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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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wie eifersüchtige Ehefrauen oder Liebhaber? Das gab es bei Joana nicht. Sie ist hübsch, aber sie erregt keine Eifersucht in anderen Menschen. Sie ist nett. Jeder mag sie. Schauen Sie, wir sind ganz normale Leute. Sie lehrt Musik, und ich promoviere in Geschichte. Niemand hätte einen Grund, sie umzubringen.«
    »Und wie ist es mit Ihnen? Kennen Sie jemanden, der aus irgendeinem Grund mit Ihnen abrechnen möchte?«
    »Mit mir? Nein. Ich sagte Ihnen doch, ich bin nur ein Student. Nein, ich kenne niemanden, der mir so etwas antun würde.«
    »Warum ließen Sie und Ihre Frau sich scheiden?«, fragte Garnett.
    Er zuckte mit den Achseln. »Sie glaubte, ich hätte eine Affäre.«
    »Hatten Sie?«, hakte Garnett nach.
    »Nicht direkt.«
    »Affären sind wie Schwangerschaften«, sagte Garnett. »Entweder man hat eine, oder man hat keine. Hatten Sie eine Affäre?«
    »Ich würde es nicht so nennen. Es war eine reine Internet-Beziehung, in einem Chat-Room. Wir haben uns nie persönlich getroffen. Also, Sie wollen doch jetzt nicht weitere Einzelheiten wissen, oder?« Er warf Diane einen kurzen Blick zu.
    »Ich brauche den Namen der Dame, mit der Sie gechattet haben«, blieb Garnett eisern.
    »Muss ich den preisgeben? Ich meine … Ich kenne nicht einmal ihren richtigen Namen. Sie nannte sich Justforkicks. Das war alles. Und außerdem ist es jetzt vorbei.«
    »Ich verstehe«, sagte Garnett. »Hatten Sie noch andere derartige Internet-Freundschaften?«
    Er zuckte erneut mit den Achseln. »Gelegentlich. Nichts Ernstes. Das ist wie Safer Sex. Man ist dabei sowieso eine Zeichentrickfigur.«
    »Zeichentrickfigur?«, fragte Garnett verdutzt. Auch Diane hatte keine Ahnung, was er damit meinte.
    »Webcam. Es ist eine Software, die einen wie eine Zeichentrickfigur aussehen lässt. Wie in einem Anime – Sie wissen schon, dieses japanische Zeugs.«
    Diane verstand kein Wort, und sie vermutete, dass es Garnett ähnlich ging.
    »Ich schlage vor«, sagte Garnett, »Sie lassen uns einen Blick auf Ihren Computer werfen.«
    »Ich weiß nicht recht. Das sind ziemlich private Dinge. Ich verlasse dabei nicht einmal mein Zimmer. Ich treffe nie jemanden persönlich.«
    »Vielleicht hat Sie jemand ernst genommen und hielt Ihre Frau für eine Konkurrentin.«
    »Das ist verrückt. Es ist doch nur …« Er warf Diane erneut einen Blick zu. »Es ist doch nur eine Art Spiel. Die Leute, mit denen ich spreche, wissen doch nicht einmal, wer ich bin.«
    »Wie lautet Ihr Webname?«, fragte Diane.
    »Muss ich das wirklich sagen?«, fragte er Garnett.
    »Wo wohnen Sie im Augenblick?«, fragte Garnett.
    »In einem Apartment in der Applewood Street 472, das ich mit zwei Kommilitonen teile. Die beiden sind nach den Semesterprüfungen heimgefahren.«
    »Sie bleiben in den Semesterferien hier?«
    »Ja.«
    »Wir werden vielleicht noch einmal mit Ihnen reden müssen«, sagte Garnett.
    »Wo ist sie jetzt?«, fragte Gil. »Kann ich sie sehen?«
    »Sie ist im Moment bei der Gerichtsmedizin«, sagte Garnett. »Sie müssen sie auch noch offiziell identifizieren. Ein Polizeibeamter kann Sie hinbringen, wenn Sie wollen.«
    Er nickte, wobei seinem Gesicht plötzlich anzusehen war, um was man ihn da bat.
    Garnett wies einen der Polizisten an, Gil Cipriano ins Leichenschauhaus zu fahren. Diane und Garnett konnten durch das Fenster der Frühstücksecke beobachten, wie er mit hängenden Schultern, den Händen in den Taschen und gesenktem Kopf den Beamten zum Streifenwagen begleitete.
    »Was denken Sie?«, fragte Garnett.
    »Er spricht von ihr immer im Präsens«, sagte Diane.
    »Ja. Das ist mir auch aufgefallen«, bestätigte er.
    »Seine Knöchel waren sauber und wiesen keinerlei Verletzungen auf«, fuhr sie fort.
    »Auch das habe ich bemerkt«, sagte er. »Was sollten eigentlich diese Fragen, ob sie etwas mit Drogen zu tun gehabt habe? Sind Sie auf irgendeine Verbindung zur Explosion der Meth-Küche gestoßen?«
    »Nein, eigentlich nicht, das war nur so ein Gedanke.« Diane erzählte ihm von ihrer Idee, dass es sich um ein Wort gehandelt haben könnte, das sich auf »Buch« reimte. »Etwas weit hergeholt, ich weiß. Aber man sollte der Möglichkeit immerhin nachgehen.«
    Garnett ließ ein leises Lachen hören. »Nicht gerade naheliegend, das stimmt. Aber Mrs. Bowden könnte sich tatsächlich verhört haben.«
    In diesem Moment klingelte Garnetts Handy. Diane stand auf, um David wieder bei der Untersuchung des Tatorts zu helfen. Da legte Garnett eine Hand auf ihren

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