Brandzeichen
rechten Dingen zugeht.«
»Geht klar«, sagte Diane.
Als Garnett gegangen war, starrten sich Diane und David längere Zeit an. Ihren Gesichtern war anzusehen, dass sie sich beide fragten, was hier eigentlich vorging.
»Wir müssen dieser Sache auf den Grund gehen«, meinte sie schließlich.
»Ich setze mich mit den anderen zusammen, und wir entwickeln einen Plan«, sagte David. »Wie gut, dass Jin gerade sehr motiviert ist. War es dir wirklich ernst mit diesem DNA -Labor? Meinst du, Garnett stimmt dem zu?«
»Da bin ich mir nicht sicher, aber ich bitte mal unsere Buchhaltung, das Ganze durchzurechnen. Vielleicht würde es dem Museum sogar Vorteile bringen, auch über ein forensisches DNA -Labor zu verfügen, das nichts mit Forschungsarbeit zu tun hat. Wir könnten dann zum Beispiel die lokale Bürokratie umgehen.«
»Das wäre ein zusätzlicher Anreiz für Jin. Er erzählt jetzt schon allen Leuten, er arbeite für das Museum.« David machte sich zum Gehen bereit.
»Erzähle mir erst noch etwas über die Cipriano-Sache«, sagte Diane. »Immerhin haben wir auch noch ein paar andere Fälle.«
David machte es sich wieder auf seinem Sofa bequem. »Am Tatort habe ich nicht viel gefunden. Ich habe die Fingerabdrücke durch die AFIS -Datenbank laufen lassen. Die meisten waren ihre, was zu erwarten war. Es gab auch ein paar von ihrem Ex-Mann in der Küche und im Badezimmer. Ein Nachbar erzählte mir, dass gewöhnlich er kochte. Seine Abdrücke waren auch auf den Büchern, die er als die seinen bezeichnet hatte, also den Biographien und Geschichtsbüchern. Insgesamt habe ich bisher drei unbekannte Abdrücke gefunden, aber ich versuche weiterhin, sie jemandem zuzuordnen. Vor ein paar Monaten hat ein Handwerker ihren Geschirrspüler repariert. Außerdem hatte sie ab und zu Freunde zu Gast, deren Abdrücke ich mir noch beschaffen muss. Vor einigen Wochen besuchte sie ihre Mutter, deren Abdrücke brauche ich auch noch. Das Ganze wird für die arme Frau ein harter Schlag sein. Ich bin froh, dass ich sie nicht selbst bei ihr abholen muss. Sie lebt in Maryland. Die dortigen Behörden werden das erledigen.«
»Wir haben also bisher nichts in der Hand«, stellte Diane fest.
»Nichts wäre übertrieben. Ich habe auf den Teppichböden im Wohn- und im Schlafzimmer Fasern von fremden Teppichen gefunden. Sie waren grau, beige, türkis, rot und kobaltblau. Jin fand heraus, dass sie von zwei Autos – einem Saturn und einem Chevrolet –, zwei teuren Teppichböden und einem billigen Bodenbelag stammen. Dem muss ich noch nachgehen. Ich habe bereits den Wagen ihres Mannes untersucht. Er besitzt einen Saturn, Baujahr 2002, mit grauer Innenausstattung. Jin vergleicht jetzt die Fasern. Die kobaltblauen Fasern stammen von einem 1999er Chevrolet Impala. Allerdings haben weder ihre Mutter noch ihre Freunde einen Impala, Baujahr 1999, mit kobaltblauem Innenteppich. Ihre Mutter hat in ihrem ganzen Haus einen beigefarbenen teuren Teppichboden. Die Behörden in Maryland werden auch von diesem eine Probe nehmen.«
»Das ist doch schon etwas. Noch etwas?«
»Neva hat sich mit Jere Bowden zusammengesetzt und eine Skizze von dem Mann angefertigt, den Jere gesehen hat. Es ist zwar eine Rückenansicht, so dass ich nicht weiß, ob sie uns viel helfen wird, aber Mrs. Bowden meinte, dass er genau so ausgesehen habe. Die Polizei befragt jetzt die ganze Nachbarschaft und lässt das Bild in den Fernsehnachrichten zeigen. Ich nehme an, dass viele Zuschauer herzlich lachen werden, dass die Polizei die Verbrecher jetzt schon mit Rückenansichten sucht. Die Ermittler suchen jetzt neben diesem Fremden auch einen 1999er Chevrolet Impala.«
»Was ist mit den Büchern?«
»Ich habe ein paar von ihnen durchgeschaut, aber bisher nichts Besonderes gefunden. Es würde helfen, wenn ich ungefähr wüsste, wonach ich suchen soll.«
»Wenn wir die Lösung hätten, hätten wir die Lösung, oder?«, sagte Diane.
»Wie wahr. Ich halte dich auf dem Laufenden.«
»Ich übernehme den Cipriano-Fall, und ihr drei bearbeitet den Rest. Garnett wird euch bestimmt erzählen, was das GBI am Tatort des McNair-Mordes gefunden hat, wenn ihr ihn ganz nett fragt.«
»Glaubst du, die Fälle könnten etwas miteinander zu tun haben?«, fragte David.
Diane zuckte die Achseln. »Im Moment wüsste ich nicht, was. Die einzige Gemeinsamkeit zwischen Stanton und McNair bin unglücklicherweise ich. Und eine Verbindung mit Cipriano sehe ich schon gar nicht – höchstens mit Stanton und
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