Brainstorming for One: 50 Werkzeuge und Übungen für Ihre Kreativität
weniger Wasser als einer mit geringerer Dichte, also aus einer leichteren Legierung. Er probierte es aus und siehe da: Die Krone verdrängte mehr Wasser als die gleiche Menge reinen Goldes. Der Legende nach soll Archimedes nackt und tropfend durch die Straßen gelaufen sein und „Heureka! Ich hab’s (gefunden)!“ ausgerufen haben. Nicht überliefert ist, was danach mit dem betrügerischen Goldschmied geschah.
Bei drei auf den Bäumen
„Es möge dir nicht lästig erscheinen, manchmal stehen zu bleiben und auf die Mauerflecken
hinzusehen oder in die Asche im Feuer, in die Wolken oder in den Schlamm [...]. Durch verworrene
und unbestimmte Dinge wird nämlich der Geist zu neuen Erfindungen wach.“
Leonardo da Vinci
Wie üblich wollen wir der Phantasie zunächst mit einer kleinen Aufwärmübung auf die Sprünge helfen. Diesmal geht es darum, Dinge zu erkennen, die gar nicht da sind. Die Fähigkeit, in bedeutungslosen Mustern Gesichter, Tiere oder Gegenstände zu erkennen, basiert auf der Tendenz des menschlichen Bewusstseins, komplizierte und abstrakte Formen mit Sinn und Bedeutung zu versehen. Die sogenannte Pareidolie könnte uns einen deutlichen Überlebensvorteil verschafft haben: Besser einen Säbelzahntiger zu viel im Gebüsch entdecken als einen zu wenig.
Die Cloud Appreciation Society (Gesellschaft der Wolkenliebhaber; ja, so etwas gibt es), hat dazu übrigens vor Kurzem ein Buch veröffentlicht: Clouds that look like things.
Auch im Geäst der Bäume kann man allerlei Gestalten erkennen. Hier finden Sie ein Foto, mit dem Sie es gleich ausprobieren können. Noch schöner ist es natürlich, die Phantasie bei einem Spaziergang im Grünen anzuregen. Sie werden staunen, was Sie dabei alles entdecken können!
Einsatz: zur Auflockerung und als kreative Pause.
Benötigt: festes Schuhwerk und warme Kleidung, eventuell einen Fotoapparat, um eigene natürliche Muster aufzunehmen; bunte Stifte für die Nachbearbeitung zu Hause
Dauer: 30 bis 90 Minuten
Tipp: Sie können die entdeckten Dinge, Pflanzen, Tiere oder Menschen farbig ausgestalten oder – zum Beispiel wenn Sie unterwegs sind – einfach nur in Ihrer Phantasie entstehen lassen. Bei dieser Übung geht es eher um den Prozess des Imaginierens als um das fertige Gemälde.
Ablauf:
Machen Sie einen ausgedehnten Spaziergang in der Natur. Wenn Sie möchten, können Sie eine Kamera mitnehmen, um interessante Strukturen zu fotografieren und später zu bearbeiten.
Sollte das Wetter nicht passen oder ein Spaziergang aus anderen Gründen nicht möglich sein, benutzen Sie das Foto auf der nächsten Seite.
Schauen Sie in das Geäst der laubfreien Bäume. Können Sie in der Struktur der dunklen Linien etwas erkennen? Wenn nicht, drehen Sie das Blatt (oder den Kopf) um 90 Grad. Ist jetzt etwas zu sehen? Drehen Sie weiter, bis Ihnen etwas ins Auge sticht: ein Gesicht, ein Körperteil, ein Tier, eine Pflanze oder ein Gegenstand.
Sie müssen anfangs noch gar nicht die komplette Form erkennen. Vielleicht finden Sie einen interessanten Teil – ein Auge, eine Nase, einen Flügel. Beginnen Sie Ihre Zeichnung damit und suchen Sie nach Verbindungen, durch die Sie den Entwurf weiterentwickeln können.
Stellen Sie das Bild entweder im Geiste oder mit bunten Stiften auf dem Papier fertig.
Übung
Probieren Sie die Übung gleich mit diesem Foto aus.
Weitere Baumkronenbilder finden Sie unter http://www.junfermann.de
Kreative Träume
„Wenn wir träumen, betreten wir eine Welt,
die ganz und gar uns gehört.“
Albus Dumbledore in J. K. Rowling,
Harry Potter und der Gefangene von Askaban
Erst mal drüber schlafen – egal ob Sie eine schwierige Entscheidung treffen müssen oder eine kreative Lösung für eine Aufgabe suchen, diese Herangehensweise dürfte sich fast immer lohnen.
Ullrich Wagner und seine Kollegen von der Universität Lübeck stellten fest, dass Probandinnen und Probanden die Lösung eines mathematischen Problems eher fanden, wenn sie vorher darüber schlafen durften. Und dies unabhängig vom Grad der Müdigkeit und von anderen Einflussfaktoren.
Der bewusste Geist ist mit komplexen Problemen überfordert. Zu viel Nachdenken kann zu teuren Fehlentscheidungen führen, wie auch Ap Dijksterhuis und sein Team an der Universität Amsterdam feststellten. Wenn wir mit der Lösung später noch zufrieden sein wollen, sollten wir nur einfache Entscheidungen allein unserem logischen Denken und Abwägen überlassen.
Falls Ihr Chef Sie rügt, wenn Sie wieder
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