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Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition)

Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition)

Titel: Boy Nobody: Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Zadoff
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hab ich das nicht zu verdanken«, sagt sie.
    »Na, immerhin bin ich dazwischengegangen.«
    »Was? Ich hab gesehen, wie du direkt an ihnen vorbeigelatscht bist. Aber das wundert mich nicht bei jemandem, der mit Gerechtigkeit nichts am Hut hat.«
    Das ging ja wohl nach hinten los. Wenn sie mich vorhin gesehen hat, dann kauft sie mir die Heldennummer natürlich nicht ab.
    Jetzt hilft nur noch Plan B.
    Den Coolen spielen.
Man hat mich zwar durchschaut, aber ich stehe drüber.
    »Ich bin schließlich der Neue, vergessen? Da hängt man sich nicht zu weit aus dem Fenster.«
    »In der Weltgeschichte wimmelt’s von Typen wie dir. Die sehen tatenlos zu, wenn andere Gräueltaten begehen.«
    »Du kennst mich doch überhaupt nicht.«
    »Und ich will dich auch gar nicht kennenlernen«, blafft sie, dreht sich um und rauscht ab.
    Ich sehe ihr nach.
    Na super. Gleich am ersten Tag mache ich mich bei ihr unbeliebt. Wäre halb so schlimm, wenn ich mehr Zeit hätte.
    Aber so wie’s aussieht, muss ich die Sache schnellstens wieder einrenken.
    »Sie ist auf Jungs nicht gut zu sprechen«, sagt eine Stimme hinter mir.
    Es ist der käsige Howard. Anscheinend hat er uns die ganze Zeit belauscht.
    »Wieso denn das?«
    »Ihr letzter Freund hat ihr das Herz gebrochen.«
    »Ach ja?«
    »Ist schon ein paar Jahre her. Sie war mit dem Typen richtig eng zusammen, aber dann hat er ihr ziemlich wehgetan.«
    Darüber muss ich unbedingt mehr erfahren, aber nicht jetzt. Jetzt muss ich mich auf Howard konzentrieren. Wie kommt es, dass er solche Dinge über Sam weiß?
    Ausgerechnet ein Loser wie er ist mit dem beliebtesten Mädchen der ganzen Schule befreundet.
    Sam vertraut ihm. Das könnte mir noch mal nützlich sein.
    »Meinst du, ich soll es bei ihr versuchen?«, frage ich ihn.
    Ich spiele den Unerfahrenen, der einen Rat von Mann zu Mann braucht.
    »Hängt davon ab, was du vorhast.«
    »Was sollte ich denn vorhaben?«
    »Ihr das Herz brechen.«
    »Ich doch nicht. Ist nicht meine Art.«
    »Stimmt. Wahrscheinlich wird sie dir eher deins brechen.«
    Ich lache.
Keine Sorge, Howard, das wird nicht passieren.
    Er mustert mich. Versucht, mich einzuschätzen.
    »Ich an deiner Stelle würd’s bei ihr versuchen«, sagt er schließlich.
    Wieso tust du’s eigentlich nicht?
Das würde ich zu gern wissen. Aber ich hebe mir die Frage lieber für später auf.
    »Aber sei nett zu ihr. Sie ist zwar ein supercooles Mädchen, aber sie ist sehr verletzlich.«
    »Danke für den Rat.«
    »Ich heiße übrigens Howard.«
    »Du hast was bei mir gut, Howard.«

»Hab ich noch einen dritten Versuch?«, frage ich Sam.
    Sie ignoriert mich und geht weiter. Ich folge ihr in ein paar Schritt Entfernung. So leicht gebe ich mich nicht geschlagen.
    »Wieso?«, fragt sie über die Schulter.
    »Na ja, erst hab ich mich im Unterricht wie ein Arsch benommen und dann hab ich Howard nicht geholfen. Zwei Fettnäpfchen an einem Tag. Aber aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Gibst du mir noch ’ne Chance?«
    »Pech gehabt«, sagt sie. »Du hattest deine Chance.«
    »Dann hab ich’s also vermasselt.«
    »Sieht so aus. Aber wieso ist dir das wichtig?«
    Weil ich an deinen Vater rankommen will.
    »Weiß nicht. Liegt wohl an dir. Du bist eben was Besonderes.«
    Die klassische Anbaggermethode. Bring rüber, dass du sie interessant findest. Und wenn du es richtig anstellst, fühlt sie sich geschmeichelt und wimmelt dich nicht gleich ab.
    »Hör auf mit den Spielchen«, sagt sie. »Wir kennen uns doch gar nicht. Wie kannst du da wissen, dass ich was Besonderes bin?«
    So viel zur klassischen Anbaggermethode.
    Wenn eine Methode nicht funktioniert, versuch’s mit einer anderen. So hat man es mir beigebracht.
    Ich habe vorhin den Coolen gespielt. Jetzt spiele ich den Reumütigen, der seine Lektion gelernt hat. Und was würde der jetzt antworten?
    »Wahrscheinlich fühl ich mich irgendwie schuldig«, sage ich. »Vielleicht hattest du ja recht, als du vorhin gemeint hast, ich würde mich aus allem raushalten.«
    Sie scheint mir zu glauben.
    »Hast du schon mal kleine Kinder dabei beobachtet, wenn sie Schlittschuhlaufen lernen?«, fragt sie.
    »Wechseln wir jetzt das Thema?«
    »Jetzt sag schon.«
    Genesee Valley Park
.
    Der Name fällt mir einfach so ein. Ich habe seit Jahren nicht mehr daran gedacht. Ich weiß noch, wie ich als kleiner Junge Schlittschuhfahren lernte. Mein Vater ging mit ausgestreckten Armen rückwärts vor mir her und feuerte mich an.
    Ich will mich nicht an so was

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