Bottini, Oliver - Louise Boni 01
zu stellen.
Sie fand Chiyono in dem kleinen Büro. Die Nonne verneigte sich, dann reichten sie sich die Hände und setzten sich. «Ich war mir nicht sicher, ob Sie tatsächlich kommen würden», sagte Chiyono. Ihr Haar war einen Zentimeter länger als beim letzten Mal. Ein neues Pflaster hielt das Brillengestell zusammen.
«Ich auch nicht. Aber jetzt bin ich da. Und habe Zeit.»
«Das freut mich.»
«Ich warne Sie, ich hab viele Fragen.»
«Ausgezeichnet! Es wird mir gut tun, wieder einmal Fragen gestellt zu bekommen, das hält jung und macht nachdenklich. Übrigens hat sich vor einigen Tagen ein Mann nach Ihnen erkundigt.»
«Ein Mann?»
Chiyono lächelte flüchtig. Ein großer, schmaler Mann in einem schwarzen Mantel. Er hatte sich eine Weile auf Japanisch mit dem Roshi unterhalten. Dann hatte der Roshi ihn zu ihr geschickt. Der Mann hatte gefragt, ob sie etwas von ihr, Louise, gehört habe. Ob Louise angerufen habe oder noch einmal im Kanzanan gewesen sei. Sie hatte ihm nicht helfen können, und er war gegangen. «Möglich, dass er wieder-kommt», sagte Chiyono.
Louise nickte. Sie dachte an Richard Landens
«Dann»-Satz, und dass dieses «Dann» für ihn noch wichtig zu sein schien. «Morgen», «später», «dann» …
Was für ein Mensch! «Soll er», sagte sie.
«Was tun wir dann?»
«Wir reden mit ihm.»
Chiyono lachte. Sie erhob sich und ging zur Tür.
«Kommen Sie, wir haben eine Zelle im Nonnentrakt für Sie hergerichtet.»
Louise grinste. Am Ende war sie also bei den Nonnen gelandet. Wenn auch nur für den Anfang.
Ich danke allen, die mich bei der Arbeit an diesem Kriminalroman
unterstützt
haben,
besonders
Dr. Petra Eisele vom O.W. Barth Verlag, ohne deren Initiative er nicht entstanden wäre, der Kriminalpolizei Freiburg und hier vor allem Karl-Heinz Schmid für die phänomenale Unterstützung, meinem Agenten Uli Pöppl für ausführliches Feedback und freund-schaftliche Betreuung sowie meiner Frau, Chiara Bottini, für die zahlreichen konzentrierten Gespräche über das Manuskript. Eventuelle Fehler jedoch liegen ausschließlich in meiner Verantwortung.
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