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Braut der Nacht

Braut der Nacht

Titel: Braut der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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die Worte waren nur ein Flüstern.
    Ich warf einen Seitenblick zu Nathanial. Seine Maske hatte einen Sprung bekommen. Um seine Augenwinkel zeigten sich angespannte Fältchen, und er hatte die Lippen leicht geöffnet, als sein eindringlicher Blick über mein Gesicht glitt. Ich zögerte nur einen einzigen Herzschlag lang, doch das gab Tatius die Zeit, den Abstand zwischen uns zurückzulegen. Er beugte sich zu mir und hob die Hand zu meinem Gesicht, packte mich jedoch nicht. Stattdessen legte er mir einen Finger unters Kinn, um meinen Kopf nach hinten zu neigen.
    »Du hast blaue Flecken bekommen.«
    Mit offenem Mund starrte ich ihn an. »Was zum Teufel hast du denn erwartet? Du hast mich an meinem Gesicht in der Luft baumeln lassen.«
    Er schüttelte den Kopf, doch Nathanial war es, der sprach, und seine Stimme klang weiter entfernt, als sein Körper es war. »Vampire bekommen keine blauen Flecken. Unser Blut heilt uns. Blaue Flecken sind ein Zeichen massiver Aushungerung.«
    »Das ist deine Schuld, Eremit«, knurrte Tatius. Sein wütender Blick flog zu Nathanial. »Du hast sie nicht genährt.«
    »Hatten wir nicht gerade geklärt, dass ich jagen war?«, murmelte ich Richtung Zimmerdecke, wohin mein Gesicht immer noch zeigte.
    Tatius ließ seinen Finger von meinem Kinn hinunter zu meinem Hals wandern, und ich widerstand dem Drang zu schlucken. Eindringlich musterte er mein Gesicht und untersuchte die blauen Flecken, die er verursacht hatte, aber Nathanial zum Vorwurf machte. Als sein Blick über mich glitt, verloren seine Augen größtenteils ihr Furcht einflößendes– und mörderisches– Funkeln. Der Zug um seinen Mund wurde nicht weicher, sondern verwandelte sich von einem stinkwütenden Strich in einen entschlossenen. Er legte mir die Hand um den Hals. Mein Herz, das mir bis zu ebendiesem geschlagen hatte, um mich dadurch zu ersticken, ließ diesen Plan sausen und rutschte mir stattdessen in die Magengrube, wo es eine Menge Tumult auslöste. Ich machte mich auf Schmerz gefasst, doch stattdessen strich Tatius über meine Haut, bis seine Hand warm meinen Nacken umfasste.
    Die Geste war so unerwartet sanft, dass ich unwillkürlich den Atem ausstieß, den ich offensichtlich lange genug angehalten hatte, dass er nach schaler Angst schmeckte.
    Tatius bemerkte es nicht. Er sah erneut Nathanial an. »Wann hast du zum letzten Mal eine Ader für sie geöffnet?«
    Nathanials Blick kroch zu mir, dann huschte er wieder fort. Seine Maske war jetzt vollständig zerbrochen, und Panik stand deutlich in seine Züge gemeißelt. »Sie hat ein wenig Schwierigkeiten, sich daran zu gewöhnen, und…«
    Tatius fiel ihm ins Wort. »Wann?«
    »Vor fünf Nächten.«
    Tatius’ Finger zuckten. »Willst du sie umbringen?« Seine Stimme war wieder leise, bedrohlich leise. Er starrte auf mich herunter, und ich konnte beinahe die Waagschalen in seinem Blick spüren– die Entscheidung in seinen Augen war so schwerwiegend, dass ich zurückweichen wollte, doch ich konnte nicht. Seine Hand in meinem Nacken, so sanft sie auch war, hielt mich an Ort und Stelle fest. »Ich habe dir erlaubt, sie zu behalten«, flüsterte er. »Du hast meine Gesetze missachtet, Eremit, und dennoch habe ich dir deine Gefährtin gewährt. Und dann lässt du sie verhungern.«
    Seine Finger zeichneten zarte Kreise in meinem Nacken. Ein Schauer, den ich nicht unterdrücken konnte, lief mir über den Rücken, und Tatius lächelte. Er beugte sich zu mir und strich mit den Zähnen über meinen Hals. Seine Fangzähne waren nicht ausgefahren, deshalb knabberten flache menschliche Zähne leicht an meiner Haut. Ich stolperte einen Schritt zurück, während mich ein Schaudern schüttelte, das nur zum größten Teil aus Angst bestand.
    »Du riechst nach Blut.« Er zog mich zwei Schritte zu sich für den einen, den ich von ihm fort gemacht hatte, dann wandte er sich um, um Nathanial erneut wütend anzustarren. »Hast du sie nicht nur verhungert, sondern auch noch verletzt zu mir gebracht?«
    »Nein.« Nathanials Augen waren weit aufgerissen, als sie sich jäh auf mich richteten. »Kita?«
    Oh, Scheiße. »Es ist nichts. Nur ein Kratzer.« Ich zog meinen Mantel enger um mich, doch Tatius riss ihn auf und schob den ausgebleichten grauen Stoff von meinen Schultern.
    Dann zog er den Kragen meines Pullovers zur Seite. Beide Männer starrten mich an, als die gezackten Krallenspuren des Hasen auf meinem Schlüsselbein zum Vorschein kamen. Ich konnte nur den Ansatz der Kratzer sehen. Sie

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