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Bradshaw Gillian - Artus 02

Bradshaw Gillian - Artus 02

Titel: Bradshaw Gillian - Artus 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Koenigreich des Sommers
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meinen
Fäusten, und endlich gab er nach. Triumphierend zogen wir ab.
Eivlin lachte.
»Ich bin froh, daß du mitgekommen bist, Rhys ap Sion«, sagte
sie. »Wirklich, ich hätte ihm auch mit meiner Herrin und dem Herrn
Medraut gedroht, aber dieser verschrumpfte Hammel macht sich aus
denen nicht mehr als aus seinem eigenen Herrn. Du dagegen, du
behandelst ihn nach Bauernart.«
»Ich bin ja auch einer«, sagte ich.
Sie hob wieder die Augenbrauen. »Wirklich? Hast du dein Land
verloren?«
Ich schnaufte. »Dazu würde man aber eine erstklassige Armee
brauchen, um meinem Clan das Land zu nehmen. Nein, ich bin hier,
weil…«, ich konnte ihr, glaube ich, kaum das Durcheinander meiner
Gründe erklären – »weil ich für den Pendragon bin und weil ich
meinen Herrn Gawain mag.«
Über diese Erklärung, daß ich aus freiem Willen Diener war, sah
sie sehr verblüfft aus. Also fragte ich sie, ob sie als Dienstmagd
geboren sei.
Sie warf den Kopf zurück. »Irgendwie schon. Mein Vater ist aus
seiner Familie ausgestoßen worden, und er war in Lebensgefahr,
deshalb ist er aus Erin geflüchtet. Mich hat er mitgenommen. Auf
den Orcades hatte er keine Verwandten, also ist er hingegangen und
hat sich einen Dienst bei König Lot gesucht.«
»Wofür haben sie ihn denn ausgestoßen?« fragte ich, ehe mir
etwas Besseres einfiel. »Er hat seinen Bruder umgebracht«, sagte sie
knapp. Sie nahm mir den Käse ab und öffnete die Tür zu Medrauts
Haus, ehe ich begreifen konnte, was sie da gesagt hatte.
Medraut und Rhuawn hatten aufgehört zu singen und unterhielten
sich. Eivlin legte das Brot und den Käse energisch hin und rauschte
ins nächste Zimmer. Ich setzte mich und dachte über den
Brudermord nach. Sie sagen, daß auf denen, die so etwas tun, ein
Fluch lastet, der sich auch auf die Nachkommen erstreckt. Arme
Eivlin. Ich fragte mich, wie alt sie damals wohl gewesen war. Rhuawn schnitt sich geistesabwesend eine Scheibe Brot und
etwas Käse ab und aß. Er hörte Medraut zu, der über das
Harfespielen redete.
»… dreiundzwanzig größere Lieder muß man lernen, und die
Familiengeschichten, die noch schlimmer sind…« Rhuawn schnaufte
und nickte heftig. »Alles muß im bardischen Stil erzählt werden, der
so drückend ist wie ein Sommernachmittag und sehr viel weniger
entspannend. Gawain mochte den bardischen Stil, aber er hat ihn nie
gesungen. Er pflegte mir die Geschichten immer direkt zu singen,
und das war wunderschön.«
»Ja, er ist ein guter Harfespieler«, stimmte Rhuawn zu. Medraut lachte. »Ich dachte früher einmal, er sei gut in allem.
Aber… hast du auch einen älteren Bruder?«
Rhuawn schüttelte den Kopf. »Nein.« Er grinste. »Aber ich hab’
einen jüngeren Bruder, deshalb kann ich es mir vorstellen.« Medraut lächelte, aber es war ein verletztes Lächeln. »Dann ist
Gawain natürlich… weggegangen. Jahrelang haben wir geglaubt, er sei tot: Kein Wort haben wir von ihm gehört. Und dann kamen die Berichte, daß er in Britannien lebte und für Artus kämpft und daß er großartig kämpft. Zuerst haben wir es nicht geglaubt, aber schließlich mußten wir. Ich weiß nicht, warum er gegangen ist, es sei
denn… Meine arme Mutter hat sich sehr große Sorgen gemacht.« Rhuawn und ich saßen sehr still. Wir waren verlegen. Medraut
schaute uns scharf an. »Ja, das hat sie wirklich. Kommt, ihr glaubt
doch nicht all diesen Blödsinn, daß sie eine Hexe ist, oder? Sie ist
einfach eine kluge Frau, und deshalb mißtrauen ihr die Männer.« Ich dachte daran, wie sie uns am ersten Abend
entgegengekommen war, und mir schauderte. Rhuawn hustete und
fragte nach der Harfe. Nachdem wir eine Weile der Musik gelauscht
hatten, wurde Medraut wieder fröhlicher.
Als wir zu unserem Haus zurückkehrten, wurde es schon dunkel,
und Gawain saß mit untergeschlagenen Beinen auf dem Fußboden
und schaute ins Feuer. Er blickte auf und nickte uns zu, als wir
hereinkamen, aber das war alles. Rhuawn setzte sich auf das Bett. »Ein sehr angenehmer Nachmittag. Wie ist es dir ergangen?« Gawain zog langsam mit einer langfingrigen Hand Muster auf
dem Boden. »Maelgwyn sagt nichts mehr. Und die Berge sind
wunderbar im Frühling.«
»Wirklich?« Gawain sagte nichts. »Wir verbrachten den
Nachmittag mit deinem Bruder, Rhys und ich. Das nächste Mal
könntest du mitkommen, anstatt allein in den Bergen
herumzureiten.«
Gawain blickte ruckartig auf. »Mit Medraut? Was habt ihr bei
Medraut gemacht?«
»Hauptsächlich haben wir Harfe gespielt. Er hat eine ganze
Menge

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