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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shalvis Jill
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vieles mehr hielt. Dass er damit nicht gewartet hatte, bis sie miteinander geschlafen hatten. Aber nein. Callie hatte ihn vollkommen verwirrt angeschaut mit ihren großen, ausdrucksvollen Augen, ihrer Wärme und ihrem Mitgefühl und den sexy kleinen Lauten, die sie von sich gab, wenn er sie berührte und sie an ganz bestimmten Stellen küsste.
    Aber dann hatten sie aufgehört, um noch ein Glas zu trinken, und angefangen zu reden. Ein ganz großer Fehler... mit einer Frau zu sprechen, wenn sie nackt ist. Sie hatte ihn mit einem Tritt aus ihrem Bett und ihrem Leben geworfen.
    Mittlerweile mochte Callie ihn vielleicht auf eine besondere Weise ansehen, vielleicht hätte sie ihn sogar gern berührt, aber sie war viel zu dickköpfig, jemals zuzugeben,
dass sie damals übereilt gehandelt hatte. Diese Sturheit gehörte wohl zu ihrer Natur.
    »Was ist mit dir passiert, Jake?« Sie zeigte auf seine Schulter.
    »Ich bin durch ein Dach gestürzt.«
    Sie sah ihn entsetzt an und rückte näher. »Du bist durch ein Dach gefallen?«
    Drei Stockwerke. Ins Feuer. »Halb so wild.«
    Sie zeigte auf seine Narbe, wobei sie ihn fast berührte. Ihre Stimme war auf einmal sehr sanft, so dass er sich fragte... wenn man jetzt noch einmal eine Flasche Whiskey miteinander trinken würde …
    »Sieht aber eher wie eine große Sache aus.«
    War das Mitleid? Das bereitete ihm Unbehagen. Er zuckte mit den Schultern.
    »Keine Sorge. Ich meine, wir könnten es uns ja gemütlich machen … darüber reden.«
    »Möchtest du darüber reden?«
    Um Gottes willen, nein. »Es wäre mir lieber, du würdest mich gesund küssen.«
    »Red keinen Blödsinn.« Zögernd kniete sie sich neben ihn. »Wird das wieder?«
    »Na klar.«
    »Wirklich?« Sie blickte von der Schulter hinauf in sein Gesicht. »Die Narbe sieht nämlich wirklich übel aus.«
    Ganz offensichtlich war er viel müder, als er glaubte, denn er hätte schwören können, dass sie sich wirklich Sorgen machte. Das rührte ihn, obwohl er sich doch fest vorgenommen hatte, ungerührt zu bleiben. Damit konnte er nicht umgehen, und so fing er an zu lachen. »Willst du für mich die Krankenschwester spielen, Callie? Ich bin dabei!«
    Sie stand auf. »Für deinen Vater hätte ich es getan.«

    Ein seltsames Gefühl überkam Jake. War er etwa eifersüchtig? Sein Vater hatte Callie als Angestellte hoch geschätzt, seinen Sohn dagegen nicht, weil dieser es gewagt hatte, andere Hoffnungen und Träume zu haben als er selbst.
    »Für jedes deiner Tiere wäre ich die Krankenschwester«, sagte sie. »Jederzeit.«
    Aber nicht für ihn. Das hatte er klar und deutlich verstanden. Warum hatte er sich etwas anderes erhofft? Warum hatte er Callie eigentlich nie vergessen? Es war verrückt, hier zu sein, auf dem Land seines Vaters, in der Nähe seines Bruders, und deshalb täglich daran erinnert zu werden, das keiner, keiner seiner Verwandten sich auch nur einen Pfifferling um ihn scherte.
    »Hast du wirklich vor, drei oder vier Monate hierzubleiben?«
    »Vielleicht.« Er würde ihr mit Sicherheit nicht erzählen, dass er nirgendwo hingehen konnte und es niemand anderen gab, der sich um ihn kümmerte. Dass er sogar jemanden brauchte, der ihm half, eine Suppendose zu öffnen, und erst recht jemanden, der ihm half, ein Glas aus dem Schrank zu holen, um sich zu betrinken.
    Oder dass er der Idee tatsächlich etwas abgewinnen konnte, die Ranch zu verkaufen, um mit dem Geld seine Hypothek zu bezahlen, den besten Anwalt für den Prozess mit Billy und vielleicht sogar die Kreuzfahrt, die Joe ihm vorgeschlagen hatte.
    »Ich verstehe das nicht.« Callie klang verdutzt und beunruhigt. »Warum willst du eigentlich so lange hierbleiben?«
    Jake streckte die Beine noch weiter, um sich auf das erholsame Nickerchen vorzubereiten, das er sich gleich gönnen wollte.

    »Musst du nicht wieder an die Arbeit?«
    Das hätte er nur zu gern getan.
    Sie war wieder ganz nah, ihre Knie auf dem Fußboden. Ihr Blick tastete seinen Körper ab. Wenn er nur nicht so völlig erledigt wäre …
    »Jake? Keine Arbeit?«
    »Vorerst nicht.« Im Beruf war er bereit, Leib und Leben zu riskieren. Und auch wenn er nicht arbeitete, riskierte er immer noch Leib und Leben, aber nicht sein Herz. Niemals. Deshalb sollte sein Herz jetzt auch dringend aufhören, derart unangenehm zu klopfen, wenn sie ihn so ansah. Hatte er geglaubt, Callie wäre verärgert? Vielleicht darüber hinaus noch ein wenig neugierig? Und zuletzt auch etwas besorgt?
    Woher kam dann auf einmal

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