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Bratt, Berte - 01 - Das Herz auf dem rechten Fleck

Bratt, Berte - 01 - Das Herz auf dem rechten Fleck

Titel: Bratt, Berte - 01 - Das Herz auf dem rechten Fleck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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deine Alpenrosen. Und was hattest du mich fragen wollen? Was wir zum Mittagessen haben?“
    „Nein, Bernadette, aber ganz ernsthaft: Wann, meinst du, könnten wir heiraten?“
    Da fiel mir die Kaffeetasse aus der Hand, mitten in das geöffnete Brotpäckchen.

Eine Schachtel Streichhölzer
    Alles klappte. Alles war wunderbar. Wie lange wir an unserm Verlobungstag dort oben sitzen blieben, weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß wir zum allerersten Mal Ruhe hatten. Die Kamera lag verpackt im Zelt. Asbjörn hatte aus dem Schlafsack eine bequeme Rolle gemacht, auf der wir saßen und miteinander redeten, Pläne machten und aus unserem Leben erzählten.
    „Ich ahne nicht, was für eine Zukunft ich dir versprechen kann“, sagte Asbjörn. „Wenn mein Chef die Absicht hat, mir noch weitere Kulturfilmaufträge zu geben, weiß ich doch nicht, wohin ich geschickt werde.“
    „Vielleicht in die Antarktis, um Pinguine zu filmen!“ schlug ich vor.
    „Nein, das glaube ich nun nicht. Aber möglicherweise nach Lappland. Oder - aber diese Möglichkeit ist noch geringer - nach Afrika!“
    „Ach, Asbjörn! Mir schwindelt! Kannst du mich da mitnehmen?“ „Selbstverständlich nehme ich dich mit. Ich kann doch ohne mein Skriptgirl nicht zurechtkommen.“
    „Und du meinst, bevor wir uns unter die Löwen und Schlangen begeben, werden wir heiraten?“
    „Ja, das müssen wir doch! Hast du etwas dagegen?“ Etwas dagegen! Etwas dagegen zu haben, daß einem das Glück auf silbernem Tablett gereicht wurde!
    „Die Sache ist nur die, daß ich die feierliche Einwilligung meiner Mutter brauche. Ich bin noch nicht mündig.“
    „Glaubst du, daß du sie bekommst?“
    „Ja, das glaube ich! Wenn meine Mutter die Erlaubnis ihrer Eltern erhielt, einen italienischen Zirkusartisten zu heiraten, nehme ich doch an, daß ich mich mit einem solchen Prachtexemplar eines norwegischen Kameramanns verheiraten darf.“
    „Prachtexemplar? Hältst du mich für ein Prachtexemplar?“
    „Ja, das bist du, Asbjörn. So tüchtig, zielbewußt und selbständig und. und.“
    „Und was noch?“
    „Ja - und ein wenig eigensinnig. Das bist du nämlich.“
    „Auf jeden Fall hast du jetzt ja gesagt, Bernadette. Und da du behauptest, du magst mich gern, was an sich ziemlich verwunderlich ist - dann magst du mich wohl, wie ich bin, einschließlich dem Eigensinn?“
    „Das tue ich, wahrhaftig! Und du magst mich auch, sogar mit meiner ganzen impulsiven Art?“
    „Unbedingt. Ich mag dich so, wie du bist, mit deinen Fehlern und Vorzügen, mit deiner guten Laune, deinem Humor und der wunderbaren Fülle an Güte und Nächstenliebe.“
    „Habe ich das?“
    „Ja, das hast du. Ebenso wie deine ganze Familie. Du hältst es zum Beispiel gar nicht für etwas Besonderes, zwei- bis dreimal am Tag einem filmenden Mann Essen zu bringen.“
    „Kunststück, wo ich doch in diesen Kameramann so bodenlos verliebt bin!“
    „Aber ich glaube, Bernadette, du hättest es auch getan, wäre es ein anderer gewesen. Nicht wahr? Überleg mal. Zum Beispiel dein Freund Tony - oder ein ganz Fremder.“
    „Ja, ich glaube, ich hätte es getan. Ich habe ja massenhaft Zeit, und warum sollte ich nein sagen, wenn ich ebensogut ja sagen kann?“
    Asbjörn lächelte.
    „Was du da eben sagtest, könnte, glaube ich, als Wahlspruch für deine ganze Familie gelten. Ihr sagt so fröhlich ja zu allem. Ihr habt einen Überfluß an Lebensfreude und Güte, ein Füllhorn, das immer überläuft. Komme ich zu euch und möchte bei euch wohnen, so sagt deine Tante ja und räumt eine Kammer auf dem Boden für mich aus. Will ich in die Berge und möchte, daß dein Onkel mir einen Adlerhorst zeigt, so sagt er ja, obwohl er weiß, es wird ihn einen seiner seltenen freien Tage kosten. Wenn Grand’mere meint, wir hätten Lust auf das eine oder andere Gericht, so macht sie sich sogleich an die Arbeit, obwohl sie sich eigentlich etwas ganz anderes vorgenommen hatte. Stimmt’s oder nicht?“
    „Ja“, antwortete ich. „So ist es wahrscheinlich. Aber ist es nicht sehr schön so? Warum sollte man sich nicht das Leben so erfreulich wie möglich machen?“
    „Natürlich soll man das. Aber bist du dir darüber im klaren, wie selten man Menschen mit solchen. solchen. Füllhörnern begegnet?“
    „Und du selbst?“ Asbjörn schüttelte den Kopf. „Ich gehöre nicht dazu. Ich habe mir selbst meinen Weg suchen müssen, alles selber bestimmt und sah mich gezwungen, mit meinem Geld sehr vorsichtig umzugehen. Da blieb dann nur

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