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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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herauszufinden, wer ihn und McNair umgebracht hat – und Joana Cipriano natürlich. Nichts, was wir über sie herausgefunden haben, weist allerdings auf einen kriminellen Hintergrund hin. Tatsächlich weiß ich nicht einmal, ob McNair in etwas Kriminelles verwickelt war. Ich würde es in seinem Fall allerdings auch nicht ausschließen.«
    Sie gingen ins Wohnzimmer hinüber. Sie legte eine CD des Jazzgeigers Stéphane Grappelli auf, öffnete die Vorhänge, damit sie dem fallenden Schnee zuschauen konnten, und machte es sich mit Frank auf ihrem großen burgunderrot und weiß gestreiften Sofa gemütlich. Sie hatte die Farben gemocht, als sie es gekauft hatte, aber jetzt war sie sich nicht mehr so sicher.
    »Warum überlässt du das Ganze nicht Garnett und seinen Ermittlern?«, fragte Frank und küsste sie auf die Schläfe.
    »Weil man die nicht des zweifachen Mordes beschuldigt«, entgegnete Diane.
    »Das macht doch auch bei dir niemand, außer einer verrückten Frau und eines Stadtrats mit dubiosen Motiven. Ich kenne Adler. Er ist selbst nicht über jeden Zweifel erhaben.«
    Diane wandte den Kopf, um ihn anzuschauen. »Glaubst du, dass er zusammen mit seinem Neffen illegale Geschäfte getätigt haben könnte?«
    »Überraschen würde mich das nicht. Aber er ist klug genug, dafür zu sorgen, dass keine Spuren zu ihm führen.«
    »Würde er auch seinen eigenen Neffen umbringen lassen?«, fragte Diane weiter.
    »Das weiß ich nicht. Vielleicht würde er es tun. Aber einen Auftragskiller zu engagieren, ist eine riskante Sache. Das kann leicht nach hinten losgehen.«
    Diane legte die Hände an die Schläfen. »In meinem Kopf schwirren noch immer all diese Buchtitel herum. Dabei bin ich mir nicht einmal sicher, dass ihr Tod etwas mit Büchern zu tun hatte. Im Moment bin ich ziemlich ratlos. Außerdem bin ich von allen Informationen über den McNair-Fall abgeschnitten. Ich brauche einfach mehr konkrete Fakten.«
    »Ich frage dich noch einmal: Warum überlässt du diese Untersuchungen nicht dem verantwortlichen Ermittler?«
    »Weil es da diese Verrückte gibt, die mich ständig anruft, um mir mitzuteilen, dass sie mich für den Rest meines Lebens verfolgen wird, und die dann meine Vorstandsmitglieder und Gott weiß wen antelefoniert und mich beschuldigt, eine Mörderin zu sein.«
    Frank küsste sie und schaute ihr dann tief in die Augen. »Bist du sicher, dass du gerade jetzt über Verbrechen sprechen willst?«
    »Welche Verbrechen?«, flüsterte sie.
     
    Es war jetzt vier Tage her, seitdem Frank sie überredet hatte, die Morduntersuchungen anderen zu überlassen und sich nur noch um die Beweisspuren zu kümmern, die sie und ihr Team selbst bearbeitet und analysiert hatten. Sie musste zugeben, dass sie seitdem viel entspannter war. Allerdings blieben Jin, David und Neva weiterhin am Ball. Jin war entschlossen, sein DNA -Labor zu bekommen.
    Der Mord an McNair hatte auch einen unerwarteten Effekt. Patrice Stanton hörte auf, sie telefonisch zu belästigen. Anscheinend glaubte sie tatsächlich, dass Diane bereits zwei Leute umgebracht hatte, und wollte wohl nicht die Nächste sein.
Nun,
dachte Diane,
Hauptsache, es wirkt.
    An diesem Tag saß Kendel mit einigen Papieren in der Hand und einer großen Schachtel auf den Knien vor Dianes Schreibtisch. »Ich habe hier das Schreiben eines Wissenschaftlers, der droht, die ägyptische Regierung zur Rückforderung unserer Mumie zu veranlassen, wenn wir ihm keinen Zugang zu ihr gewähren.«
    Diane seufzte: »Eine ganz neue Tour.«
    »Ich werde einen Brief an die Rechtsabteilung seiner Universität schicken«, sagte Kendel. »Vielleicht können die ihn zur Vernunft bringen.«
    Diane nickte.
    »Ich versuche auch herauszufinden, ob er das schon bei anderen Museen probiert hat.«
    »Gute Idee.«
    »Ich würde mir da keine Sorgen machen«, sagte Kendel.
    »Tue ich auch nicht«, sagte Diane. »In letzter Zeit haben mir Leute schon ganz andere Dinge angedroht.«
    Kendel lächelte. »Da haben Sie wohl recht. Übrigens, heute beginnt Whitney Lesters Managementkurs.«
    »Ich hoffe, sie lernt etwas dabei«, sagte Diane und schaute interessiert die Schachtel an. »Gibt es noch etwas?«
    »Mike hat Ihnen ein Geschenk geschickt. Er wollte, dass ich es Ihnen persönlich aushändige.« Kendel überreichte Diane die Schachtel.
    Mike war der Kurator der geologischen Sammlungen des Museums und ihr Höhlenkamerad – und er hatte mehr als einmal angedeutet, dass er gerne auch mehr für sie sein

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