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Brandung des Herzens

Titel: Brandung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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aus Deuces Reichweite entfernen, bevor Sie ihn so erschrecken, daß er davongaloppiert und mich zu Fuß zurückläßt.«
    Willow öffnete den Mund, aber es kamen keine Worte heraus. Sich so fest und aufrecht gegen Calebs Brust gepreßt zu fühlen, war etwas ganz anderes, als wie ein Kind auf seinen Armen getragen zu werden. Selbst als sie unwillkürlich ihre Arme um seine Schulter schlang, um das Gleichgewicht zu halten, spürte sie vom Hals bis zu den Knien Calebs harten, muskulösen Körper an ihrem. Das Gefühl war schwindelerregend und machte es ihr fast unmöglich, richtig Luft zu holen.
    »C-Caleb?« sagte sie heiser und fühlte, wie sich eine eigenartige Schwäche in ihrem Inneren ausbreitete. »Ist schon in Ordnung. Stellen Sie mich auf die Füße. Ich kann ohne Hilfe gehen.«
    Das atemlose Zögern in Willows Stimme zuckte wie ein Blitz durch Sturmwolken durch Calebs Körper hindurch und brachte den dunklen Donner des Verlangens mit sich.
    »Sie können von Glück reden, daß Sie in diesem verdammten Kostüm überhaupt aufrecht stehen können. Wenn’s nach mir ginge, würde ich...«
    Er schluckte die Worte hinunter, die ihm auf der Zunge lagen - daß er ihr am liebsten den flatternden Stoff vom Körper gerissen und sie statt dessen in eines seiner überzähligen Hemden und eine Hose gesteckt hätte. Er würde Willow wie einen Truthahn für die Backröhre zusammenschnüren müssen, damit seine Kleider auf ihrem viel kleineren, zierlicheren Körper hielten. Andererseits... wozu die Mühe? Er hatte sich sehnlichst gewünscht, Willow nackt zu sehen, seit dem Moment, als er einen Blick auf die feste, volle Rundung ihrer Brüste über dem zartbestickten Miedersaum hatte werfen können.
    Und dann gestand Caleb sich ein, daß sein Verlangen viel eher begonnen hatte. Es war unmittelbar in dem Augenblick in ihm entbrannt, als er Willow in der Hotelhalle erblickt und ge-
    sehen hatte, wie sie ihn mit großen, ängstlichen Augen anstarrte, den Rücken kerzengerade aufgerichtet in einem Stolz, den kein Mann jemals würde brechen können.
    Sie ist doch nur ein Liebchen, die Bettgespielin eines anderen Mannes, erinnerte Caleb sich selbst grimmig und dachte wieder an die verlegene Röte zurück, die Willows Wangen hatte erglühen lassen, als sie Matthew Moran als ihren Ehemann ausgegeben hatte. Ein Mädchen, das seinem Geliebten hinterherjagt, dachte er. Etwas Besseres kann sie kaum sein, vielleicht ist sie sogar noch um einiges schlechter.
    Caleb versuchte nicht daran zu denken, wie Willow ohne alle Hüllen aussehen würde, während er noch ein paar große Schritte machte, bevor er sie auf Ishmaels Rücken hob und sie reichlich unsanft in den Sattel setzte. Als Willow automatisch nach den Zügeln griff, schimmerte die zarte Haut ihrer Hände wie Perlen im Mondlicht.
    »Was ist mit Ihren Handschuhen passiert?« fragte Caleb barsch.
    Willow griff in die linke Tasche ihres Reitkostüms, die Tasche, die nicht die Pistole enthielt. Sie fand nur einen Handschuh. Wortlos begann sie, das feuchte Leder über ihre Hand zu streifen. Dann griff sie erneut nach den Zügeln.
    »Und wo ist der andere?« fragte Caleb ungeduldig.
    »Irgendwo zwischen hier und Deuce.«
    Mit einem gemurmelten Wort, das Willow zusammenzucken ließ, ging Caleb suchend den Weg zurück. Es war nicht leicht, einen schwarzen Handschuh auf dunkler, feuchter Erde zu finden, und dazu noch in stockfinsterer Nacht. Ununterbrochen vor sich hin fluchend, zog er eine versiegelte Blechdose mit Streichhölzern aus seiner Tasche und zündete eines an. Er schirmte die Flamme mit einer Hand gegen den Wind ab und suchte, bis die Hitze seine Finger zu, versengen drohte. Dann strich er ein neues Streichholz an.
    Vier Streichhölzer später fand er den Handschuh an der Stelle, wo Deuce ihn in den aufgeweichten Erdboden getreten hatte. Die Erkenntnis, daß die großen Hufe des Wallachs statt des Handschuhs ebensogut Willows zartes Fleisch hätten treffen können, steigerte Calebs Wut noch. Er schnappte sich den demolierten Handschuh, schlug ihn hart gegen seinen Schenkel, um den Schmutz zu entfernen, und marschierte damit zurück zu Willow.
    »Danke«, sagte sie leise.
    »Halten Sie sich von Deuce fern«, grollte Caleb. »Er ist ein Männerpferd.«
    Willow nickte und fummelte ungeschickt mit ihrem schmutzigen Handschuh herum, in der Hoffnung, Caleb würde nicht bemerken, daß ihre Hände zitterten. Mir ist nur kalt, und ich bin müde und hungrig, redete sie sich ein. Und auch ein

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