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Boys Dont Cry

Boys Dont Cry

Titel: Boys Dont Cry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malorie Blackman
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Zustimmung. »Ich bin gleich wieder da«, teilte ich Collette mit. »Nimm dir was zu trinken aus dem Kühlschrank, wenn du möchtest.«
    Oben zog ich Emma den Strampelanzug aus und eines der Kleider an, die Dad neu gekauft hatte. Dabei trat sie die ganze Zeit mit den Beinen wie ein Radfahrer in einem Triathlon. Nur meinen superschnellen Reflexen war es zu verdanken, dass sie mir nicht die Arme zu Brei schlug. Ich zog ihr noch Stoffschühchen über die Füße, dann waren wir fertig zum Ausgehen. Am Treppenabsatz lief ich Dad in die Arme, der gerade aus dem Bad kam.
    »Du hättest mir ruhig sagen können, dass Collette dich schon so früh besuchen kommt«, rüffelte er mich.
    »Ich wusste es nicht«, entgegnete ich.
    »Hmm.« Dad war nur mäßig besänftigt. »Habt ihr etwa vor rauszugehen?«
    »Ja, wir wollten mit Emma in den Park.«
    »Ähm, aber nicht ohne Mütze«, merkte Dad stirnrunzelnd an. »Draußen herrscht eine Affenhitze. Soll die Kleine sich einen Hitzschlag holen? Wo ist das pinkfarbene Baumwollmützchen, das ich ihr gekauft habe?«
    »In meiner Schublade.«
    »Auf ihrem Kopf würde es bessere Dienste leisten«, meinte Dad und fügte mit einem hinterhältigen Lächeln hinzu: »Ich weiß noch, du hattest so ein süßes gelbes Häubchen, und du hast dir immer die Seele aus dem Leib geweint, wenn deine Mum oder ich es dir abnehmen wollten.«
    »Ha ha, Dad.«
    »Ich habe sicher noch ein paar Fotos von dir in deinem süßen Häubchen, falls du sie Collette zeigen willst.« Dads Grinsen wurde noch breiter.
    »Selten so gelacht«, sagte ich säuerlich, ehe ich zurück ins Zimmer ging, um Emmas Mütze zu holen. Hinter mir gluckste Dad.
    Eine der drei Schubladen meiner Kommode war jetzt für Emma reserviert. Meine Sachen hatte ich unten in den Schrank gestopft. Ich setzte Emma in ihr Bettchen und wühlte in der Schublade nach der Mütze. Als ich sie ihr aufsetzte, wollte sie sie sich direkt wieder herunterziehen.
    »Ich kann’s dir nachfühlen«, sagte ich. »Aber wir gehen jetzt raus und das schützt dich vor der Sonne.«
    »Nnuuh, nnnuuhg …«, sagte Emma.
    »Ich verstehe dich ja«, entgegnete ich. »Aber es ist nur zu deinem Besten.«
    Wir gingen nach unten. Collette folgte mir ins Wohnzimmer und sah mir zu, wie ich Emma in ihren Buggy setzte. Nachdem ich nachgesehen hatte, ob ich Windeln eingepackt hatte, waren wir startklar.
    »Bis später, Dad«, rief ich.
    Er erschien oben auf der Treppe, Gott sei Dank vollständig bekleidet mit Jeans und einem blauen T-Shirt. »Viel Spaß bei eurem Spaziergang.«
    Collette öffnete die Haustür und wir traten in die Sonne hinaus.
    Ich hatte noch nie zuvor einen Kinderwagen geschoben, und es fühlte sich offen gestanden ein bisschen merkwürdig an. Anders. Ungewohnt.
    »Soll ich sie schieben?«, bot Collette an.
    »Nein, nicht nötig. Ich schaff’s schon«, lehnte ich ab.
    Wir gingen eine Weile schweigend nebeneinander her. Mir fiel wirklich nichts ein, was ich hätte sagen können – und das war mir bei Collette noch nie passiert.
    »Es tut mir leid«, sagte Collette schließlich.
    »Was?«
    »Dass du ein Kind am Hals hast, das du nicht willst.« Collette wiederholte nur, was ich am Abend zuvor gesagt hatte, weshalb also irritierte mich diese Bemerkung?
    »Ich war eben dumm, das ist alles.«
    »Hat Melanie gesagt, wann sie zurückkommt?«
    »Nein. Vielleicht nächste Woche, vielleicht nächstes Jahr. Oder gar nicht.«
    »Was willst du jetzt tun?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich denke darüber nach, welche Möglichkeiten ich habe«, sagte ich.
    »Und was ist mit der Uni?«
    »Ich hoffe immer noch, dass ich hingehen kann, aber …« Ich zuckte die Schultern. Mehr brauchte ich nicht zu sagen. Schweigen.
    »Was machst du, falls Melanie bis zum Semesterbeginn nicht zurückkommt?«
    Wieder zuckte ich die Schultern. »Ich versuche es hinzukriegen, dass ich trotzdem zur Uni gehen kann, aber es wird ein, zwei Wochen dauern, bis ich sicher weiß, wie meine Optionen aussehen.«
    »Was hast du vor?«
    »Das möchte ich jetzt noch nicht sagen.« Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Ich will es nicht vermasseln.«
    All meine Hoffnungen an einen Vaterschaftstest zu knüpfen, war, als würde ich mich an einen mikroskopisch kleinen Strohhalm klammern, aber mehr hatte ich nicht. Falls Emma … falls sie nicht meine Tochter war, konnte ich sie guten Gewissens den Sozialbehörden übergeben.
    Falls sich jedoch herausstellte, dass sie meine Tochter war …
    »Nnuuu … wwunn …«,

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