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Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lora Leigh
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während er aß – eine ganze Menge. Vor einer Stunde erst hatte es Abendessen gegeben, und sie war sicher, dass er genug für drei ausgewachsene Männer gegessen hatte.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Laptop und die beiden Dateien, die er für sie aufgerufen hatte. Mit einem müden Seufzer strich sie sich das Haar aus dem Gesicht und wünschte, sie hätte sich die Zeit genommen, es nach dem Duschen zu einem Zopf zu flechten, bevor sie herunterkam.
    Ihr Haar fiel ihr andauernd über die Schultern nach vorn. Außerdem fühlte sie sich mit offenem Haar weicher, femininer. Das war eine Schwäche, die sie sich, gerade jetzt, nicht leisten konnte. Die Anziehungskraft, die zwischen ihnen schwelte, wurde nicht etwa geringer, sondern immer stärker. Sie musste versuchen, sie einzudämmen, und ihrem Unvermögen, sich ihm zu entziehen, nicht auch noch nachgeben.
    »Mark und Aimee wurden in Frankreich geschaffen.« Er setzte sich ihr gegenüber. »Soweit ich weiß, waren sie nie in den Vereinigten Staaten, bis vor einem Jahr, als sie befreit und in die Basis der Breeds in Virginia umgesiedelt wurden. Es gibt keine Berichte über irgendwelche Überseemissionen, so, wie es keine Berichte über irgendwelche Aufenthalte von dir außerhalb der Staaten gibt.«
    Sein Tonfall war ganz eindeutig fragend.
    Megan sah vom Computerbildschirm auf und begegnete seinem Blick. »Ich war nie außerhalb der Staaten, Braden.« Die Andeutung eines kleinen belustigten Lächelns spielte um ihre Mundwinkel. Das war offensichtlich nicht die Antwort, die er hatte hören wollen. »Und soweit mir bewusst ist, bin ich diesen Breeds nie begegnet.«
    Trotzdem wirkten sie irgendwie vertraut, und das löste ein eigenartiges Prickeln in ihr aus.
    Sie wandte sich wieder den Fotos zu und wollte die Stirn runzeln, aber sie war sich nur allzu bewusst, dass Braden sie ganz genau beobachtete.
    »Wieso bist du nach der Ausbildung an der Akademie hierher zurückgekommen?«
    »Hatten wir das nicht schon?«, protestierte Megan und schluckte, um den Kloß im Hals loszuwerden.
    »Du hattest hervorragende Bewertungen, bis zu deiner letzten Trainingsmission, bei der dein Ausbilder verletzt wurde. Danach bist du ausgeschieden, hast deine Sachen gepackt und bist wieder nach Hause gekommen, und das trotz mehrerer sehr lukrativer Angebote, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor.«
    Sie lehnte sich zurück und mied seinen Blick und die unausgesprochene Aufforderung darin. Er verdiente die Wahrheit. Er arbeitete mit ihr zusammen, und das brachte ihn in Gefahr. Er musste Bescheid wissen.
    »Es ist kompliziert«, seufzte sie schließlich.
    »Ich bin ein schlauer Junge.« Es klang, als würde er die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorstoßen. »Ich bin sicher, dass ich dir folgen kann.«
    Daraufhin sah sie ihn an und bemerkte das Misstrauen, das in seinen Augen glitzerte.
    »Es hat nichts mit diesen Breeds zu tun«, antwortete sie schließlich und schnippte mit den Fingern in Richtung Laptop. »Es ist ein persönliches Problem, Braden.«
    »Jetzt nicht mehr, Megan.« Er stellte seine Tasse ab, beugte sich vor und stützte die Hände auf dem Tisch ab, als er sich zu ihr vorbeugte. »Meine Leute sterben in dieser Wüste. Mark und Aimee haben die Zuflucht verlassen und sind direkt hierhergefahren, in eine Falle, in einen Teil dieser Wüste, den du patrouillierst. Eine Durchsuchung ihrer Computerdaten hat ergeben, dass sie nach dir gesucht haben, bevor sie losfuhren. Sie sind hierhergekommen, um dich zu finden, und irgendwie hat das Council davon erfahren und diese Kojoten losgeschickt, um erst sie zu töten und dann ihre Leichen zu benutzen, um dich anzulocken und ebenfalls zu töten. Wieso?«
    Das Schuldgefühl traf sie mit voller Wucht. Megan sprang vom Stuhl auf. Sie ballte die Hände zu Fäusten, damit sie nicht mehr zitterten, und blinzelte die Tränen in ihren Augen weg. Sie wollte nicht, dass er in ihr die Versagerin erkannte, die sie war: unfähig, ihre eigenen Fähigkeiten zu kontrollieren, eine Belastung für jeden, der an ihrer Seite kämpfte.
    »Antworte mir, Megan.« Er packte sie, und sein Griff um ihren Oberarm war fest genug, dass sie ihm nicht entfliehen konnte, würde jedoch keine Spuren hinterlassen.
    Die Akademie war eine fünf Jahre dauernde Hölle gewesen. Megan hatte überragend abgeschnitten, weil die anstrengende Arbeit ihre völlige Konzentration erfordert hatte. Während des Trainings hatte sie den Stress, die

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