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Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Botschaften des Herzens: Roman (German Edition)

Titel: Botschaften des Herzens: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Dubrovnik? Ich weiß, dass ihre Romane im Moment sehr angesagt sind – und wie jeder zweite Lesekreis in England lesen auch wir ihren neuesten gerade.« Sie hielt inne. »Und ich fürchte, dass ich keine Zeit haben werde, ihn zu Ende zu lesen.«
    Laura lachte. »Ich habe im Laden auch einen Lesekreis gegründet, und ich sage den Leuten immer, dass sie ruhig kommen sollen, selbst wenn sie das Buch nicht gelesen haben. Sie stellen dann oft Fragen, durch die die Diskussion wirklich in Gang kommt.«
    »Ich glaube nicht, dass ich damit ewig durchkommen werde«, meinte Fenella. »Also? Könnten Sie den Roman für mich vielleicht rasch zusammenfassen?«
    Laura gab kurze Kritiken aller aktuellen Bestseller und fand es entgegen ihrer normalen Gewohnheit überhaupt nicht unangenehm, im Zentrum des Interesses zu stehen. Es muss an der entspannten Atmosphäre in der Küche liegen, dachte sie, weit weg von der gezwungenen Formalität, die oben geherrscht hatte.
    Jacob Stone, der bis zu diesem Punkt noch kaum den Mund aufgemacht hatte, stellte sich zu ihnen. Er war klein und untersetzt, aber er besaß Ausstrahlung. Die Leute schienen zuzuhören, wenn er sprach, und weil er so selten das Wort ergriff, machte es besonders Eindruck, wenn er es einmal tat. Jetzt hielt er seine Teetasse in der einen und ein Stück Kuchen in der anderen Hand und meinte: »Kennen Sie Dermot Flynn?«
    »Oh ja!«, antwortete Laura, aufrichtig begeistert. »Er ist brillant! Er war …«
    »Holen Sie ihn zum Festival, und ich finanziere es – egal, wie viel Geld Sie brauchen«, sagte Jacob Stone und unterbrach ihren enthusiastischen Ausbruch.
    Laura schluckte. Ihr Mund war plötzlich ganz trocken. Dieser Mann glaubte, dass sie Dermot Flynn tatsächlich kannte. Er war vermutlich ihr absoluter Lieblingsschriftsteller, aber sie kannte ihn nicht persönlich, genauso wenig wie sie Shakespeare persönlich kennengelernt hatte, trotz der zahlreichen Essays, die sie schon über ihn verfasst hatte. Sie musste das richtigstellen. »Äh …«
    »Oh, das wäre ja wundervoll!«, rief Fenella, die diesen kleinen Einwand offenbar nicht bemerkt hatte. »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar wir wären. Wir schaffen es nämlich nicht ohne einen Sponsor – und es ist … na ja, schwierig, einen zu finden«, fügte sie hinzu und sah plötzlich ein bisschen kleinlaut aus.
    »Und ich war der einzige Millionär, den Sie kennen?«, fragte Jacob Stone.
    »Ehrlich gesagt, ja, doch wir wären total begeistert …«
    »Wenn Dermot Flynn kommt, dann unterstütze ich das Festival mit Freuden.«
    »Aber …«, versuchte Laura, ihn zu unterbrechen. Jetzt schienen alle davon auszugehen, dass sie ihn kannte. Sie musste das unbedingt richtigstellen. »Ich kenne …«
    »Er gehört zu Eleanoras Klienten. Unglaublich charmant, doch so gut wie unmöglich zu managen.« Tricia Montgomery sah aus wie jemand, der dringend draußen eine Zigarette rauchen wollte. »Sie werden ihn nicht zu dem Festival überreden können, es sei denn, er möchte wirklich gern kommen.«
    »Ich meinte nicht, dass ich ihn persönlich kenne«, erklärte Laura, als sie endlich Gelegenheit dazu bekam. »Ich kenne seine Bücher . Ich habe mich an der Uni mit ihnen beschäftigt, und ich finde, er ist ein exzellenter Schriftsteller.«
    »Oh, das ist er!«, stimmte Tricia zu. »Aber er ist ein enfant terrible . Man kann ihn wirklich nicht managen, und wir glauben, dass er mit seinem neuen Roman den Rekord für das am spätesten abgegebene Manuskript brechen will. Er hat die Deadline schon um Jahre überschritten.«
    »Wie gesagt, ich will, dass er kommt«, bekräftigte Jacob Stone, und sein Tonfall duldete keinen Widerspruch. »Und ohne gemein sein zu wollen: Wenn er nicht kommt, dann müssen Sie sich einen anderen Sponsor suchen.« Damit drehte er sich um und ging.
    Alle holten Luft, und dann fingen sie gleichzeitig an, auf Laura einzureden, die am liebsten die Hände vors Gesicht schlagen und sich verstecken wollte. Nur unter Aufbietung ihrer gesamten Willenskraft gelang es ihr, es nicht zu tun.
    »Wenn Sie ihn herholen könnten, dann wäre das ein solcher Coup«, meinte Tricia. »Alle Meinungsmacher der Literaturszene würden kommen. Ich weiß, es wären auch viele andere Schriftsteller da, aber Dermot Flynn hat seit Jahren niemand mehr gesehen. Das wäre unglaublich.«
    »Oh, bitte, Laura! Ich bitte Sie! Versuchen Sie, ihn herzuholen! Wir brauchen das Geld. Gott weiß, wen wir als Sponsor bekommen sollen, wenn Jacob

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