sie darüber nach, wie sie ihre Gedanken am besten in Worte fassen sollte, »… hast du etwas an dir, das mir gefällt. Ich glaube, wenn du ein bisschen aus deinem Schneckenhaus herauskämst, könnte man mit dir sehr viel Spaß haben.«
Laura lachte. »Manche Leute finden mich auch in meinem Schneckenhaus ganz gut.« Grant war wahrscheinlich der Einzige, auf den das zutraf, obwohl er ebenfalls versuchte, sie da herauszuholen. Aber sie hatte einfach das Gefühl, gegen Monicas zweischneidiges Kompliment protestieren zu müssen.
»Da bin ich sicher, doch ich glaube, du bist viel lustiger, wenn du mental mal hinter der Theke des Buchladens hervorkommen würdest.«
»Hast du dich mit meinem Freund Grant unterhalten?«, fragte Laura misstrauisch.
Monica lachte. »Nein. Den habe ich noch nicht kennengelernt.« Ein Mann trat aus dem Schatten und winkte sie weiter. »Gott sei Dank, wir sind dran. Ich hoffe, sie stellen uns nicht irgendwo in ein Regal.
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