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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Falle?«
    »Das könnte gut sein. Jemand, den er kannte, hat ihn mitten in der Nacht aus dem Haus gelockt und im Bootshaus erschossen. Das ist zum Wasser hin offen. Der Mörder könnte also mit dem Boot gekommen sein, ihn umgebracht haben und dann mit diesem Boot geflohen sein.«
    »Aber hätte nicht das Motorengeräusch alle Leute aufwecken müssen?«
    »Eigentlich schon. Die Polizei befragt gerade alle Nachbarn.«
    »War an seinem Körper irgendetwas zu bemerken? Was hatte er überhaupt an?«
    »Er trug eine Jogginghose, ein Sweatshirt und einen Mantel. In seiner Manteltasche fanden wir die Haustür- und die Autoschlüssel. Er hatte kein Geld, kein Portemonnaie und keine Kreditkarten dabei. All das lag noch in seinem Zimmer. Neva fand einen silbernen Anhänger in Form eines Ballerina-Schuhs auf der Bootsanlegestelle. Seine Eltern kannten ihn nicht. Ich glaube nicht, dass er tatsächlich weglaufen wollte. Er erwartete wohl, nicht mehr als ein oder zwei Minuten draußen zu bleiben. Er trug Schuhe ohne Socken, und dies bei dieser Kälte.«
    »Das sieht wirklich wie ein Mordanschlag aus. Ich würde wetten, dass es etwas mit diesem Meth-Labor zu tun hat«, sagte Diane.
    »Garnett glaubt das auch. Natürlich hält seine Mutter dich für die Mörderin.«
    »Warum?«, fragte Diane.
    »Neva meint, sie möchte einfach, dass du es warst.«
    »Noch etwas?«
    »Sein Vater hatte ihm vor kurzem alle finanziellen Zuwendungen gestrichen, nachdem der Junge den Wagen seines Vaters – einen Jaguar, Baujahr 1965! – zu Schrott gefahren hatte. Ich hätte ihm dafür die Nase abgeschnitten. Trotzdem scheint Blake weiterhin einen Haufen Geld ausgegeben zu haben.«
    »Hatte er einen Job?«
    »Machst du Witze? Nein. Er war der klassische ewige Student. Er hatte sogar gute Noten, wechselte aber ständig das Studienfach und hatte nie genug Seminare absolviert, um irgendwo ein Examen ablegen zu können. Er scheint das Collegeleben genossen zu haben.«
    »Das klingt so, als ob er Drogen an Studenten verkauft hätte.«
    »Den Gedanken hatte ich auch, ebenso wie Garnett. Allerdings haben sie bisher dafür keinerlei Beweise gefunden.«
    »Und was sagt die Drogenfahndung dazu?«
    »Nicht viel. Die Leute dort sind alle ganz neu. Unser geschätzter Stadtrat hat die Rauschgiftabteilung unserer Polizei auf den Kopf gestellt, so wie er es auch bei allen anderen Abteilungen gerne machen würde. Die meisten altgedienten Drogenfahnder haben sich eine andere Stelle gesucht, so dass es dort fast nur noch unerfahrene Neulinge gibt.«
    »Das wird ja immer seltsamer«, sagte Diane. »Okay. Zurück zu unserem Fall. Es ist also anzunehmen, dass es sich um einen Mordanschlag mit Drogenhintergrund gehandelt hat.«
    David wollte gerade antworten, als Neva, die aussah, als ob sie ein paar Tage nicht geschlafen hätte, Chief Garnett hereinführte. Das Osteologielabor war tatsächlich ein Teil des Museums und hatte deshalb ein Digitalschloss an der Eingangstür. Dianes Tatortteam kannte die Zahlenkombination, aber fremde Besucher mussten von einem Mitarbeiter hineinbegleitet werden. Dianes Bürotür stand offen, und Garnett trat ein. Neva winkte nur kurz und ging dann wieder zu ihrer Arbeit zurück.
    Garnett setzte sich in einen Ledersessel, der zu der Couch passte, auf der David saß.
    »Ich hatte nicht erwartet, Sie heute zu sehen«, sagte Diane. »Gibt es in einem der Fälle einen Durchbruch?«
    Er räusperte sich und sagte dann: »Diane, könnten Sie mir bitte Punkt für Punkt berichten, was Sie heute Morgen alles gemacht haben?«

[home]
    25
    D iane schaute Garnett eine ganze Zeitlang an.
    »Sie möchten wissen, was ich heute Morgen gemacht habe? Was ist passiert? Hat jemand Mrs. Stanton umgebracht?«
    »Das ist kein Witz«, sagte er.
    Und tatsächlich ließ seine Miene darauf schließen, dass er in keiner humorvollen Stimmung war. Aber Diane hatte auch keinen Witz machen wollen.
    »Das weiß ich. Ich habe den ganzen Vormittag hier verbracht. Was ist geschehen?«
    »Heute Morgen wurde Marcus McNair beim Joggen ermordet.«
    Diane öffnete den Mund, um etwas zu sagen, brachte aber keinen Ton heraus. David saß kerzengerade auf dem Sofa und war ebenso sprachlos. Nach einigen Augenblicken hatte Diane die Sprache wiedergefunden.
    »McNair, ermordet? Mein Gott, was geht hier eigentlich vor? Normalerweise geschehen in Rosewood kaum Morde und jetzt in nur einer Woche mehr als sonst in einem ganzen Jahr?«
    »Ich muss Stadtrat Adler und dem Polizeichef Ihr Alibi

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