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Brausepulver für den Papst

Brausepulver für den Papst

Titel: Brausepulver für den Papst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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finde, das würde zu weit gehen«, erwiderte sie zögernd. »Vielleicht solltest du den Jungen fragen, ob er damit einverstanden ist.«
    »Aber Barbara. Selbst du solltest wissen, dass bei SM-Spielen der Sklave nichts zu melden hat. Ich kann dir aber versichern, dass unser Achmed hier ein ganz Abgefahrener ist. Demütigung und Schmerz sind sein Lebenselixier. Glaube mir, er ist uns dankbar für alles, was wir ihm antun. Büroklammern in seinen Eiern sind für ihn nur Mückenstiche. Moment mal, ich habe da noch etwas Besseres in der Schublade.«
    Barbara schwieg. Wenn es sich denn so verhielt … jedenfalls wollte sie es gern glauben. Midian nahm einen eckigen Gegenstand heraus.
    »Das ist ein Locher. Der macht das reinste Sieb aus seinem Gemächte. Es geht doch nichts über ein gut sortiertes Büro.«
    »Sein … ich meine, das geht doch gar nicht dazwischen«, wand Barbara hilflos ein.
    Midian lachte leise. »Du hast eine gute räumliche Vorstellung, das merke ich. Und du hast recht. Selbst dieses armselige Gehänge wäre zu umfangreich für einen gewöhnlichen Locher, natürlich hat Midian eine Spezialanfertigung. Ein sogenannter Hoden-Perforierer. Mal sehen, ob er funktioniert.«
    Barbara beugte sich gespannt vor. Das wollte sie auch wissen. Midian machte sich mit dem Gerät zwischen den Schenkeln des Opfers zu schaffen. Irgendetwas holte er heraus.
    »So, drin habe ich ihn, nun wollen wir mal.« Dann begann er drücken und zu ächzen. »Verdammt, das geht gar nicht so leicht. Holla! Das knirscht ganz schön, hörst du das?«
    Barbara sprang entsetzt auf.
    »Bleib sitzen! Das blutet wie verrückt. Genügt ja, wenn sich einer schmutzig macht.«
    Barbaras Fäuste verkrampften sich. »Hör auf«, flüsterte sie.
    »Hast du was gesagt?« Midian beugte sich zu dem Gemächte des Mannes hinunter. »Wie ich sagte, ein Sieb. Hoppla! Da bin ich doch tatsächlich etwas abgerutscht und habe ein Stück von seiner Schwanzspitze erwischt.«
    »Mach nicht solche blöden Witze!«, schrie Barbara. »Der Mann verblutet ja.«
    »Ach was! Das hört schon auf. Aber ganz wie du willst. Dann die nächste Vorstellung eben ohne Blut.«
    Barbara wurde der Mund trocken. Bestürzt registrierte sie, dass sie kein Mitleid empfand. Die zuckende Gestalt erregte sie, das Schweigen des Gemarterten machte die ganz Sache noch furchtbarer – und besser. Besser? Das träumte sie doch nur! Barbara sah Midians weiße Zähne blitzen.
    »Na? Das ist besser als
Virtual Reality
, nicht wahr?«
    Dann machte er sich abermals an dem Bedauernswerten zu schaffen, irgendwo oben an seinen Händen. Es gab ein hässliches Knacken. Die dunkle Gestalt fing furchtbar an zu zucken, gab aber keinen Laut von sich. Midian begann leise und dann immer lauter zu stöhnen.
    »Ah, hast du das gehört? Wie leicht so ein Fingerknochen bricht. Das geht mir so richtig durch und durch, bis in die Spitze.«
    Barbara schlug die Hände vor den Mund. Ihr Flanellenes war durchgeschwitzt, aber sie merkte es nicht. Sie sah das Opfer vor Angst und Schmerz förmlich schlottern, und sie wusste, sie musste etwas tun, bevor Midian durchdrehte. Gleichzeitig fesselte sie etwas auf den Sitz, etwas Bezwingendes, das von dem bezahlten Opfer und seinem grausamen Peiniger ausging.
    »Soll ich ihm noch einen Finger brechen?«
    Nein!,
wollte sie sagen, aber ihre Lippen formten nur ein lautloses ›O‹. Midian hatte auch gar nicht erwartet, dass Barbara sich in diesem Zustand noch äußerte. Als es wieder knackte, bäumte sich der gemarterte Körper auf.
    »Sieh mal, Barbara, wie der tanzt«, ermunterte Midian sie. »Das gefällt ihm.«
    Midian ließ ihn wieder tanzen, das Knacken ging weiter, das Opfer schaukelte so heftig, dass es drohte herabzufallen.
    »Jetzt wird er aber unartig«, stellte Midian fest. »So ein undankbarer Bursche. Er hat doch erst die Hälfte seines Lohns abgearbeitet. Also, ich finde, seine Augen sollten jeweils hundert Dinare wert sein.«
    Das kann er nicht tun!,
dachte Barbara.
Das kann er nun wirklich nicht tun!
    Midian riss etwas Schwarzes von dem Kopf des Mannes und warf es Barbara in den Schoß. Es war eine Gummimaske. »Die war teuer, da will ich keine Löcher reinschneiden.«
    Barbara wusste, dass sie jetzt etwas tun musste. Eingreifen oder doch wenigstens aufspringen und fliehen. Weshalb blieb sie sitzen und wartete? Ja, sie wartete tatsächlich darauf, dass Midian das Unvorstellbare tat. Hoffte sie es auch? Oder hoffte sie, dass er jetzt Schluss machen würde. Aber

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