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Boys Dont Cry

Boys Dont Cry

Titel: Boys Dont Cry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malorie Blackman
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sie.
    »Hallo, mein Engel.« Dad steuerte direkt auf Emma zu und nahm sie aus dem Hochstuhl. Er hob sie hoch über seinen Kopf und strahlte sie von unten an. »Wie geht es meinem Schatz?«
    »Du klingst schon wie Gollum«, bemerkte Adam lachend.
    »Dein Onkel ist ein frecher Mistkerl. Oh ja, das ist er. Oh ja, das ist er«, sagte Dad.
    »Dad, bitte nicht vor Emma«, seufzte ich.
    »Entschuldige. Deinem Opa tut es sehr leid, Emma. Teufel nochmal, Opa! Ich habe mich immer noch nicht daran gewöhnt, wie verdammt alt ich mich bei diesem Wort fühle.«
    »Dad!«, riefen Adam und ich im Chor.
    »Ach, stimmt ja, entschuldigt«, sagte Dad reumütig. »Was für ein braves Baby du bist, Emma, stimmt’s? Bist du ein braves Baby?«
    »Braves Baby? Du weißt aber schon noch, dass sie mich die halbe Nacht wach gehalten hat, oder?«, bemerkte ich säuerlich.  
    Dad wandte sich mir zu. »Dante, du kannst dich glücklich schätzen, dass sie kein Neugeborenes mehr ist. Neugeborene Babys wachen ungefähr alle zwei Stunden auf und wollen gefüttert werden, die ganze Nacht durch. Bei euch beiden war es zumindest so. Siehst du die Falten um meine Augen? Die habe ich euch beiden zu verdanken.«
    »Die hast du, weil du keine Feuchtigkeitscreme benutzt«, sagte Adam.
    »Da habe ich lieber Falten«, entgegnete Dad. »Und wie geht es Emmas Zähnen heute Morgen?«
    »Na ja, sie schreit nicht mehr, aber sie sabbert mich immer noch voll«, berichtete ich und dachte daran, wie durchweicht mein T-Shirt gewesen war, nachdem ich Emma zum Frühstück nach unten getragen hatte.
    »Keinem weiblichen Wesen würde bei dir aus einem anderen Grund das Wasser im Mund zusammenlaufen«, sagte Adam.
    Mein Bruder hielt sich tatsächlich für witzig.
    Das metallische Geräusch der Briefklappe kündete von der Ankunft des Briefträgers. Ich stürzte zur Haustür, ehe mir jemand zuvorkommen konnte.
    Er war dabei.
    Mein Vaterschaftstest-Set war gekommen.

23 DANTE
    Ich warf die beiden anderen Briefe auf das Flurtischchen, rief »Bin gleich wieder da« und rannte nach oben. Ich wollte allein sein, während ich mir ansah, wie das Ganze funktionierte. Nachdem ich das Päckchen aufgerissen hatte, arrangierte ich den Inhalt sorgfältig auf dem Bett. Es gab drei farbige Umschläge, einen blauen, einen rosaroten und einen gelben. Blau für den Vater, rosa für die Mutter und gelb für das Baby. Total klischeemäßig. Zum Glück funktionierte dieser Test auch ohne Melanies Abstrich. Bevor man den Abstrich in den jeweiligen Umschlag steckte, waren einige Angaben darauf zu machen. Außerdem umfasste das Test-Set noch eine zweiseitige Anleitung, einen Rücksendeumschlag und drei Plastikpäckchen, in denen sich jeweils zwei Wattetupfer befanden. Laut Anleitung durfte ich mindestens vier Stunden, bevor ich den Abstrich machte, keinen Kaffee oder Tee trinken, und bei Emma musste ich mindestens zwei Stunden nach ihrer letzten Mahlzeit warten. Ich schmeckte noch den Kaffee, den ich zum Frühstück getrunken hatte, also ging es nicht sofort. Verdammter Mist.
    Jeder der Wattetupfer war steril in Plastik verpackt und durfte erst kurz vor der Anwendung ausgepackt werden. In der Anleitung stand eine Warnung in Großbuchstaben, das Ende keinesfalls zu berühren. Pro Person waren zwei Stück vorgesehen, und jeder Tupfer musste mindestens eine halbe Stunde trocknen, bevor man ihn in den dafür vorgesehenen Umschlag gab. Ich konnte wählen, ob ich die Ergebnisse per Post oder E-Mail erhalten wollte. Darüber dachte ich eine ganze Weile eingehend nach. Per E-Mail wäre sicher schneller, aber wir teilten uns alle einen Computer, und ich wollte auf keinen Fall, dass Adam oder Dad die Ergebnisse vor mir erfuhren. Sie sollten nicht wissen, was ich vorhatte, jedenfalls jetzt noch nicht. Dann also mit der normalen Post.
    Am liebsten hätte ich sofort losgelegt. Stattdessen musste ich mich noch bis kurz vor Mittag gedulden. Danach würde ich vier bis sieben Tage auf die Ergebnisse warten müssen. Ich dachte zurück an die frühen Morgenstunden, als ich im Zimmer auf und ab gelaufen war und versucht hatte, Emma in den Schlaf zu wiegen. Nicht einmal meine Nächte gehörten noch mir. Das Komische war allerdings, dass ich sie die ganze Zeit anschauen und ihr zusehen musste, wenn sie wach war.
    Meine Tochter Emma …
    Meine Tochter Emma?
    »Ich muss einfach nur die Wahrheit wissen«, flüsterte ich in die Stille meines Zimmers.
    Mehr wollte ich nicht, nur die Wahrheit.
    Warum hatte ich dann so ein

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