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Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks

Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks

Titel: Brandstifter - Paretsky, S: Brandstifter - Burn Marks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretsky
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mich nicht davon ab, mich deprimiert zu fühlen, als ich langsam die Treppe hinaufstieg, aber es lockerte den festen Knoten zwischen meinen Schulterblättern.
    Als ich die Tür aufschloß, kamen Mr. Contreras und der Hund die Treppe herauf. Als sie den Treppenabsatz im ersten Stock erreichten, hörte ich, daß er sanft mit Peppy schimpfte – er sah nicht, wohin er trat; mußte sie denn dauernd unter seinen Füßen herumrennen? Wenn er stolperte, würde sie schon sehen, was sie davon hatte, wo ich doch sowieso nie da war. Ich spürte, wie der Knoten in meinem Nacken sich wieder festigte, und wandte mich den beiden mit einem Begrüßungslächeln zu.
    Mr. Contreras war verborgen hinter einem riesigen Paket, eingeschlagen in das gestreifte Papier, das Floristen benutzen. »Das kam, während Sie fort waren, Engelchen«, keuchte er. »Ich hab gedacht, ich kann es für Sie annehmen, damit es nicht gebracht wird, wenn Sie schlafen oder so.«
    »Danke«, sagte ich mit aller Höflichkeit, die ich aufbringen konnte – ich wollte mich nur in meine Höhle verziehen und einen Winterschlaf halten. Allein.
    »Geht schon in Ordnung, Engelchen, ich helfe doch gern. Was ist denn aus Ihrem Freund geworden? Hat er Sie sitzenlassen?« Er stellte das Paket sachte ab und wischte sich die Stirn.
    »Er wußte, daß ich mich ausruhen will«, sagte ich betont.
    »Klar, Süße, klar. Verstehe. Sie brauchen Zeit für sich. Kann ich etwas für Sie tun?«
    Ich wollte das eben energisch ablehnen, als mir der Brief einfiel, den ich per Eilboten an meinen Onkel Peter schicken wollte. Ich brauchte den Schlaf so dringend, daß ich es nicht mehr zur Post geschafft hätte, die am Samstag zeitig zumachte.
    Mr. Contreras war mehr als nur erfreut darüber, daß er ihn für mich aufgeben durfte. Er geriet in Ekstase, weil ich ihn für diesen Auftrag ausgewählt hatte. Er war so begeistert, daß mir lieber gewesen wäre, wenn ich meine Müdigkeit bekämpft und das verfluchte Ding selbst zur Post gebracht hätte.
    Als er eifrig mit dem Brief verschwand –»Sie brauchen mir jetzt kein Geld zu geben, Engelchen, das erledigen wir später«–, schleppte ich die Blumen hinein. Es war ein herrliches Bukett, so ausgefallene Blüten in Rot-, Gold- und Lilatönen, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Sie waren in einer schönen Holzschale mit Kunststoffeinlagen arrangiert. Ich suchte zwischen den Blättern nach einer Karte.
    »Freut mich, daß Sie aus dem Krankenhaus heraus sind« stand in der runden, unausgeprägten Handschrift der Floristin darauf. »Versuchen Sie das nächste Mal, sich eine ruhigere Arbeit zu suchen.«
    Die Karte war mit »R. M.« unterschrieben. Ich war so müde, daß ich nicht einmal versuchte, mir darüber schlüssig zu werden, ob das eine gutmütige Stichelei oder eine Warnung war. Ich schloß alle Riegel, stellte beide Telefone ab und stolperte ins Bett.

30 Anlauf zum Hochsprung
    Als ich am Sonntag aufstand, wußte ich, daß ich die kritische Kurve zur Genesung genommen hatte. Ich war noch nicht wieder völlig bei Kräften, aber ich hatte einen klaren Kopf und fühlte mich energiegeladen. Die hartnäckige Depression, die mich seit dem Frühstück mit Robin verfolgte, verwandelte sich in ein lösbares Problem – nur meine Fähigkeit, die Ermittlung in Sachen Seligman durchführen zu können, war angezweifelt worden, nicht meine gesamte Karriere und Persönlichkeit. Sogar meine Hände wurden besser. Ich nahm die Verbände nicht ab, aber ich konnte einfache Hausarbeiten erledigen, ohne das Gefühl zu haben, daß die Haut bis auf den Knochen aufriß.
    Morgenstund hat auch für Detektive Gold im Mund. Es war ohnehin unwahrscheinlich, daß am Sonntag jemand ins Büro von Alma Mejicana kam, aber es war noch unwahrscheinlicher, daß jemand am frühen Morgen dorthin ging.
    Ehe ich losfuhr, ging ich ins Wohnzimmer, um etwas Gymnastik zu machen – ich war noch nicht soweit, daß ich wieder laufen konnte, aber ich mußte gelenkig bleiben. Die Blumen von Ralph MacDonald beherrschten das Zimmer. Ich hatte sie ganz vergessen. Während ich meine Muskeln dehnte und anspannte, betrachtete ich den tropischen Regenwald mit bösen Blicken. Ob sie nun als Drohung oder als humorvolles Kompliment gedacht gewesen waren, sie waren überwältigend, eine zu große Geste von einem Mann, der mich kaum kannte.
    Als ich mit dem Heben und Senken der Beine fertig war – fünfundzwanzig pro Bein statt der üblichen hundert brachten mich außer Atem –, quälte ich mich in

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