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Brann 03 - Das Sammeln der Steine

Brann 03 - Das Sammeln der Steine

Titel: Brann 03 - Das Sammeln der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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kitzelt.«
    »Um so besser. Die Art von Kommem hab ich nicht gemeint, du hast 'ne geile Phantasie.«
    »Nein, 'n geilen Freund, daaa-n-n-k ... sei ... Tu .. .Tungjiiii ...!«
     
    11 Korimenei brachte die Kleinpferde bei einem Stallbesitzer unter und bezahlte ihre Pflege mit Geld, das sie sich von Danny lieh, erhöhte den Reiz der Münzen, indem sie einen Salamander über dem Stallbesitzer erscheinen ließ, um ihm zu verdeutlichen, was ihn für den Fall erwartete, daß er die Pferde schlecht behandelte oder vernachlässigte. Sie waren freundliche, fleißige Tiere und so lange ein Bestandteil ihres Lebens gewesen, daß es ihr, als sie sie zurückließ, fast so vorkam, als hackte sie sich einen Arm ab, doch der mühevolle Ritt hatte sie stark erschöpft und so konnten sie sich im Gsany-Dorf Fal Fenyott während des Winters bei Hafer und nahrhaftem Almenheu weit besser als andernorts erholen.
    Den Stürmen immer um Haaresbreite voraus, als ob die Nordwinde und der Schnee sie jagten, ritten die vier gemeinsam, wie wenig sie auch zusammenpaßten, in den Süden, gestützt auf vereinte Macht der Magie — unwillentlich wie Atmung und ergiebig wie ein Füllhorn —, die Menschen und Pferde gleichweise aufrechterhielt, ihnen die Kraft zu gewaltigen Anstrengungen einflößte, es ihnen ermöglichte, täglich vom morgendlichen Dunkel bis ins Abenddunkel vorwärtszueilen, ohne zu rasten, ohne zusammenzubrechen.
    Indem die Tage verstrichen, zog Simms sich immer mehr in sich selbst zurück. Nachdem das Gift aus ihm fort war, sah er keinen Sinn mehr darin, noch an der Hatz nach einem Talisman teilzunehmen; er verspürte auch keinen sonderlichen Wunsch, nach Dirge Arsuid zurückzukehren, vielmehr gab es viele Gründe, aus denen er gerne darauf verzichtete, seine Geliebte hatte ihn, als die Stadtwache nach ihm zu fahnden begann, an den Y staffel verraten, seine Familie ihn schon lange, lange vorher verstoßen, er langweilte sich, fühlte sich weder von seinem Gewerbe herausgefordert noch von den Umständen seines Daseins. Wirklich viele Gründe. Er sah, wie Felsrawg den Blauen Danny umlauerte und empfand diesen Anblick als widerwärtig; der Zusammenhalt, der zwischen den beiden Dieben entstanden war, solange sie ums Überleben kämpften, entfiel völlig, sobald sie die Gefahr überwunden hatten. Am zehnten Tag des Gewaltmarschs verlor er die Geduld und setzte sich ab, ritt nach Osten, zum Sharroud, um an Bord eines Flußschiffs in den Süden, nach Bandrabahr zu fahren. Von dort aus konnte er unter vielerlei Zielen wählen. Er hatte sich gemerkt, was Danny über Croaldhu geäußert hatte, und infolgedessen eine gewisse Neigung, diese Insel aufzusuchen; hauptsächlich jedoch wollte er der Kälte entrinnen, nichts mehr mit der stetigen Belastung und der erschreckenden Hast des Südwärtssprengens zu tun haben. Er verstand die Veranlassung nicht und mochte sie auch nicht wissen.
    Korimenei trieb Danny und Felsrawg beharrlich nach Süden, Süden, Süden; immer deutlicher war sie sich des Kindes bewußt, das in ihrem Leib heranwuchs, der Notwendigkeit, einen Ort zu finden, an dem sie Ruhe genießen und sich sicher fühlen durfte. Sie ersehnte den Abschluß dieser scheußlichen Reise, ein Ende der Ansprüche ihres Bruders. Jede Nacht erschien das Eidolon, wenn Danny schlief, flimmerte über Korimenei; zwar bewahrte Tre Schweigen, aber sie spürte, wie er sie zur Eile drängte, drängte, drängte. Die leidenschaftlichen, fröhlichen Liebesspiele, die in Fal Fenyott zwischen ihr und dem Blauen Danny begonnen und die sie an den ersten Tagen des Ritts fortgesetzt hatten, waren unterdessen zu stummem, rohem Geschlechtsverkehr heruntergekommen, ähnlich wie während der Durchquerung Ambijans. Nach Simms Verschwinden bereitete es ihr Verlegenheit, mit Danny im Zelt zu übernachten, während Felsrawg in ihren Decken davor im Freien lag, lauschte ... Vielleicht lauschte sie nicht unbedingt, aber jedenfalls hörte sie alles; das geschlechtliche Treiben mit Danny war ihr nun peinlich, es glich zu stark einer öffentlichen Darbietung, doch weder konnte sie es unterlassen, noch sich dazu durchringen, Danny zurückzuweisen. Es schien, als gäbe es zwischen ihnen etwas, dessen sie ausschließlich für die restliche Dauer der gemeinsamen Reise bedurften, das mit dem Ritt enden würde, ohne das sie nicht durchhalten, das sie jedoch nicht begreifen konnte.
    Der Blaue Danny beobachtete Korimenei, während er an ihrer Seite ritt, und machte sich um sie Sorgen.

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