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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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sie haben Joanas Ex-Mann gefragt, ob seine Ex-Frau McNair kannte?«, sagte Diane.
    »Das haben sie, und er meinte, er habe noch nie von ihm gehört. Das sagten auch ihre Mutter und ihre Freunde aus«, antwortete Neva.
    »Hat der Zeuge noch etwas gesagt?«, fragte Diane.
    »Nur dass er die Mütze für neu und den Typen für modisch ziemlich uncool hielt.«
    »Wieso das denn?«, fragte Diane erstaunt.
    »Weil der Schild seiner Mütze ganz gerade und nicht gerundet war. Sie wissen ja, dass man seine Mütze entsprechend behandeln muss, damit sich der Schild auf diese Weise rundet. Wenn man das nicht tut, ist man modisch total uncool.«
    »Stimmt, ich erinnere mich.« Diane hatte zu ihrer Zeit etliche Kappen zusammengerollt und dann in ein großes Glas gesteckt, damit der Schild danach schön gerundet war. »Wenn er das Schild seiner Mütze so gut erkennen konnte, hat er dann nicht auch sein Gesicht gesehen?«
    »Nur teilweise. Der Typ hatte den Mantelkragen hochgeschlagen, den Kopf eingezogen und die Hände in die Taschen gesteckt. Wahrscheinlich war ihm kalt.«
    »Danke, Neva. Das ist eine gute Spur. Bedanken Sie sich auch in meinem Namen bei Ihrem Informanten.«
    »Mache ich. Die hiesige Polizei benimmt sich in diesem Fall ziemlich ungewöhnlich«, sagte Neva. »Normalerweise wird ein Mitglied der Feuerwehr wie McNair genauso hoch geachtet wie ein Polizist, und sie würden alle Hebel in Bewegung setzen, um den Mörder zu finden. Aber McNair war sogar verhasster als die Revisionsabteilung, weil er so viele gute Polizisten in Schwierigkeiten gebracht hat.« Sie schüttelte den Kopf. »Er war wirklich ein ekelhafter Kerl und macht auch nach seinem Tod noch große Probleme. Garnett muss jeden Tag persönlich beim Bürgermeister vorreiten. Sie meinen, er reißt sich wegen dieses Falles noch die Haare aus – und er hat noch ganz schön viele auf dem Kopf.«
    »Da kann ich ihn gut verstehen. Wenn Garnett den Bericht über die Tatortspuren der beiden Fälle erhält, wäre es schön, wenn Sie mir davon eine Kopie beschaffen könnten. Ich interessiere mich dabei vor allem für die Faserspuren.«
    »Geht klar. Glauben Sie wirklich, Sie können Garnett dazu bringen, dass wir ein DNA -Labor bekommen?«, fragte Neva.
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht macht es auch das Museum, wenn es sich rechnet.«
    »Jin ist schon ganz aufgeregt. Sie wissen wirklich, wie man Leute für gute Arbeit belohnt: Eine Einkaufstour nach Paris, ein DNA -Labor …«
    Diane lachte. »Da mögen Sie recht haben.«
     
    »Okay, Diane«, sagte Frank, nachdem er einen Bissen Pizza mit einem Schluck Bier heruntergespült hatte. »Erzähle mir, was du heute gemacht hast.« Seine blauen Augen funkelten amüsiert. »Warum glaubst du, dass du ein Alibi brauchst?«
    Diane erzählte ihm die ganze vertrackte Geschichte, während sie an ihrem Esstisch saßen und eine Pizza mit Peperoni, Pilzen und Salami verspeisten. Sie begann mit Blake Stanton und seinem Versuch, ihr Auto zu rauben, und endete mit McNair und seinen Bemühungen, sämtliche Beweisspuren in die eigenen Hände zu bekommen.
    »Und jetzt sind sowohl Blake Stanton als auch Marcus McNair tot – ermordet. Ein Stadtrat hätte gerne, dass ich diese Morde begangen habe, aus Gründen, die ich mir nicht im Entferntesten vorstellen kann.«
    Als sie geendet hatte, hatte Frank aufgehört zu lächeln. Auch die Fältchen an seinen Augenwinkeln, die anzeigten, dass er sich amüsierte, waren verschwunden.
    »Warum hast du mir nichts von dem versuchten Autoraub erzählt?«, fragte er dann.
    »Er war unbedeutend im Vergleich zu unserer Suche nach Star«, gab sie zur Antwort. Sie räumte den eichenen Esstisch ab und warf die Pizzaschachtel in den Abfall. Die andere Pizza, die er mitgebracht hatte, stellte sie in den Kühlschrank. Frank brachte immer viel zu viel zum Essen mit. Er meinte, das komme daher, dass er aus einer großen Familie mit zwei älteren Brüdern und einer älteren Schwester stamme.
    »Auch du bist wichtig für mich«, sagte er, als sie mit einer Kanne Kaffee aus der Küche zurückkehrte.
    »Ich weiß, aber das Ganze war ja schon vorbei, und ich wusste, dass es später viele Gelegenheiten geben würde, dir diese Geschichte zu erzählen.«
    »Es muss furchterregend gewesen sein, einem verrückten Jungen mit einem blutigen Armstumpf und einer Pistole gegenüberzustehen.«
    »Vielleicht. Aber eigentlich sah er eher mitleiderregend aus – von seiner Pistole einmal abgesehen. Das Wichtigste ist jetzt aber,

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