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Braig & Neundorf 13: Schwaben-Sommer

Braig & Neundorf 13: Schwaben-Sommer

Titel: Braig & Neundorf 13: Schwaben-Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Wanninger
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Werk.«
    Ob es sich erneut um Fitterlings Erzeugnisse handelte, war nicht zu erkennen. Die Flüssigkeit schien dunkler, von einer teigig-beigen Masse wie vor acht Tagen war nichts zu sehen.
    »Das sind keine Maultaschen«, versuchte Braig den Inhalt der Wanne auf dem Monitor zu analysieren. »Und der Mann hat auch etwas mehr Luft zum Atmen als Allmenger. Die Brühe reicht ihm nur bis ans Kinn.«
    »Solange er diese Lage beibehalten kann. Du weißt nicht, ob er sich nicht krampfhaft und mit letzter Kraft mit den Füßen hochdrückt. Seinem Aussehen nach zu urteilen, fühlt er sich nicht gerade wohl.«
    In der Tat schienen die Gesichtszüge des Opfers grotesk verzerrt. Zu erkennen, wie er in normaler Körperhaltung wohl aussah, war unmöglich, selbst sein Alter zu schätzen, außerhalb ihrer Möglichkeiten.
    »Wir benötigen seine Adresse. Alles andere ist sekundär.«
    Dr. Doldes Anruf kam nach quälend langem Warten. »Wir müssen nach Böblingen.« Er nannte die Straße und den Namen des Wohnungsinhabers, auf den der Internet-Anschluss zugelassen war, bat Braig darum, die Kollegen vor Ort mit der sofortigen Rettung des Mannes zu beauftragen.
    Wenige Minuten später waren sie unterwegs.
    Karsten Müller stand bereits unter der Dusche und wusch sich den durchdringenden Biergestank vom Leib, als Neundorf und Braig in der Wohnung eintrafen. Rössle machte sich an der Eingangstür zu schaffen, verteilte Plastiküberzüge.
    »Des waret koi Maultäschle diesmal«, brummte er, als er die beiden Kommissare sah. »Aber i denk, das riecht sogar en Sindelfinger, was die dem in die Wanne nei gfüllt hent.«
    »Bier? Ganz normales Bier?«
    »Die Marke woiß i net. Aber dass es Bier isch, daran gibt’s koine Zweifel.«
    Mechthild Braun und Gerold Haas, die Kollegen der Böblinger Schutzpolizei, waren unmittelbar nach der Information Braigs in die ordnungsgemäß verschlossene Wohnung eingedrungen – der ausdrücklich aufgetragenen Notsituation wegen mit Gewalt – und hatten Karsten Müller aus seiner Zwangslage befreit. Sie hatten zuerst den Schrank entfernt, dann den Tisch aus der Wanne gehievt, anschließend dem mit Hemd und Hose bekleideten Mann aus der Flüssigkeit geholfen, wie sie Neundorf und Braig erklärten. Karsten Müller war zwar sichtlich schockiert, doch normal ansprechbar gewesen, hatte sofort nach einer ausgiebigen Dusche verlangt.
    »Der muss Unmengen von dem Bier geschluckt haben, um den, ja, wie soll ich sagen, Wasserspiegel ist falsch, den Bierspiegel – kann ich das so ausdrücken? – zu senken. Damit er ihm nicht mehr fast bis an die Nase steht«, behauptete Gerold Haas.
    »Machen Sie Witze?«, brummte Neundorf.
    »Das hat er jedenfalls erzählt«, antwortete Mechthild Braun.
    »Und es ist korrekt«, meldete sich Dr. Dolde von der Wand des Badezimmers zu Wort. »Am Rand der Wanne lässt sich ein ursprünglich etwas höherer Flüssigkeitspegel feststellen.«
    »Na, dann kannst du nur hoffen, dass der arme Kerl gerne Bier trinkt.«
    Keine Stunde später waren sie über die Technik, die die Täter verwendet hatten, wie über den Ablauf des Verbrechens fast bis ins Detail informiert. Karsten Müller hatte die Folter, zumindest was seinen gegenwärtigen, vorläufigen Zustand anbelangte, weit besser überstanden als Roland Allmenger vor acht Tagen.
    »Das muss aber nicht so bleiben«, hatte der Notarzt, den sie sicherheitshalber gerufen hatten, erklärt und seine Aussage mit dem nächsten Satz sofort berichtigt. »Medizinisch und psychologisch korrekt formuliert, heißt das: Sein Zustand wird garantiert nicht so bleiben. Der hat die Sache zwar vorläufig scheinbar recht gut überstanden, wird aber trotzdem lange damit beschäftigt sein, den Überfall zu bewältigen. Das dauert etwas, bis ihm alles voll bewusst wird. Ich lege ihm dringend eine Therapie ans Herz.«
    Dolde und Rössle waren sich innerhalb weniger Minuten sicher, dass es sich um dieselben Täter wie bei Allmenger handelte. »Das sind keine Nachahmer. Die haben alles genauso arrangiert wie in Esslingen. Identische Webcam, genau die gleiche Anordnung von Laptop und Verbindungskabel. Der Laptop gehört Müller, somit haben sie außer der Kamera, den Kabelsträngen und den Klebebändern wieder nichts hinterlassen. Bis jetzt haben wir jedenfalls nichts Gegenteiliges entdeckt. Auch keine Abdrücke. Saubere Arbeit mit Handschuhen, wie letzte Woche. Tut mir leid für euch.«
    Karsten Müllers Ausführungen brachten, was neue Erkenntnisse anbelangte,

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