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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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dem Meth-Labor, aber meine ›Reim-Theorie‹ steht ja auch auf höchst wackligen Füßen.«
    David starrte sie einige Sekunden stirnrunzelnd an. »Was für eine Theorie? Habe ich da irgendwas verpasst? Steht in einem der Gedichtbände etwas über die Explosion des Meth-Labors?«
    Diane lächelte. »Nein. Ich habe mich nur gefragt, ob sich Jere Bowden nicht verhört haben könnte. Sie sagte ja, die Stimme sei gedämpft gewesen, und sie habe nicht genau verstehen können, was er sagte.«
    Diane zählte dann die mehr oder weniger gelungenen Reimwörter auf und stoppte bei »Koch«. »Es war nur so ein Gedanke.«
    »Interessant. Etwas weit hergeholt, aber es könnte etwas dran sein.« David sah aus, als ob er gleich loslachen würde.
    »Okay, es ist verrückt, aber wer weiß?«, sagte sie. »Es wird noch eine Weile dauern, bis das GBI die Spuren des McNair-Mords untersucht hat, aber vielleicht kannst du Garnett doch bereits ein paar Einzelheiten über den Tatort entlocken.«
    »Ich bin schon unterwegs.« David stand auf. »Wir werden das alles aufklären«, sagte er dann.
    Diane konnte an seiner Stimme erkennen, dass er das auch so meinte.
    »Ich bin froh, dass du so zuversichtlich bist. Ich möchte nicht, dass die Leute mich für den Rest meines Lebens anschauen und sich fragen, ob ich es nicht doch gewesen bin.«
    »Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Wir haben ja Jin. Du weißt gar nicht, wie sehr du ihn motiviert hast.«
    »Ich kann es mir vorstellen«, sagte Diane.
    Nachdem David das Büro verlassen hatte, saß Diane einige Minuten lang da und betrachtete das Bild des einsamen Wolfes in der Hoffnung, dass sich dabei in ihrem Kopf ein Muster bilden würde. Ihr wurde schnell klar, dass sie noch nicht genug Informationen besaß. Aus dem wenigen, was sie wusste, ließ sich aber doch wohl schließen, dass man Blake Stanton beseitigt hatte, um ihn zum Schweigen zu bringen. Wenn bei der Explosion des Meth-Labors nur der »Koch« anwesend gewesen wäre, wäre das Aufsehen sicher weit geringer gewesen als jetzt, wo sie so vielen jungen Menschen das Leben gekostet hatte. Insofern war es wohl einen Mord wert, jede Verbindung mit dieser Katastrophe geheim zu halten – allerdings unter der Annahme, dass hinter dem armen Kerl, der in seinem Labor in Stücke gerissen wurde, noch andere Leute standen, die das Geschäft organisierten. Die Verbindung mit dem Meth-Labor war also ein guter Ausgangspunkt für alle weiteren Überlegungen, schloss sie ihren Gedankengang ab.
    Danach öffnete sie den Raum, den sie ihr »Knochengewölbe« nannte. In ihm standen unter anderem die Spezialcomputer, mit deren Hilfe sie auf der Grundlage von realen Schädeln dreidimensionale Gesichtsbilder generieren konnte.
    Auf einem Tisch lagen in einer Sandkiste drei teilweise rekonstruierte Schädel. Einen hatte sie aus Knochen zusammengesetzt, die in dem ausgebrannten Keller gefunden worden waren. Allerdings war nicht sehr viel erhalten geblieben: die Stirn und die oberen Ränder der Augenhöhle, das rechte Jochbein und der untere Rand der rechten Augenhöhle einschließlich eines Teils des Nasenbereiches, ein Teil des Oberkiefers und ein Fragment des Unterkiefers.
    Es gelang ihr, die unteren und oberen Teile in Übereinstimmung zu bringen, da die Abnutzungsmuster der unteren und oberen Molare und Prämolare, also der hinteren und vorderen Backenzähne, sich genau entsprachen. Glücklicherweise steckten diese Zähne noch in ihren Zahnhöhlen. Unglücklicherweise hatte niemand ein Zahnschema abgegeben, das dem dieses Schädels entsprochen hätte.
    Diane benutzte Ton, um die wieder zusammengefügten Teile auf dem Drehtisch des Scanners so zu plazieren, dass sie einem Schädel glichen. Tatsächlich sah es allerdings eher wie ein eigentümliches Kunstwerk aus. Sie rief auf dem Computer das Modellierprogramm auf und schaltete dann den Laserscanner ein. Der Laser tastete dabei die Oberfläche des Schädels ab, der auf dem Drehtisch rotierte, und generierte dabei eine Punktematrix, die sogenannte Punktwolke. Auf dem Computerbildschirm sah das dann wie eine Art Drahtgitter in Schädelform aus.
    Diane wies den Computer an, die fehlenden Teile des Gesichts auf der Grundlage der erhalten gebliebenen Teile zu ergänzen. Das dadurch entstehende Gesicht würde allerdings symmetrischer sein, als es in Wirklichkeit gewesen war, da dem Computer bei seinen Berechnungen ja nur eine Seite zur Verfügung stand. Trotzdem war eine solche Darstellung sicherlich

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