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Brausepulver für den Papst

Brausepulver für den Papst

Titel: Brausepulver für den Papst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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Opfer. Barbara sah das Neon-Licht auf dem erhobenen Dolch blitzen.
    »Entspann dich und sage mir, was ich mit diesem Objekt machen soll. Du führst Regie, ich tue mit ihm, was du mir befiehlst.«
    Dieser Satz ging ihr runter wie Öl.
Na gut,
dachte sie,
der Junge hat tausend Dinar dafür bekommen, und wenn ich bestimmen kann … ist schon irgendwie prickelnd.
»Schneide ihm die Haare ab.« Barbara fand sich mutig, Midian schwieg. »Das finde ich demütigend«, setzte sie rasch hinzu.
    »Du meinst sicher die Schamhaare«, erwiderte Midian sanft und machte sich an der Hose des Opfers zu schaffen.
    »Ich kann gar nichts sehen«, sagte Barbara enttäuscht. »Sollen wir nicht doch lieber das Licht anmachen?«
    »Deiner Fantasie hilft es, wenn es dunkel bleibt, glaube mir.« In schemenhaften Umrissen meinte Barbara zu erkennen, wie Midian dem Mann die Hose öffnete. Plötzlich flammte ein gelbliches Licht auf, ein Feuerzeug. Geisterhaft glitt es über den dunklen Körperschatten in der Nische. Barbara vermeinte, in seinem Schein den geöffneten Hosenschlitz einer Jeans zu erblicken. Jetzt wanderte die Flamme dorthin, wo sich dunkles Schamhaar in der Finsternis der Höhle zu verbergen schien.
    Da züngelte eine Flamme empor, ein sprödes Knistern war zu hören, dann verbreitete sich ein Geruch, der an verbrannten Toast erinnerte. In einem jähen Aufflackern erhellte der Flammenschein den Unterleib des Mannes, der leicht zuckte, während sein übriger Körper im Zwielicht verborgen blieb. Dann fiel die Flamme in sich zusammen, glimmte nur noch. Barbara starrte auf das sanfte Glühen dort zwischen den Schenkeln, bis es erlosch.
    »Schade!«, entfuhr es ihr. Dann fügte sie rasch hinzu: »Hoffentlich hat ihm das nicht wehgetan.«
    »Kein bisschen«, kam es von Midian. »Möchtest du, dass ich ihm auch seine Weichteile ein bisschen ankokele?«
    »Um Gottes willen, nein!«, rief Barbara hastig. Gleichzeitig überlegte sie, ob das wohl brennen würde und wie das dann aussähe und überhaupt … so was durfte man gar nicht denken, der Mann war ja keine Zeichentrickfigur.
    »Ich warte auf weitere Befehle«, sagte Midian. »Aber nichts Zimperliches, sonst schlafe ich hier ein.«
    »Wie wäre es denn mit einem Ring durch seine Brustwarze?«, schlug Barbara vor.
    »Naja«, brummte Midian, »besser als nichts, aber ob mich das aufwärmt? Hast du zufällig einen netten Ring dabei?«
    »Scherzkeks!«
    »Das dachte ich mir. Na, dann muss ich auf meine bewährte Notration zurückgreifen, die mir in solchen Fällen schon oft über eine lauwarme Session hinweggeholfen hat.«
    Midian begann in einer Schublade zu kramen, Barbara war gespannt, wie es weitergehen würde. Midian holte etwas heraus.
    »Hab' es schon.«
    »Was ist das?«
    »Eine Büroklammer. Aufbiegen und durchstechen, sage ich immer. Das bringt den richtigen Schockeffekt. Man muss doch was merken im unteren Bereich, oder?«
    Barbara beobachtete, wie Midian dem Mann eine Weste aufknöpfte, darunter schimmerte es wie nackte Haut. Eine brutale Bewegung, der Leib vor ihm bäumte sich leicht auf. Midian brummte behaglich.
    »Das ging durch wie durch Butter. Jetzt die Nächste.«
    Barbara biss sich auf die Lippen. Sicher hatte das wehgetan, aber ein bisschen Schmerz gehörte zu diesem Ritual, das wusste sie. Außerdem wollte sie nicht, dass sich Midian über sie lustig machte, wenn sie jetzt protestierte. Und sie wollte auch wissen, wie es weiterging, wissen und empfinden. Jenes verbotene Gefühl, das von Midians Bedrohlichkeit und der Hilflosigkeit seines Opfers ausging.
    Ein Stoß, ein genüssliches Nachbohren. Ein zufriedenes Schmatzen. »So, die ist drin!«
    Barbara bekam eine Hitzewallung nach der anderen, aber irgendetwas war trotzdem falsch. Das Zwielicht. Sie konnte sich die Büroklammern in den Brustwarzen nur vorstellen. Zögernd erhob sie sich. Wenn sie jetzt näher ging, bewies das doch, dass sie diese auch
sehen
wollte. Ganz aus der Nähe. Wie das groteske Drahtgebilde in dem empfindlichen Fleisch steckte. Unschlüssig verharrte Barbara, dann setzte sie sich wieder. Sie schämte sich ihrer Neugier, ihrer geheimen Lust.
    »Na los!«, befahl Midian. »Ich brauche mehr von deinen lüsternen Ideen. Was kommt als Nächstes? Hodenpiercing? Ich habe noch mehr Büroklammern.«
    Barbara schluckte. Die Vorstellung gefiel ihr, aber sie hatte auch das unangenehme Gefühl, dass Midian von Minute zu Minute bedrohlicher wurde. Kannte er überhaupt Grenzen, und wo lagen die?
    »Ich

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