Brainstorming for One: 50 Werkzeuge und Übungen für Ihre Kreativität
auf, wodurch das in der Nähe des Fensters stehende Goldfischglas zu Boden stürzte und zerbrach. Die Fische erstickten.
Lösung: Der Mann war zuvor mit mehreren Personen in einem Heißluftballon unterwegs. Dieser drohte abzustürzen, da nicht mehr genügend Gas im Tank war. Um Gewicht zu verlieren, warfen die Ballonfahrer allen Ballast und sogar ihre Kleidung über Bord. Als das nicht half, ließen sie das Los entscheiden: Der Mann zog das kleinste Streichholz und musste springen.
Lösung: Kurt ist kleinwüchsig. Wenn er alleine mit dem Aufzug fährt, kann er niemanden bitten, den Knopf für das zehnte Stockwerk zu drücken. Er selbst kann diesen nicht erreichen. Abwärts ist es leichter, da der Knopf für das Erdgeschoss ganz unten ist.
7. Ideen aus der Tiefe
„Berühmt über Nacht wird nur, wer tagsüber hart arbeitet.“
Martin Voigtmann
Kennen Sie das? Sie stehen unter der Dusche, liegen entspannt auf dem Sofa oder sitzen im Autobus auf dem Weg nach Hause. Plötzlich, wie aus heiterem Himmel, fällt Ihnen die Lösung für ein Problem ein, das Sie schon seit langer Zeit beschäftigt. Woher kommt der unverhoffte Geistesblitz?
In diesem Kapitel werde ich Ihnen einige Werkzeuge vorstellen, mit denen Sie derartige Aha-Erlebnisse bewusst und willentlich herbeiführen können. Sie lernen, Ihr unbewusstes Wissen auf direkte Weise anzuzapfen und Ideen aus den tiefsten Tiefen hervorzuholen. Man könnte dies als Königsdisziplin der Ideenfindung bezeichnen. Wenn Sie alle Übungen in diesem Buch durchgeführt haben, sind Sie jetzt gut darauf vorbereitet.
The Three Bs: Wo ist Ihr Ideenreich?
„Phantasie ist wichtiger als Wissen,
denn Wissen ist begrenzt.“
Albert Einstein
The Three Bs sind keine Band der 1960er-Jahre. Sie stehen für jene Orte, an denen viele Menschen ihre besten Ideen entwickeln:
B us
B ett
B adezimmer
Woran liegt es, dass wir die besten Einfälle an diesen ungewöhnlichen Orten haben? Die Antwort darauf liegt im Phänomen der Inkubation (von lat. incubare = ausbrüten ). Wenn wir uns eine Weile bewusst mit einem Problem beschäftigt, alle zugänglichen Informationen eingeholt und alle Aspekte beleuchtet haben, hat unser Unbewusstes eine Fülle von Daten abgespeichert. Sobald wir uns nach getaner Arbeit eine Pause gönnen, beginnt es ganz von selbst, die Informationen zu bearbeiten, zu strukturieren und mit anderen Inhalten zu verknüpfen.
Das Unbewusste nimmt wesentlich mehr Informationen auf, als wir bewusst erfassen und logisch verarbeiten können. Unsere Sinnesorgane empfangen in jeder wachen Sekunde 11 Millionen Bits an Daten. Alleine 10 Millionen dieser kleinsten Signale steuern unsere Augen bei. Allerdings gelangen maximal 50 Bits davon in unser Bewusstsein. Verglichen mit einer Strecke von 11 Kilometern (gesamte Wahrnehmung) entspräche das Bewusstsein also lediglich 5 Zentimetern. Wenn wir laut lesen, sind es gerade mal 3 Zentimeter (30 Bits), und beim Rechnen gar nur 12 Millimeter (12 Bits). Der Rest wird einfach ausgefiltert. Dieser Filterprozess ist immens wichtig, sonst wäre unser Gehirn vollkommen überfordert und wir könnten die einfachsten Alltagstätigkeiten nicht mehr ausführen.
Gut, dass wir das Unbewusste haben, das den Rest der Daten aufnimmt. Durch das Mehr an Inhalten kann es mehr Verbindungen schaffen, auf die wir durch logisches Denken gar nicht kommen könnten. So finden wir manchmal überraschende Lösungen buchstäblich im Schlaf, vorausgesetzt wir sind gut auf das Thema vorbereitet. Dies ist der Grund, warum ich meinen Seminar-Teilnehmern empfehle, immer einen Notizblock mitzuführen und auch auf dem Nachtkästchen stets Schreibzeug bereitzuhalten. Man weiß eben nie, wann das Unbewusste ausgebrütet hat und uns den Einfall präsentiert.
Das berühmteste Beispiel für eines der Three Bs ist die Geschichte des griechischen Mathematikers Archimedes von Syrakus, die viele von Ihnen wahrscheinlich schon kennen:
König Hieron II beauftragte Archimedes herauszufinden, ob seine Krone wie bestellt aus reinem Gold sei. Natürlich ohne diese zu zerstören. Archimedes dachte lange über diese Frage nach und kam zu keiner Lösung. Bis er eines Tages beschloss, die Sache ruhen zu lassen und sich in einem heißen Bad zu entspannen.
Kaum lag er in der Wanne, entdeckte er das Prinzip der Verdrängung : Ein Körper verdrängt genau so viel Wasser, wie es seinem Volumen entspricht. Bei gleichem Gewicht verdrängt also ein Gegenstand mit hoher Dichte, etwa aus purem Gold,
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