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Brann 03 - Das Sammeln der Steine

Brann 03 - Das Sammeln der Steine

Titel: Brann 03 - Das Sammeln der Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Sein Halbvater Daniel war in einer großen, vermehrungsfreudigen Familie aufgewachsen, der Familie Azure auf Rainbow's End, einem Planeten in einer vollkommen anderen Realität, doch unterschied sich eine hiesige nicht von einer dortigen Frau, folglich bemerkte das Daniel-Phasma bald Koris Schwangerschaft und informierte seinen Halbsohn. Das Ahzurdan-Phasma versuchte sich natürlich einzumischen, zeterte aus Ekel und Furcht, enthüllte seinen zunehmenden Haß auf Kori, verhöhnte Danny, weil er sich um das Kind eines Fremden scherte. Das Daniel-Phasma beschimpfte es dafür, weil es eine derartige Intoleranz verabscheute. Im Familienverband der Azures schätzte man alle Kinder, die Familie übernahm für ihre sämtlichen Mütter die Verantwortung, anstatt sie nur dem Mann zu überlassen, der eine Frau geschwängert hatte; das Daniel-Phasma verfiel rein reflexmäßig in eine Beschützerhaltung, die sich deshalb um so nachhaltiger durchsetzte, fast uneingeschränkt auf den Blauen Danny übertrug.
    Es gab noch einen Grund für die Zuspitzung des Konflikts zwischen dem Ahzurdan- und dem Daniel-Phasma und dem Kopfzerbrechen, das sie dem Blauen Danny verursachten. Korimenei hatte die Fähigkeit, ihn nach Hause zu senden — genauer gesagt, in Daniels Realität, die Danny allerdings immer stärker als Heimat zu empfinden begann. Er brauchte nicht mehr Settsimaksimin zu suchen, erkannte bereits das Instrument seiner Heimbeförderung; seit er gesehen hatte, wie leicht die riesige Katzenmenschen-Kreatur von ihr transferiert worden war, hegte er die Überzeugung, daß sie das gleiche mit ihm leisten konnte, wenn sie nur die Gelegenheit bekam, sich ernsthaft mit dem Problem zu befassen. Er war dazu entschlossen, bei ihr zu bleiben und sie zu beschützen, bis dieser Moment anbrach.
    Felsrawgs Hoffnungen schwanden, indem die Tage vergingen. Als sie die Galindar-Ebenen erreichten, sah sie sich zu dem Eingeständnis genötigt, sich geirrt zu haben. Der Blaue Danny war nicht auf Klukesharna aus, er klebte an dem Weib. Er trottete dem Weibsstück nach wie ein Köter einer heißen Hündin. Ein widerlicher Anblick, sagte sich Felsrawg, in der eine Eifersucht brannte, die sie sich nicht eingestand, sich am allerwenigsten gestehen könnte. Sie dachte daran, sich zu verdrücken, so wie Simms, doch sie blieb. Sonst kann oder muß ich nirgends hin, und ich will sehen, was geschieht, wenn wir am Ende der Reise anlangen, vielleicht kann ich aus allem irgendeinen Vorteil ziehen, das Weib muß gute Beweggründe haben, um uns so zu hetzen, ich will wissen, um was es ihr geht. Sie lehnte es ab, über das, was sie als alberne Verliebtheit in diesen Mann, in den Blauen Danny, abtat und verwarf, ernstere Überlegungen anzustellen, dergleichen war ihr einfach zu erniedrigend. Sie war schließlich keine rührselige halbwüchsige Schlampe, gegen alle Widerstände hatte sie zwei Jahrzehnte lang aus eigener Kraft überlebt, im zweiten Jahrzehnt war sie sogar ganz auf sich allein angewiesen gewesen. Doch sie konnte nichts dagegen tun, daß ihr tief im Innersten ganz zärtlich zumute wurde, wenn sie ihn anschaute. Und nichts gegen ihren Wunsch, dieser Hexe, die ihre Krallen in ihn geschlagen hatte, die Haut abzuziehen.
    Süd-, süd-, südwärts galoppierten sie, preschten feindseligen Gallinasi-Banden davon, ritten gallinasische Jugendliche nieder, die es darauf abgesehen hatten, ihre Heldenpfähle mit fremden Ohren und Nasen zu schmücken, nach Süden, nach Süden, bis sie zur Küste der Notoea Tha gelangten, und auch dort verweilte Korimenei nicht, ließ ihnen kaum Zeit zu einer kurzen Rast, zwang einen unglückseligen Schmuggler (der sich durch die Untiefen gewagt hatte, um matamullischen Branntwein gegen Gallindar-Perlen einzutauschen) durch Furcht und Schrecken dazu, sie weiter gen Süden zu befördern, bis zur Küste der Fingertäler Cheoneas.
    An einem kalten stürmischen Morgen, grau von einem noch nicht ausgebrochenen Unwetter, setzte der Schmuggler Korimenei, den Blauen Danny und Felsrawg an der Mündung eines kleineren Bachs an Land, dann hißte er eilends wieder die Segel und segelte so schnell ab, wie es der Wind ermöglichte.
    Korimenei hob die Laterne; in der Höhle des Angeketteten Gottes hatte sich nicht viel verändert. Zehn Jahre war ihr erster Besuch her; ebensogut hätte eine Sechstelstunde vergangen sein können. Sie spähte hinüber zu der Holzplatte, schaute hastig weg. Auf ihr ruhte der Kristall, in dem zusammengekrümmt Tre

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