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Braut der Nacht

Braut der Nacht

Titel: Braut der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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Trenchcoat gehüllt.
    »Der ist perfekt, Kita«, sagte er und schlurfte auf uns zu.
    Nein, nein, nein! Ich versuchte, Justin aus der Gasse zu schieben. Er bewegte sich nicht. Verdammt!
    »Was geht hier vor?«, fragte er. Sein Blick flog von mir zu der heruntergekommenen Gestalt, die auf uns zutorkelte.
    »Lauf weg, du Idiot!«
    Justin wich einen Schritt zurück. Aber er lief nicht weg. Ich trat zwischen ihn und Avin.
    »Kita, benimm dich!«, tadelte Avin. Etwas blitzte in seiner Hand auf.
    Eine Kugel. Blitze. Ich sank auf die Knie.
    Brüllender Schmerz strömte mir wie flüssige Lava durch die Adern. Meine Fangzähne brachen durchs Zahnfleisch, aber ich erstickte meinen Schrei. Der Schmerz dauerte nur eine Sekunde. Dann fiel ich nach vorn auf alle viere.
    »Hör auf!« Mein Flüstern klang heiser.
    »Dann gib mir meine Bezahlung.« Avin war jetzt direkt vor mir.
    Justin stand immer noch neben mir, verständnislos und mit weit aufgerissenen Augen.
    »Ich rufe die Polizei!«, warnte er, doch als er sein Handy aus der Tasche zog, glitt es ihm ungeschickt aus den Fingern und fiel ihm zu Füßen in den Schnee.
    Avin ignorierte ihn. Ich rappelte mich hoch. Meine Beine zitterten zwar, trugen mich aber. Schnee klebte an der Vorderseite meines Kleids und verwandelte das Scharlachrot in ein tieferes Rot, als er schmolz.
    »Er ist Justin Morgan, der Erbe des Morgan-Suites-Vermögens. Man würde ihn vermissen.« Bitte lass ihn den Namen wiedererkennen!
    »Ein Erbe? Verdammt, das wird nicht gehen.« Avin wandte sich ab und fluchte leise. »Werd ihn los!«
    Ich packte Justin am Arm und zerrte ihn aus der Gasse, aber meine Füße schienen nicht richtig zu funktionieren. Meine Bewegungen waren ruckartig und ungelenk, als ich versuchte zu laufen.
    »Nicht du, Schätzchen«, rief Avin mir nach, und wieder durchfuhr mich Schmerz und ließ mich wie angewurzelt stehen bleiben.
    »Lauf!«, schrie ich Justin an.
    Diesmal zögerte er nicht. »Ich hole Hilfe!«, rief er über die Schulter, als er um die Ecke bog.
    Jetzt waren es nur noch Avin und ich.
    Ich wirbelte herum, als er seine Kapuze zurückschlug und die monströsen Züge enthüllte, die von seinem Gesicht übrig waren.
    »Es ist nach Mitternacht. Ich sehe meinen neuen Körper nirgends. Weißt du, was mit Leuten passiert, die ihren Schwur brechen?«
    Energie knisterte durch die Luft. Wenn ich den Schmerz von vorhin schon für schlimm gehalten hatte, dann war er nichts im Vergleich zu diesem. Feuer fraß mich von innen her auf, als meine Haut sich in verkohlten Fetzen ablöste. Diesmal konnte ich meinen Schrei nicht zurückhalten. Er brach mir aus der Kehle. Der Schmerz des alles verzehrenden Feuers steigerte sich ins Unerträgliche.
    Die Zeit schien zu gefrieren. Stand still. Dann hörte der Schmerz auf.
    Ich blinzelte mir den Schnee aus den Augen. Mit dem Gesicht nach unten lag ich in der schmutzigen Gasse. Ich schmeckte Blut im Mund, aber das Feuer unter meiner Haut war verschwunden. Mein Fleisch war nicht verkohlt. Als ich mich vom Boden hochschob, hockte sich Avin neben mich. »Es macht keinen Spaß, wenn du ohnmächtig wirst, Schätzchen. Du schuldest mir einen Körper, und du scheinst nichts zu unternehmen, um mir einen zu besorgen.«
    »Man hat mich gekidnappt!« Ich spuckte ihm die Worte regelrecht entgegen. Sie schmeckten feucht, nach meinem eigenen Blut und Entsetzen. Mit wilden Gesten deutete ich auf die Gasse. »Sieh dich doch mal um, das ist nicht meine Stadt.«
    »Nicht mein Problem. Mein Problem ist, dass ich aussehe wie Frankensteins Monster.« Er stand auf und zog sich die Kapuze wieder über den Kopf. »Wenn du mich nicht bis Ende dieser Nacht rufst, weil du einen Körper für mich hast, dann kannst du damit rechnen, dass ich da sein werde, wenn du bei Sonnenuntergang aufwachst. Und das willst du nicht, Schätzchen, wenn du weißt, was gut für dich ist.« Magie tanzte durch die Luft, und er verschwand.

Kapitel 21
    I ch stolperte die Stufen zur Konzerthalle hoch, als die Tür aufflog und Nathanial herausstürmte. Sein wilder Blick glitt über mein ruiniertes Kleid, das zerzauste Haar und das Blut, das ich mir vom Gesicht zu wischen versuchte. Dann zog er mich in seine Arme.
    »Wer hat dir wehgetan, Kita?«
    Ich antwortete nicht und wich auch nicht zurück. Ich lehnte mich einfach nur an seine Brust und atmete seinen Duft ein. Meine Hände, die ich dicht an meinen Körper presste, zitterten. Sosehr ich auch dagegen ankämpfte, das Zittern blieb. »Mir ist kalt«,

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