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Brandung des Herzens

Titel: Brandung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Zentimeter nach links. Willow und ich könnten auf den ersten fünfzehn Metern in deiner Schußlinie sein. Danach führe ich sie die Schlucht auf der Rückseite des Camps hinauf. Wenn wir die Kuppe hinter uns haben, gehen wir in Deckung und warten auf euch, bis ihr mit den Pferden nachkommt.«
    Wolfe nickte und spähte über den Lauf des Gewehres hinweg, um ein Gefühl für die neue Waffe zu bekommen.
    Caleb wandte sich zu Reno um. »Wie leise kannst du dich anschleichen?«
    »Er ist besser als die meisten und nicht so gut wie du«, erklärte Wolfe, bevor Reno antworten konnte. »Aber ich kann mich auch nicht mit dir messen, obwohl ich bei den Cheyenne aufgewachsen bin.«
    Caleb knurrte. »Hör zu, Reno. Du kannst hier oben mit deinem Gewehr warten, oder du kannst mich einen Teil des Weges begleiten, und dann werden wir herausfinden, wie gewieft du wirklich mit deinem sechsschüssigen Eisen umgehst.«
    Reno lächelte wölfisch. »Ich werde keine Sekunde von deinen Fersen weichen.«
    Er sprach mit sich selbst. Caleb hatte sich bereits in Bewegung gesetzt. Sich an Menschen anzuschleichen, brauchte seine Zeit, und sie hatten verdammt wenig davon übrig, bevor Slater ins Lager zurückkehrte.
    Willow spähte hinter ihrem Haarvorhang hervor, sah, daß die Pferde immer noch auf und ab geführt wurden, und fuhr fort mit ihrem Versuch, ihre Fesseln abzustreifen. Sie kämpfte verzweifelt darum, frei zu kommen, befürchtete jedoch, die Aufmerksamkeit der Wache zu erregen, während sie unter dem Schutz ihrer langen Haare an den Stricken zog und zerrte. Schmerz strahlte von ihren Handgelenken bis zu den Schultern aus. Ihre Angst half ihr, den Schmerz zu ignorieren. Nie wieder wollte sie das grausame Versprechen in Slaters Augen sehen. Der Comanchero Neunfinger hatte ihr das Gefühl gegeben, schmutzig zu sein.
    Slater versetzte sie in panische Angst.
    Trotz Willows Anstrengungen fühlten sich die Fesseln nicht lockerer an als beim ersten Versuch, als sie begonnen hatte, ihre
    Handgelenke zu verdrehen, bis ihre Haut aufgescheuert war. Sie kämpfte gegen die Verzweiflung an, die sie zu überwältigen drohte, und riß erst mit einem heftigen Ruck an dem einen Handgelenk, dann an dem anderen - in der Hoffnung, wenn sie blutete, würden ihre Hände und Gelenke schlüpfrig genug sein, um aus den engen Fesseln herauszugleiten.
    Ein vorsichtiger Blick auf ihren Bewacher sagte Willow, daß er seine Nagelpflege beendet hatte. Er lag auf dem Rücken, den Mund weit offen, offenbar tief und fest schlafend.
    Willow machte sich den Mittagsschlaf ihres Wächters zunutze und begann, offen und mit aller Kraft an den Stricken zu zerren, mit denen sie gefesselt war.
    »Beweg dich nicht, Honey. Ich möchte dich nicht schneiden.«
    Einen Augenblick lang dachte Willow, sie hätte den Verstand verloren und hörte Stimmen. Dann fühlte sie, wie die Fesseln an ihren Händen nachgaben, und mußte einen Schrei der Erleichterung und der Freude unterdrücken.
    »Schieb deine Füße weiter nach rechts«, raunte Caleb mit einer Stimme, die kaum hörbar war.
    Man hörte ein leises Rascheln, als Willow die Beine anzog und sich vorsichtig zu dem Baumstumpf umdrehte. Einen Moment lang fühlte sie einen schmerzhaften Druck an ihren Fußgelenken, gefolgt von einem leichten Ruck. Dann fiel der Strick um ihre Füße ab.
    »Rutsch langsam zurück, bis du hinter dem Stumpf bist. Nein! Beobachte nicht das Lager. Das ist mein Job. Du achtest auf das, was du tust.«
    Willow glitt langsam, ganz langsam rückwärts, bis der Baumstumpf zwischen ihr und dem Lager war. Caleb lag auf dem Bauch, den Körper flach an den Boden gepreßt.
    »Leg dich ganz langsam hin und krieche wie eine Schlange an mir vorbei zu der kleinen Bodenfurche im Gras. Siehst du sie?«
    Sie nickte, legte sich hin und schlängelte sich an Calebs Körper entlang. Als ihr Kopf in Höhe seiner Brust war, gab er ihr präzisere Anweisungen, und seine Stimme war so leise, daß Willow sich fragte, ob sie die Worte tatsächlich hörte.
    »Die Bodenfurche führt zu einer Rinne, die ungefähr vierzig Zentimeter tief ist. Biege nach links ab und krieche immer weiter den Hügel hinauf, bis du zu den Felsen kommst. Dein Bruder wartet auf der linken Seite hinter einem Felsblock. Was immer du auch tust, bleib unten. Reno und Wolfe werden über uns hinwegschießen müssen, falls man uns entdeckt.«
    Willow wollte Fragen stellen, doch ein Blick in Calebs klare, topasfarbene Augen schloß ihr den Mund. Sie duckte den Kopf und

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