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Brandung des Herzens

Titel: Brandung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Ishmaels Hals, zog Willows rechten Fuß sacht aus dem Steigbügel und verlängerte den Riemen um zwei Löcher, obwohl er sehr gut wußte, daß ein Loch vollauf genügt hätte. Anschließend schob er ihren Fuß wieder mit einer Sorgfalt in den Bügel, die an eine Liebkosung grenzte.
    »Stellen Sie sich in den Steigbügeln auf, Mädchen.«
    Willow gehorchte.
    Caleb ließ seine Hand über das Leder unter ihrem Po gleiten, um den Abstand zwischen Sattel und Frau zu prüfen. Seine Hand hatte nicht genug Platz, um sich ungehindert zu bewegen. Sie bewegte sich jedoch.
    Bei Calebs intimer Berührung atmete Willow scharf ein und richtete sich auf Zehenspitzen auf. »Caleb!«
    »Ja, ich sehe schon«, erwiderte er betont nüchtern. »Ich muß die Riemen um ein Loch kürzer schnallen. Setzen Sie sich wieder hin.«
    Langsam zog Caleb seine Hand zurück und begann, wieder an dem Lederriemen zu hantieren. Willow starrte auf ihn hinunter, konnte jedoch nur die schwarze Krempe seines Huts sehen. Allmählich beruhigte sich ihr Herzschlag, und das Gefühl, völlig atemlos zu sein, schwand. Sie holte zitternd Luft und bemühte sich, den atemberaubenden Augenblick zu vergessen, als sie seine große Hand zwischen ihre Schenkel hatte gleiten fühlen und eine Woge höchst beunruhigender Gefühle in ihrem Körper aufgestiegen war.
    Es war unmöglich, derartige Empfindungen zu vergessen.
    »Stellen Sie sich noch mal auf.«
    »Ich bin sicher, die Steigbügel sind jetzt in O-Ordnung«, sagte sie fast verzweifelt.
    Ihre gedämpfte, bebende Stimme wirkte auf Caleb ebenso erregend, wie ihn der Druck ihres strammen kleinen Pos gegen seine Handfläche erregt hatte. Er sehnte sich danach, Willow noch einmal zu fühlen, seine Hand um ihre Weiblichkeit zu schmiegen und sie zu streicheln, bis sie vor Lust aufstöhnte.
    Aber Willow bat ihn nicht darum, sie zu liebkosen. Sie bat ihn, sie nicht zu berühren.
    »Ganz wie Sie meinen, feine Lady«, erwiderte er brüsk und wandte sich ab. »Aber jammern Sie mir nur nichts vor, wenn Ihre zarte Kehrseite Striemen bekommt, weil die Steigbügel nicht die richtige Länge haben.«
    Bevor Willow eine passende Antwort einfallen konnte, hatte Caleb sich mit einer raschen, fast heftigen Bewegung auf Deuces Rücken geschwungen und den großen schwarzen Wallach auf der Hinterhand herumgezogen.
    Sie folgten der Schlucht direkt nach Westen, bis die Öffnung zu schmal wurde. Es herrschte bereits völlige Dunkelheit, als sie aus der Senke herausritten. Ein heller, silbriger Mond glänzte am Himmel, nur gelegentlich von Wolken verschleiert, die der Wind vor sich hertrieb.
    Willow konnte zwischen den Wolken gerade so viel von den Sternenkonstellationen sehen, um zu erkennen, daß Caleb jetzt eher Richtung Westen strebte statt nach Süden, wie er es bei ihrem Aufbruch aus Denver getan hatte. Sie richtete sich in den Steigbügeln auf und spähte nach vorn, um einen Blick auf die massiven steinernen Wälle der Rockies zu erhaschen, die sie bisher noch nie vollständig vom Fuß bis zum Gipfel gesehen hatte. Dunkelheit und Wolken machten ihre Absicht zunichte.
    Ishmael holte zu schnellem Handgalopp aus und folgte den Pferden vor ihm, als Caleb sie in den Schutz einer weiteren flachen Schlucht führte. Willow paßte sich mühelos der neuen Gangart an. Im Herrensitz zu reiten, war eine Erleichterung für sie, besonders wenn Ishmael im Schritt ging oder steile Abhänge hinauf- oder hinunterklettern mußte.
    Nach den ersten paar Stunden war Willow in der Lage, das Gleichgewicht zu halten, so als wäre sie schon immer im Herrensattel geritten. In einem Punkt hatte Caleb jedoch recht gehabt. Der Sattel war tatsächlich härter als Willows Hinterteil.
    Plötzlich kam Calebs Pferd aus der Finsternis auf sie zu. Als die Pferde Seite an Seite standen, beugte Caleb sich vor, bis seine Lippen so dicht an Willows Wange waren, daß sie seinen warmen Atem über ihre Haut streifen fühlte.
    »Ich rieche ein Lagerfeuer weiter voraus«, flüsterte er. »Ich werde einen Weg um die Schlucht herum auskundschaften. Halten Sie Trey so lange, bis ich zurück bin. Und passen Sie auf, daß Ishmael nicht laut zu wiehern anfängt, wenn er andere Pferde wittert.«
    Nachdem Caleb ihr die Führungsleine des Packpferdes in die Hand gedrückt hatte, verschwand er lautlos in der Dunkelheit.
    Willow wartete mit wachsender Unsicherheit und Beklommenheit, fühlte, wie die Minuten so langsam dahinschmolzen wie Eis an einem kühlen Frühlingstag. Gerade als sie

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