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Brandzeichen

Brandzeichen

Titel: Brandzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Stantons Name. Jemand hatte dann in einer sauberen Handschrift das Datum und den Zeitpunkt der Tat hinzugefügt. Sie holte die Kiste aus dem Regal und stellte sie auf den Tisch.
    Jin, Neva und David waren Diane gefolgt. Sie standen jetzt vor ihr, schauten sich verwundert an und zuckten mit den Achseln.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte Neva.
    Diane beachtete sie nicht, sondern schaute sich alle Beweismittelbeutel an, die in dieser Kiste lagen. Sie fand den Beutel, den sie suchte, nahm ihn heraus, setzte ihre Initialen auf sein Etikett, brach das Siegel auf und schüttete den Inhalt in ihre Hand, wo sie ihn genau untersuchte, bevor sie ihn auf den Tisch legte.
    »Das sind
Cypraea aurantium
«, sagte sie und schaute Neva scharf an.
    »Entschuldigung, ich dachte, es seien einfache Muschelschalen.« Neva runzelte etwas beunruhigt und leicht schuldbewusst die Stirn.

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    D ie sehen genauso aus wie die Muscheln, die man immer auf afrikanischen Motiven sieht«, sagte Neva. »Ich dachte, das seien die.«
    »Man nennt sie zwar Kauri
muscheln
«, erklärte Diane, »aber tatsächlich ist es eine Schneckenart, die Goldkauri. Jede von ihnen ist etwa dreihundert Dollar wert.«
    »Dreihundert Dollar für eine von denen?«, rief Neva aus und deutete auf die acht Schnecken, die alle die Farbe eines tiefgelben Sonnenuntergangs hatten.
    Jin pfiff leise durch die Zähne. »Also wirklich, Boss, Sie kennen sich aber gut mit solchen Tierchen aus.«
    »Diese da kenne ich, weil sie dem Museum gehören«, sagte Diane. »Die haben Sie in meinem Auto gefunden, Neva?«
    »Auf dem Rücksitz. Sie waren in dem blutverschmierten Druckverschlussbeutel. Es war sein Blut. Wir haben es zur Untersuchung weggeschickt. Auf den Schalen waren seine Fingerabdrücke – und zwar von der Hand, die ihm abgeschlagen wurde. Er hatte eine Narbe auf dem Daumen, die man auch auf seinem Abdruck erkennt. Sie müssen also in seinem Besitz gewesen sein, bevor er in Ihr Auto stieg.«
    »Ich komme da nicht mit«, meldete sich jetzt David, der mit den Händen in den Taschen dastand und die Kauris betrachtete. »Diese Schnecken gehören dir?«
    »Nicht mir persönlich. Dem Museum. Es gab in letzter Zeit eine Reihe von Diebstählen. Unter anderem wurden dabei seltene Meerestierschalen im Wert von sechstausend Dollar gestohlen. Bisher haben wir den Verlust von seltenen Gegenständen festgestellt, deren Schätzwert über dreißigtausend Dollar beträgt und die aus den verschiedensten Museumsabteilungen stammen. Dazu gehört auch Vanessa Van Ross’ Zehntausend-Dollar-Diamant, den sie unserer Edelsteinsammlung geschenkt hat.«
    David, Neva und Jin schauten sich stirnrunzelnd an. David zuckte die Achseln.
    »Warum hat man uns nicht gerufen?«, fragte Jin.
    »Die Sicherheitsabteilung des Museums befasst sich damit. Wir haben auch erst vor kurzem das Fehlen dieser Gegenstände bemerkt. Der Dieb hatte sie gegen Imitationen oder billigere Exemplare ausgetauscht, deshalb wurden die Diebstähle auch erst relativ spät entdeckt.«
    David holte sich von einem der Tische im Raum einen Stuhl und ließ sich darauf nieder. Dann massierte er sich den Haarkranz, der ihm auf dem Hinterkopf und an den Seiten geblieben war.
    »Was bedeutet das jetzt für die Verbrechenstheorien, die wir vorhin entwickelt haben?«, fragte er schließlich.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Diane. »Das gibt der Sache eine ganz neue Richtung, nicht wahr?« Sie setzte sich ebenfalls, und die beiden anderen taten es ihr nach.
    »Heißt das, dass Blake Stanton sein Extrageld mit diesen Diebstählen und nicht mit Drogen verdient hat?«, fragte David.
    »Oder mit beidem«, gab Jin zu bedenken. Er beugte sich vor, legte die Vorderarme auf die Schenkel und klemmte seine Hände zwischen die Knie. »Ich glaube nicht, dass wir jetzt alle unsere Theorien in den Kuttereimer werfen müssen.«
    »Die Universitätspolizei wird wohl eher mit der Sicherheitsabteilung des Museums kooperieren als mit uns. Ich sage Chanell, sie soll sie anrufen und herausfinden, ob es in der Universität ähnliche Diebstähle gegeben hat.«
    »Du glaubst, dass er deshalb so oft das Studienfach gewechselt hat, damit er allmählich die ganze Uni ausrauben kann?«, fragte David.
    »Vielleicht«, antwortete Diane. »Da gab es ja viele lohnende Ziele, die einzelnen Fakultäten, die Bibliothek, das Kunstmuseum der Uni.«
    »Das Geld nicht zu vergessen«, sagte Jin. »Auf einem solchen Campus findet ein guter Dieb viele Gelegenheiten, auf

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