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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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eingeschlafen bin
, dachte sie, als sie sich aus dem Bett quälte. Sie schaute ihr Telefon an und entschied sich, den Stecker noch draußen zu lassen. Sie schleppte sich in die Dusche und stellte das Wasser kälter als sonst.
    »Scheiße!«, schrie sie, als sie das kalte Wasser traf.
    Nach dem Duschen trocknete sie sich ab, wobei sie die ganze Zeit vor Kälte zitterte. Es wäre wärmer, sich nackt in den Schnee zu legen, dachte sie, als sie sich anzog. Immerhin war sie jetzt hellwach.
    Sie zwang sich dazu, einen ganzen Teller Cornflakes zu essen, bevor sie sich zum Museum aufmachte. Draußen traf sie fast der Schlag. Jemand hatte in hellroten Buchstaben MÖRDERIN , KILLERIN , SCHLAMPE und andere, noch saftigere Obszönitäten auf ihren Wagen gesprüht. Diane konnte sich vorstellen, wer das getan hatte. Diane holte ihr Handy aus der Tasche und rief Andie an.
    »Andie«, sagte sie zu der quicklebendigen Stimme, die sich sofort meldete. Andie war morgens immer quicklebendig. Sie brauchte dazu bestimmt keine kalte Dusche. »Sind Sie schon im Museum oder noch auf dem Weg dorthin?«
    »Ich bin noch unterwegs. Was ist los?«
    »Könnten Sie an meiner Wohnung vorbeifahren und mich abholen?«
    »Sicher, stimmt etwas mit dem Museumswagen nicht?«
    »Patrice Stanton hat heute Nacht ihren Kummer bekämpft, indem sie ihn vollsprayte«, sagte Diane, bevor sie ihr Handy wieder zuklappte.
    Während sie auf Andie wartete, stampfte sie mit den Füßen, um warm zu bleiben. Dann rief sie Neva an und bat sie, so schnell wie möglich vorbeizukommen und das Auto zu fotografieren. Danach telefonierte sie mit ihrem Mechaniker und bat ihn, den Wagen, nachdem Neva ihn fotografiert hatte, abzuholen, ihn in die Werkstatt seines Bruders zu bringen und ihn dort neu spritzen zu lassen.
    »Geht klar«, sagte er. »Wollen Sie ein Flammenmuster haben?«
    Diane sah ihn vor ihrem geistigen Auge ins Telefon grinsen. »Nein, er ist letzte Nacht genug verschönert worden. Ich möchte ihn so wiederhaben, wie er war. Können Sie sich beherrschen und nicht den Picasso spielen?«
    »Ja, auch wenn es mir schwerfällt. Hat tatsächlich jemand Ihren Wagen verunstaltet?«
    »Das kann man so sagen. Und dieser Jemand war nicht gerade ein Freund der hohen Poesie.«
    »Ich werde mich gleich darum kümmern«, sagte er.
    »Er steht vor meinem Apartment. Sie können ihn nicht verfehlen«, sagte sie.
    In diesem Augenblick fuhr Andie vor, hielt vor dem Museumswagen an, stieg aus und betrachtete die Bescherung.
    »Wer ist Patrice Stanton, und warum hat sie das getan?«, fragte sie dann. Ihre kessen Korkenzieherlocken wippten auf und ab, als sie fassungslos den Kopf schüttelte.
    »Ich erzähle Ihnen die Geschichte auf dem Weg ins Museum.« Diane stieg in Andies Honda und schloss die Tür.
    »Okay, was ist passiert? Warum glaubt diese Frau, dass Sie eine Mörderin sind?«, fragte Andie.
    Diane erzählte ihr von Blake Stanton.
    »Der Junge, der Sie mit der Pistole bedroht und versucht hat, Ihr Auto zu rauben?«
    »Genau der«, antwortete Diane.
    »Und diese Tussi glaubt, Sie hätten ihn um die Ecke gebracht, und belästigt Sie jetzt?«
    »Ja.«
    »Das ist ja echt der Hammer.«
    Kurz vor dem Museum bat Diane Andie, den unbefestigten Zufahrtsweg zu nehmen, der zur Laderampe hinter dem Gebäude führte.
    »Sie glauben, sie wartet am Haupteingang auf Sie?«, fragte Andie.
    »Es würde mich nicht überraschen. Sie ist eine Frau mit einer Mission.«
    Ihr Sohn war tot. Diane versuchte, das nicht zu vergessen. Kummer äußert sich in vielerlei Formen. Allerdings trug Mrs. Stantons Form zerstörerische Züge.
    Andie bog in den ungeteerten Weg ein, fuhr um das Museumsgebäude herum und hielt an.
    »Vielen Dank, Andie.«
    Diane sprang aus dem Wagen und nahm den Hintereingang. Tatsächlich war dies sogar der kürzere Weg in ihr Büro. Sie betrat es durch ihren Privateingang, schloss die Tür hinter sich ab, schaltete die Kaffeemaschine ein, setzte sich an ihren Schreibtisch und ging die darauf liegenden Unterlagen durch. Das Telefon klingelte, und sie nahm den Hörer ab.
    »RiverTrail-Naturkundemuseum«, meldete sie sich automatisch.
    »Ich möchte mit dieser Mörderin sprechen, dieser Diane Fallon.«
    Diane erkannte sofort Patrice Stantons hasserfüllte Stimme.
    »Soll ich ihr eine Botschaft hinterlassen?«
    »Ja, Sie können ihr tatsächlich eine Botschaft übermitteln. Wenn ich mit ihr fertig bin, wird jeder wissen, was für eine kaltblütige Killerin in diesem Museum

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