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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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Letzteres. Schon jetzt zeigt sie erhöhte sensorische Empfindsamkeit: Gehör, Sehvermögen. Ich denke, es ist einer der kleinen Tricks von Mutter Natur, um sicherzustellen, dass seine Gefährtin jeden Vorteil genießt, um an seiner Seite kämpfen zu können.«
    Auch andere würden großes Interesse an diesem Wissen haben. Elyiana wusste sehr genau, in welche Gefahr das Bradens Gefährtin bringen konnte. Die anderen Paare blieben soweit als möglich in der Zuflucht – sowohl zu ihrem eigenen Schutz als auch wegen der großen Anzahl an Tests, die nötig waren, um das Phänomen der Paarung zu erforschen. Doch Braden und Megan würden niemals in der Zuflucht bleiben. Braden war unbezähmbar wie der Wind, das war er schon immer. Und wie es aussah, stand seine Gefährtin ihm diesbezüglich in nichts nach.
    »Wir brauchen sie in der Zuflucht – um jeden Preis«, erklärte Jonas kalt. Offensichtlich richtete sich sein Zorn eher gegen Braden als gegen sie.
    »Sie wird nicht kommen.« Da war sich Elyiana sicher.
    Manche Breeds waren so. Eingeengt zu sein, machte sie gefährlicher, labiler. Das war einer der Gründe, warum einige ihrer besten Kämpfer in den Laboren gestorben waren. Das Council war nicht in der Lage gewesen, sie unter Kontrolle zu halten.
    Elyiana betrachtete sich selbst als eine fähige Kämpferin und als eine intelligente und starke Frau. Aber Jonas jagte ihr eine Heidenangst ein.
    »Ich will diese Ergebnisse schnell«, erklärte er leise, und seine Stimme klang kalt und fordernd, während er sie mit diesen unheimlichen silbernen Augen anstarrte. »Sehr schnell, Elyiana. Ist das klar?«
    »Ja.« Sie versuchte verzweifelt, ihren Verstand und ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten. Das tat sie schon seit Jahren, und niemand hatte es bisher geschafft, sie zu erschüttern – bis auf Jonas. »Ich verstehe.«
    »Sehr gut.«
    Sie musterte ihn, als er aufstand, in einer kräftigen fließenden Bewegung, anmutig und gefährlich zugleich, und zurück zum Cockpit ging. Als die dünne Schiebetür zwischen den beiden Bereichen zuglitt, holte sie tief Luft, um sich wieder zu beruhigen. Er wollte Ergebnisse, aber die wollte sie ebenso sehr wie er. Denn für Elyiana könnten sie den Unterschied zwischen Freiheit und ihrer eigenen Vernichtung bedeuten.
    Das Phänomen des Paarungsrauschs würde sich nicht viel länger verbergen lassen, und sie wusste, dass der Führungsrat der Breeds sich deswegen langsam Sorgen machte. Sobald einmal Informationen durchsickerten – über das verbesserte Immunsystem und die erhöhten sensorischen Fähigkeiten der menschlichen Gefährtinnen sowie über den Verdacht auf eine Verlangsamung des Alterungsprozesses –, dann konnte es passieren, dass die Meinung der Weltöffentlichkeit sich gegen sie wandte, und zwar mit einer Wucht, die die Zuflucht nicht überstehen würde.
    Solange die Breeds sich als schwach darstellten und als unfähig, das böse Council und die Puristenvereinigungen zu bekämpfen, würde die Welt sie mit Wohlwollen betrachten. Schließlich waren sie so lange kein Risiko, keine Bedrohung. Doch wenn erst einmal die Wahrheit herauskam, wusste nur noch Gott, was passieren würde.
    Dennoch führten sie einen aussichtslosen Kampf. Schon machte sich Argwohn unter den Journalisten breit. In beinahe zehn Jahren schienen weder Callan Lyons noch seine Gefährtin Merinus auch nur einen Tag gealtert zu sein. Die Paarungsmale an den Schultern der Gefährtinnen waren einige Male bemerkt worden, und verschiedene Wissenschaftler gaben Kommentare dazu ab. Auch bei der Befreiung der Breeds, kurz nachdem man erstmalig von ihnen gehört hatte, waren mehrere Wissenschaftler des Councils gefangen genommen worden, die ihren Verdacht bezüglich der Paarung geäußert hatten, wenngleich keiner das volle Ausmaß kannte.
    Im Augenblick war die Zuflucht ihre einzige sichere Basis. Das alte vornehme Südstaaten-Herrenhaus war umgeben von mehreren Hundert Morgen Waldland und bot den Breeds dort einen stabilen, sicheren Hafen. Sie blieben innerhalb ihrer eigenen Grenzen und wagten sich außerhalb der militärischen oder polizeilichen Aufträge, für die sie angefordert wurden, nur selten unter die Bevölkerung. Obwohl Elyiana wusste, dass das nicht mehr lange so bleiben würde.
    Sobald die Breeds sich an die Freiheit gewöhnt hatten, sobald ihre Körper und Seelen die Grausamkeiten, die ihnen in den Laboren zugefügt worden waren, verarbeitet hatten, würden sie beginnen umherzustreifen. Das war die

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