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Braut der Nacht

Braut der Nacht

Titel: Braut der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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zum Teufel …? Ich versuchte, meine Hand wegzuziehen, zurückzuweichen, doch mein Körper wollte mir nicht gehorchen. Mein Gehirn sagte mir, dass ich mich wehrte, aber mein Körper ließ sich von Tatius widerstandslos zu der brünetten Frau führen.
    Tiffany schlüpfte aus ihren hochhackigen Schuhen und beugte sich vor, um ihren Hals zu entblößen. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen.
    Nein!
    Mein Körper hörte nicht auf mich. Meine Arme legten sich um sie, und sie erschauderte. Lauf! Doch das tat ich nicht. Nur meine Augen gehorchten noch meiner Kontrolle, und ich warf Tatius einen panischen Blick zu. Mit einem Lächeln verschränkte er die Arme vor der Brust.
    Ich versuchte, mich zu wehren, doch alles, was ich tun konnte, war, mit den Augen zu rollen. Hör auf! Doch das konnte ich nicht. Mein Körper bewegte sich ohne meine Erlaubnis und zog Tiffany enger an mich. Ich muss dagegen ankämpfen. Weglaufen. Ich muss …
    Ich blinzelte. Der Anblick geisterhafter roter Nebelfäden, die sich um Tiffany herum erhoben, erfüllte mein Blickfeld. Ich hätte erschrocken nach Luft geschnappt, wenn ich gekonnt hätte. Eine solche halb wirkliche Erscheinung hatte ich bisher erst ein einziges Mal zu Gesicht bekommen. Und zwar, als ich am Verhungern gewesen war und meine Vampirfähigkeiten auf Hochtouren liefen. Ich hatte diese Fähigkeiten unbeabsichtigt dazu benutzt, von einem Jäger zu trinken, bevor ich seine Erinnerungen auslöschte. Ziemlich beängstigend, wenn auch zugegebenermaßen nützlich, aber sofern meine Fähigkeit zu betören mich nicht aus diesem Schlamassel herausholen konnte– was ich bezweifelte–, konnte ich es nicht gebrauchen, dass meine seltsamen Vampirfähigkeiten ausgerechnet jetzt verrückt spielten.
    Nicht dass ich in der Angelegenheit irgendeine Wahl hatte. Die roten Fäden schlängelten sich um mich herum, unsichtbar für alle Augen außer für meine, und als sie über meine Haut glitten, konnte ich Tiffanys Verlangen regelrecht schmecken. Sie wollte, dass ich sie biss. Wollte es mehr als alles andere.
    Ich schrie, zumindest versuchte ich es, doch stattdessen gruben sich meine Fangzähne in Tiffanys Hals.
    Sie stöhnte und schlang mir die Arme um die Taille. Mit ihren manikürten Fingernägeln umklammerte sie meine Hüften und drängte sich an mich, dabei strich ihr leiser, keuchender Atem flatternd über meine Haut. Wärme und Leben strömten mir die Kehle hinab, versüßt vom Aroma ihrer Ekstase. Dann öffnete sich mir ihr Verstand, und ich stürzte in ihre Erinnerungen.
    Mein Blick wandert durch die Bar, in meinen Händen Gläser mit alkoholischen Getränken, von denen ich weiß, dass der Vampir sie nicht trinken kann. Und der Mann am Tisch ist ein Vampir. Ich weiß es. Ich kenne sie alle vom Sehen.
    Er wirft mir nicht einmal einen flüchtigen Blick zu, als ich die Drinks vor ihm und seiner Begleiterin abstelle. Er weiß, dass es bei mir erst eine Woche her ist. Ich kann nicht so bald schon wieder Blut geben. So lautet Tatius’ Regel. Aber drei Wochen? Warum muss ich immer drei Wochen warten? Unter meiner Haut fließt zu viel Blut. Ich kann es spüren. Die Vampire brauchen es. Warum will es sich keiner nehmen?
    Gott, es fühlt sich so gut an, wenn sie mich beißen!
    Irgendjemand soll mich bemerken. Irgendjemand soll mich berühren. Ich will es spüren. Ich brauche keine drei Wochen zwischen den Bissen zu warten, um mich zu erholen. Bitte …
    Meine Fangzähne zogen sich zurück, woraufhin mein Verstand sich von ihren Gedanken löste. Als meine Zunge zwischen den Lippen hervorschnellte, um die Wunde an ihrem Hals zu versiegeln, schwankte sie in meinen Armen. Ihr Kopf rollte zur Seite, und ein zufriedener Laut entschlüpfte ihr. Sie war kaum noch bei Bewusstsein. Hatte ich zu viel getrunken? Mein Körper, über den ich immer noch keine Kontrolle hatte, beugte sich vor, fasste Tiffany unter den Knien und hob die größere Frau mühelos hoch.
    Ihre Haut war von einem glatten Schweißfilm überzogen. Sie roch nach Erschöpfung und Endorphinen. Die Vampirin, die Tiffany ins Zimmer geführt hatte, erschien an meiner Seite, oder vielleicht war sie auch neben mich getreten, während ich im Verstand der Frau gefangen gewesen war. So oder so übergaben meine Arme ihre sterbliche Last. Die Vampirin trug Tiffany aus dem Raum.
    Als die Tür hinter ihr sanft ins Schloss fiel, drehte ich mich zu Tatius um. Etwas in mir zerriss, und meine Beine gaben unter mir nach, sodass ich auf dem Fußboden

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