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Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Titel: Bragg 04 - Dunkles Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Wer ist der Vater, Jane?«
    »Ich bin nicht schwanger«, sagte sie. »Das ist völlig unmöglich – es sei denn von dir.«
    »Es sieht aber ganz so, als ob du schwanger wärst, und von mir kann es unmöglich sein.«
    »Du Dummkopf«, rief sie. »Ich habe dir doch schon gesagt: Es ist völlig unmöglich, dass ich schwanger bin. Es hat doch außer dir überhaupt niemanden gegeben, Nicholas. Ich habe eine Grippe, sonst nichts.«
    Sein Herz krampfte sich zusammen. Er packte sie an den Schultern. »Was sagst du da!«
    Sie berührte sein Gesicht. »Es hat außer dir niemanden gegeben.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Ich war nie mit einem anderen Mann zusammen, Nicholas, nie.«
    Er starrte sie an, schluckte heftig und war sprachlos.
    Sie schenkte ihm ihr strahlendstes Lächeln und streichelte abermals seine Wange. »Wenn ich schwanger bin, Liebling, dann kann es nur in den letzten paar Tagen oder damals in der Bibliothek passiert sein. So einfach ist das.«
    »Oh Gott.« Nick gab einen Stoßseufzer von sich. »Jane, ist das wahr?«
    Seine Stimme klang belegt, und er brachte kaum etwas heraus.
    »Ja.«,
    Sie war also nie mit einem anderen zusammen gewesen, nur mit ihm. Hatte sich nie einem anderen als ihm hingegeben. War ihm treu gewesen. Er fiel ihr um den Hals und drückte sie an sich, wiegte sich mit ihr, während seine Augen feucht wurden. Ich liebe dich, dachte er. Oh Gott, wie sehr ich dich liebe.
    Doch er brachte die Worte nicht über die Lippen.
    Und dann überlegte er, ob sie ihn liebte. Sein Herz fing vor Freude an zu rasen.
    Ja, sie musste ihn lieben. Warum sonst war sie ihm mehr als zwei Jahre treu geblieben? Oh Gott, es konnte gar nicht anders sein.
    Und plötzlich war er nicht mehr verdammt, sondern gesegnet. Nick vergrub das Gesicht in Janes Haar, hielt sie umklammert.
    »Nicholas«, flüsterte sie und streichelte seinen Rücken. »Was ist denn?«
    Er konnte nicht sprechen. Er hielt sie nur fest.
     
    Zwei Tage später suchte der Earl seine Frau abends hinter der Bühne in der Garderobe auf. Wieder einmal hatte er während der gesamten Vorstellung in dem fast leeren Zuschauerraum gesessen, ohne den Blick nur ein einziges Mal von ihr abzuwenden. Er verfolgte gebannt ihren Auftritt und musste sich immer wieder eingestehen, dass er völlig in sie verschossen war.
    Ein dunkelhaariger Mann mit Brille kam gerade aus ihrer Garderobe, als Nick dort eintraf. Der Direktor des Criterion Theatre. Der Earl nickte ihm knapp zu. Gordon war bei Jane und machte ein finsteres Gesicht, doch der Earl hatte nur Augen für seine Frau.
    Sie saß blass und bedrückt auf dem Sofa, um sie herum Hunderte weißer Rosen. Die ganze Garderobe war voll davon. Seine weißen Rosen. Er musste lächeln.
    »Ich lass euch zwei jetzt allein«, sagte Gordon. »Gute Nacht, Jane … . Shelton.«
    »Nicholas«, rief sie, als Gordon gegangen war.
    Er setzte sich neben sie, nahm ihre Hände, küsste sie. »Liebling, was ist denn?«
    »Du brauchst mir bald keine Blumen mehr zu schicken«, sagte sie.
    »Wird das Stück abgesetzt?«
    Sie nickte und sah ihn mit großen leuchtenden Augen an.
    Er drückte sie an sich, und sie drängte sich an ihn, die Augen geschlossen. »Sicher kommt bald eine neue Produktion, Jane. Und du warst einfach großartig, das kann ich persönlich bezeugen.«
    Sie seufzte. »Ich fürchte, dass du in deinem Urteil nicht ganz objektiv bist.« Ihr Lächeln erstarb sogleich wieder. »Es ist nur jedes Mal so traurig, wenn ein Stück abgesetzt wird, fast als ob jemand gestorben wäre.«
    Er strich ihr über das Haar. Er hatte sich nichts sehnlicher gewünscht, als mit ihr und den Kindern nach Dragmore zu reisen, doch jetzt änderte er seine Meinung. »Wir bleiben in London«, sagte er. »Wir reisen nicht nach Dragmore.«
    »Was?«
    Er sah sie mit einem zärtlichen Lächeln an. »Mir wird immer klarer, wie viel das Theater dir bedeutet. Such dir ein neues Engagement. Ich habe nichts dagegen. Und vergiss die dumme Vereinbarung, die wir getroffen haben. Du bist eine ebenso wundervolle Mutter wie Schauspielerin, und du hast zur Genüge unter Beweis gestellt, dass du beides vereinbaren kannst.« In ihren Augen standen Tränen. Sie klammerte sich an ihn und fing an zu weinen.
    »Jane.« Er war ratlos. Was hatte er nur getan? Er hatte ihr doch nichts Böses gewollt, sondern nur versucht, sie glücklich zu machen. »Liebling, wenn ich etwas falsch gemacht habe …«
    Sie schüttelte den Kopf, schniefte, ihre Nase war gerötet. »Du bist ein

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