Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Boy 7

Boy 7

Titel: Boy 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirjam Mous
Vom Netzwerk:
laut T. P. mit Insiderwissen Aktien gekauft hat. Noch eine Notiz: Niemand scheint zu wissen, wie viele Flugplätze, Ölraffinerien und Waffenfabriken CX schon in ihrem Besitz hat und ...
    CX! Das musste CooperationX sein!
    L: Au! Shit! Dreckskerle.
    Stille.
    L: Ich wollte weiterlesen, aber das klappte jetzt nicht mehr. Ich sollte mich gefälligst beeilen. Diese dämlichen Weißkittel mit ihrer Alarmschnur natürlich. Ich bin jetzt im Schlafzimmer und lege das Päckchen in die Schublade.
    Geräusch der Schublade. Stille. Schritte (auf dem Balkon, nehme ich an). Verschiedene leise Geräusche und danach wieder Schritte und auf- und zugehende Autotüren.
    MWk: Gib die Sachen her. Ging das nicht schneller? Was hast du denn die ganze Zeit gemacht?
    L: Ich war nervös, ich musste auf einmal schei...
    WWk: Fahr los, da sind sie! Der Idiot ist viel zu früh zurück.
    L: Wer? Der Bewoh...?
    Aufheulen des Transporters.
    WWk: Was ist das doch eine fantastische Erfindung. Noch ein paar Sekunden und er kann sich an nichts mehr erinnern, was in der vergangenen Stunde passierte.
    Ich ballte die Faust. Sie waren dabei, Louis’ Gedächtnis zu löschen! Nun ja, zumindest den Teil des Einbruchs, damit er später nicht um den Schlaf gebracht würde und auch keine Schwierigkeiten machen konnte. Und weil er nichts wusste, konnte er den anderen Jungs auch nichts weitererzählen. Das Bowlen war keine Belohnung für gutes Verhalten, sondern eine Entschuldigung, um die Abwesenheit in der Einrichtung glaubhaft zu machen. Die Folge: Ruhe im Karton und die Aktionen der Weißkittel blieben geheim.
    Zumindest glaubten sie das ...
    MWk: Gäbe es doch auch so etwas für meine Frau. Die vergisst nie etwas. Wenn ich einmal was Falsches mache, schmiert sie es mir noch zehn Jahre später aufs Brot.
    Kichern.
    MWk: Okay, wir sind fast bei Big Lebowski.
    WWk: Ich zähle bis drei, dann ist Six wieder bei sich. Eins, zwei ...
    L: Wo bin ich?
    Mwk: Im Auto, wo denn sonst? Heute Abend schaffe ich mehr Strikes als du, wetten?«
    (»Dieser Angeber«, sagt Louis. »Das weiß ich noch gut.«)
    Wir haben die restliche Aufnahme auch noch abgehört. Geräusche des Bowlingcenters, ein paar Bemerkungen hin und her, aber nichts Neues oder Unbekanntes für Louis.
    Es ist schon fast Morgen – wir müssen dringend schlafen!
    Ich legte den Kopf auf die Knie. Worauf hatte ich mich da eingelassen? CooperationX war noch viel größer und komplexer, als ich gedacht hatte. Sie beschäftigten sich nicht nur mit dem Implantieren und Austesten von Mikrochips, sondern mit noch viel mehr illegalen Praktiken. Ich konnte mir durchaus eine Vorstellung davon machen, wie es weitergegangen war. Nach einem sogenannten anonymen Hinweis hatte Jones wahrscheinlich für einen Hausdurchsuchungsbefehl gesorgt. Das Haus des Richters würde von oben bis unten durchsucht werden, der Fund des Kokains in der Schublade war der krönende Abschluss. Das bedeutete schnurstracks das Ende der Karriere des Richters T. Pierre.
    Ich dachte an den Stick mit Namen und Adressen. Darunter waren auch Richter.
    Musste T. Pierre vielleicht das Feld räumen, damit jemand anderes seinen Platz einnehmen konnte? Ein korrupter Richter, der CooperationX immer schützend die Hand über den Kopf halten würde?
    14
    Während des Abendessens brachte ein Weißkittel einen neuen Jungen herein. Er ist zwei Köpfe kleiner als ich und hat kohlschwarze Augen.
    »Boy Eight.« Der Weißkittel schob ihn zu einem freien Stuhl. »Setz dich dorthin.«
    »Ich heiße Steve, okay«, sagte der Junge.
    Alle hörten auf zu essen und sahen ihn entsetzt an. Ich spielte das Spiel »Wir sind brav und angepasst« mit, aber Louis kicherte. Ich trat ihn unter dem Tisch ans Bein.
    »Wir nennen dich in Zukunft Eight«, sagte er da schnell zu Steve. »Ein neuer Name, ein neues Leben mit neuen Chancen. Willkommen in der Gruppe.«
    Da hatte ich dann Probleme, mir das Lachen zu verkneifen.
    »Gut gesprochen, Six!«, rief Two.
    Steve hat noch keinen Mikrochip. Er beschwerte sich über das Essen und meinte, es sei lächerlich, dass wir alle die gleiche Kleidung tragen sollen.
    Er hat ja vollkommen recht!
    Als wir Frischluft schnappen durften, saß Steve an den Zaun gelehnt auf dem Boden. Coach Two war mit seinem üblichen Training beschäftigt und die anderen Boys standen ein Stück entfernt und redeten mit einem Weißkittel. Sie schleimten, hätte Five noch vor ein paar Monaten gesagt. Jetzt machte er selbst genauso eifrig mit.
    Louis und ich ließen

Weitere Kostenlose Bücher