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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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Revier eindrang.
    Eins hatte er in der Hundeschule gelernt: wie er Megan und ihr Heim verteidigen musste. Dies war einer der wichtigeren Gründe, warum sie diesen übellaunigen Fellsack behielt, abgesehen von der Tatsache, dass sie ihn insgeheim inniglich liebte. Ganz besonders jetzt.
    Megan drehte den Knauf und öffnete langsam die Tür, damit er als Erster durch den Spalt schlüpfen konnte, während sie lautlos folgte. Sie hielt die Waffe an die Schulter gedrückt und umfasste mit der einen Hand das Handgelenk der anderen, als sie sich aufs Schlafzimmer zubewegte.
    Mo-Jo stand inzwischen an der Tür, beinahe zitternd und ohne einen Laut von sich zu geben.
    Vorsichtig öffnete sie auch diese Tür, und Mo-Jo drückte die Öffnung sofort weiter auf, um seinem breiten Körper Bewegungsfreiheit zu verschaffen.
    Megan war vorsichtiger. Sie spähte um den Türrahmen herum, senkte die Waffe und entsicherte sie, während sie prüfend in den stillen Flur schaute. Mo-Jo stand an der Treppe, geduckt und in Bereitschaft, und wartete auf sie.
    Lautlos bewegte sie sich auf ihn zu, da drehte er sich plötzlich um und starrte sie nachdenklich an. Sie konnte nicht das Geringste hören, keine knarrende Bodendiele, nicht den Hauch eines Flüsterns. Aber sie fühlte es.
    Heimtücke. Das Böse. Genauso wie in der Schlucht. Als würde die zerstörerische Energie der Kojoten sich in der Luft ausbreiten. Es waren keine Gefühle, weder Angst noch Hoffnungen oder Träume, nur kalte Mordabsicht anstelle toter Leere. Sie hüllte Megan ein und schnürte ihr Kehle und Brustkorb zu, bis sie sich dazu zwingen musste, zu atmen und die Angst mit Gewalt von sich zu schieben. Sie waren nahe, in ihrem Haus, und sie wollten sie umbringen. Sie spürte es, genauso wie in der Schlucht.
    Sie wich zurück und sah, dass der Hund ihr folgte. Wenn nicht mal Mo-Jo angreifen wollte, was auch immer da unten war, dann wollte sie verdammt sein, wenn sie es tun würde.
    Mit einem Wink in Richtung Schlafzimmertür befahl sie dem Hund, ihr zu folgen. Rasch bewegten sie sich dorthin zurück. Megan schloss lautlos die Tür ab, eilte zum Fenster, öffnete es weit und glitt über den Fenstersims nach draußen auf das Dach der Veranda.
    Mo-Jo folgte ihr, und Megan schloss das Fenster und bewegte sich davon weg. Einen Augenblick später krachten Schüsse durch ihre Schlafzimmertür, und bei dem Geräusch von zersplitterndem Holz sprang Mo-Jo vom Verandadach hinunter in den gut gefüllten Sandkasten, den sie für ihn aufgestellt hatte.
    Sofort sprang Megan hinterher und fluchte innerlich beim harten Aufprall ihres geschundenen Körpers auf dem Boden.
    »Die bringe ich um«, murmelte sie, rappelte sich auf und rannte zur Vorderseite des Hauses, hinter dem wütenden Hund her, der zur offenen Vordertür raste. Keine Fahrzeuge in der Auffahrt, und das Schloss war per Laserstrahl aufgebohrt worden. Wer auch immer da drin war, wusste ganz genau, was er tat.
    Sie schlüpfte in die Küche, und Mo-Jo positionierte sich am Eingang des kurzen Hausflurs, der zur Treppe führte. Wenn er sich bewegte, bewegte auch sie sich, bis sie unter der Treppe waren, lautlos und abwartend.
    »Die Schlampe war hier. Das Wasser ist noch heiß. Sie ist durchs Fenster raus.«
    Sie kauerte sich nahe an Mo-Jo.
    »Ich rieche nur diesen stinkenden Köter«, knurrte eine andere Stimme. »Die Leute sollten ihre verdammten Viecher häufiger baden.«
    Sie waren oben an der Treppe. Megan kniff die Augen zusammen, und ihre Finger krallten sich in Mo-Jos Nackenfell, während sie abwartete. Stimmt, den Straßenkötergeruch wurde er nicht so einfach los, aber er zeigte diesen Bastarden gerade den Grund, warum sie das hinnahm.
    Jetzt kamen sie herunter. Ihre Finger spannten sich an. Warten. Alles, was sie tun musste, war warten. Mo-Jo würde sie überrumpeln, und sie würde sie ausschalten. Ganz einfach. Ganz leicht.
    »Draußen.« Bei dem animalischen Grollen stellten sich ihre Nackenhärchen auf. »Sie ist zu Fuß. Wir kriegen sie.«
    Beinahe lautlos rannten die Kojoten die Treppe hinunter, um sie zu verfolgen. Megan ließ Mo-Jos Nackenfell los und wartete ab, dass er den ersten Schritt machte.
    Als die beiden das Treppenende erreichten, ging er knurrend auf sie los, während Megan sich über den Boden rollte, flach zum Liegen kam und feuerte. Mit einem tödlichen Schuss in die Brust schaltete sie den ersten Eindringling aus, während Mo-Jo den anderen von den Füßen holte. Schnell kam Megan wieder hoch und rannte

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