Brandherd
zurück.
»Johnny Kostylo, unser geschätzte r Öffentlichkeitsreferent in Philadelphia, wird sich um die Medien und die lokalen Größen kümmern, etwa um den Bürgermeister von Warrenton, der schon aufgekreuzt ist, weil er nicht will, dass seine Stadt in ein schiefes Licht gerät.«
Sie blickte von ihrem Klemmbrett auf und musterte unsere Gesichter.
»Einer unserer Versicherungsspezialisten ist unterwegs«, fuhr sie fort, »und Pepper wird in Kürze eintreffen, um uns zu helfen.«
Mehrere Beamte quittierten die Mitteilung mit anerkennenden Pfiffen für Pepper, den Brandermittlungshund.
»Und Gott sei Dank hat Pepper mit Alkohol nichts a m Hut.«
McGovern setzte ihren eigenen Helm auf. »Da drin gibt's nämlich etwa tausend Gallonen Bourbon.«
»Wissen wir darüber schon mehr?«, fragte Marino. »Wissen wir, ob Sparkes das Zeug vielleicht selbst hergestellt und verkauft hat? Ich meine, das ist 'ne Wahnsinnsmenge Alk für einen einzigen Kerl.«
»Allem Anschein nach hat Sparkes so ziemlich alles eingesammelt, was im Leben gut und teuer ist.« McGovern sprach, als sei Sparkes mit Sicherheit tot. »Bourbon, Zigarren, automatische Waffen, teure Pferde. Wir wissen nicht, inwieweit das alles legal war, was einer der Gründe ist, weshalb ihr beiden hier seid und nicht die vom FBI.«
»Tut mir ja Leid, dass ich das sagen muss, aber die Feebs schnüffeln hier bereits herum. Wollen wissen, wie sie sich nützlich machen können.«
»Wie lieb von ihnen.«
»Vielleicht können sie uns ja zeigen, wo's langgeht.«
»Wo sind sie?«, fragte McGovern.
»In einem weißen Suburban etwa eine Meile die Straße runter.
Es sind drei. Sie drücken sich da in ihren FBI-Flakjacken herum und sprechen bereits mit den Medien.«
»Mist. Immer da, wo die Kameras sind.«
Gestöhne und abfälliges Gelächter über die Feebs, wie das ATF die FBI-Beamten abfällig nannte. Es war kein Geheimnis, dass die beiden Einheiten der Bundespolizei einander nicht grün waren und das FBI sich gewohnheitsmäßig alle Federn an den Hut steckte, wenn sie ihm auch nicht immer zukamen.
»Wo wir gerade von Nervensägen sprechen«, meldete sich ein anderer zu Wort, »das Budget Motel nimmt keine American-Express-Karten. Wir haben uns schon den Mund fusselig geredet - sollen wir jetzt unsere eigenen Kreditkarten benutzen?«
»Und obendrein gibt es nur bis sieben Uhr Zimmerservice.«
»Ist sowieso ein Scheißladen.«
»Gibt's irgendeine Aussicht, dass wir umziehen können?«
»Ich kümmere mich drum«, versprach McGovern. »Dafür lieben wir Sie ja so.«
Ein knallrotes Feuerwehrauto holperte die ungeteerte Zufahrt herauf und wirbelte Staub und Steinchen auf. Es war die erwartete Hilfe, die mit dem Abpumpen des Wassers aus der Brandruine beginnen sollte. Zwei Feuerwehrleute in beschichteten Anzügen und hohen Gummistiefeln stiegen aus und besprachen sich kurz mi t McGovern, ehe sie mehrere Schläuche entrollten, die an Filter angeschlossen waren. Sie legten sie sich über die Schultern, schleppten sie ins Innere der steinernen Hülle des Hauses und ließen sie an vier verschiedenen Stellen ins Wasser fallen.
Dann kehrten sie zum Löschwagen zurück, stellten schwere, tragbare Prosser-Pumpen auf den Boden und schlossen Verlängerungskabel an den Generator an. Bald wurde der Motorenlärm sehr laut. Die Schläuche schwollen an mit schmutzigem Wasser, das durch sie hindurchschoss und sich auf den Rasen ergoss.
Ich nahm mir schwere Segeltuch-Feuerhandschuhe und einen gummierten Mantel und regulierte den Riemen meines Helms.
Dann begann ich, meine treuen Red-Wing-Stiefel zu säubern, indem ich sie durch kaltes Seifenwasser zog, das jedoch sofort durch die Zungen eindrang und die Schuhbänder durchweichte.
Ich hatte nicht daran gedacht, mir seidene Skiunterwäsche anzuziehen, weil Juni war. Das war ein Fehler gewesen. Der Wind wehte jetzt stark aus nördlicher Richtung, und jeder Tropfen Nässe schien meine Körpertemperatur um ein weiteres Grad zu senken. Ich hasste es, frieren zu müssen. Ich hasste es, meinen Händen nicht trauen zu können, weil sie entweder steif vor Kälte oder dick behandschuht waren. McGovern kam auf mich zu, als ich mir in die Hände blies und mir den schweren gummierten Mantel bis zum Kinn zuknöpfte.
»Es wird ein langer Tag werden«, sagte sie erschauernd. »Was ist bloß mit dem Sommer los?«
»Teun, ich lasse Ihretwegen meinen Urlaub ausfallen. Sie zerstören mein Privatleben.« Sie sollte es nicht leicht mit mir
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