Brann 03 - Das Sammeln der Steine
anderen Stiefel aus, trocknete sich Füße und Beine ab, tupfte dann das Innere des Stiefels aus. »Meist bad ich nich mit Sachen an.«
»Es war besser für dich, von mir ins Wasser geschmissen als gebraten zu werden. Das wäre mir schließlich auch möglich gewesen.«
»Dacht ich mir. Ich vermut, du hasses nich getan, weil du selbs was abgekriegt hättst.«
»Kann sein.« Danny rammte die Füße in die eigenen Stiefel, wuschelte sich mit einem Handtuch das Haar, nahm zu guter Letzt Korimeneis Kleidung. »Vorwärts, Simms. Inzwischen wartet sie sicher schon auf dich.«
Im Bad warf er Kori Bluse und Hose zu. Auf den Kacheln war ein Stapel Messer, Giftringe und sonstiger Waffen angehäuft. Auf der anderen Seite des Wasserbeckens stand Felsrawg, starrte mißmutig vor sich hin, die Hände in den Hosentaschen. Für einen Moment heftete sie ihren mürrischen Blick auf Danny, schaute dann fort.
»Reizende Dankbarkeit«, sagte Danny.
Kori grinste ihm zu. »O ja, Mann, du hast dich erheblich dankbarer erwiesen, fürwahr. Simms, wenn du das Badetuch zusammenrollst, kannst du's dir unter den Kopf legen und hast's bequemer. Leg dich hin, wo eben sie lag, und ich werde das Werk an dir beginnen.«
Danny hockte sich hin, besah sich die Sammlung von Waffen, wog die Messer in den Händen, erprobte die Mechanismen der Giftringe. Er fühlte einen Blick auf sich ruhen, wandte den Kopf. Felsrawg betrachtete ihn bitterböse, als wäre sie über eine schwere Beleidigung empört. Danny sah den Ring an, den er gerade untersuchte, danach wieder sie; er bekam den Eindruck, genausogut hätte er ihren nackten Leib befummeln können, so sehr kränkte sie seine Beschäftigung mit ihrer Ausrüstung. Er legte den Ring weg und richtete sich auf, empfand eine gewisse Verlegenheit wegen seiner Rücksichtslosigkeit, ärgerte sich jedoch auch über die Frau, weil sie ihm nichts als Verdruß bescherte. Er nuschelte etwas vor sich hin, stellte sich hinter Kori; wieder durchdrangen ihn die Wellen magischer Energie, die sie ausstrahlte, möbelten ihn auf. Einige Minuten lang genoß er die geborgte Wohligkeit, verspürte dann ein wehmütiges Verlustgefühl, als das Pulsieren plötzlich ausblieb. Für kurze Zeit kniete Kori noch mit gesenktem Kopf neben Simms. Langsam, mit sichtbarem Zögern, langte sie nach Frunzacoache, hob ihn von Simms' Brustkorb. So wie sie den Talisman handhabte, mußte er viel schwerer sein, als er wirkte; und heißer. Sie hob sich die Kette über den Kopf, steckte den Anhänger unter die Bluse.
»Brauchst du Hilfe, Kori?«
»Du kannst mir beim Aufstehen helfen.« Korimenei drehte sich auf den Knien um, streckte die Arme, ließ sich von Danny hochziehen. »Was sollen wir mit den zweien machen?«
Danny zog sie an sich, lehnte ihren Rücken an seine Brust, schlang die Arme um sie und faltete unter ihrem Busen die Hände. »Wenn sie nicht brav sind«, raunte er ihr ins Ohr, »könntest du sie zu deinem Katzenmann schicken.«
»Auf gar keinen Fall, er ist ein Freund. So etwas kann ich ihm nicht zumuten.«
Simms setzte sich auf, schnitt wegen der unerwarteten Schwäche, die er bei sich feststellte, eine Grimasse. »Ein Gedanke, wovon ich mir wünsch, daß du dran festhältst, Angyd Zauberline. Wieso fühl ich mich wie am Ende langen Fastens?«
Danny fühlte, wie Korimenei, an ihn gelehnt, sich lockerte; ihre Rippen dehnten sich, als sie tief einatmete, sanken ein, als sie ausatmete. »Das Gift tat in dir seine schädliche Wirkung«, antwortete sie. »Um sie zu beheben, dich zu heilen, habe ich deine Knochen um Fett und Muskeln erleichtert. Mittels einiger guter Mahlzeiten und gesunden Schlafs wirst du's zurückerhalten.«
»Schlaf... klingt schön, das Wort.« Schwerfällig raffte Simms sich auf. »Wirst du uns nun rauswerfen?«
»Und meine Arbeit zunichte machen? Nein.«
Felsrawg schnob und kam um das Wasserbecken geschlurft; sie war bleich und sah verhärmt aus, hatte dunkle Ringe unter den Augen, aber weigerte sich, ihrer Schwäche nachzugeben. »Laz, wohin ziehst du kommenden Morgen?«
»Wohin gehe ich, Kori?« Danny streichelte Koris Seite, legte die Hand auf ihre Hüfte.
»Wohin du willst. Warum fragst du mich?«
Danny lachte. »Nicht für Geld würde ich das Ding auf deinem Busen anrühren.« Er richtete den Blick auf Felsrawg. »Nach Süden«, gab er ihr Auskunft. »Wir gehen nach Süden, ans Meer. Weshalb?«
»Wir können nicht nach Arsuid zurück, wenigstens für einige Zeit nicht.« Felsrawg wandte sich nach
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