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Braut der Nacht

Braut der Nacht

Titel: Braut der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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Sarkophag ab. »Aber ein paar hübschen Schätzchen in Not konnte ich noch nie widerstehen. Ihr könnt mich Avin nennen. Also, dieser irgendwie Tote? Wo wurde seine Leiche begraben?«
    »Er wurde nicht direkt begraben …« Gil zauberte einen Totenschädel aus dem Nichts. Wie viel Zeug hatte sie da drin eigentlich verstaut? Und wie kam es, dass ich nie etwas davon zu sehen bekam, wenn sie mich ins Nichts schleuderte?
    Avin runzelte die Stirn und nahm den Schädel von ihr entgegen. »Du hast mir nicht gesagt, dass alles, was du von ihm hast, der Schädel ist. Das ändert natürlich alles.«
    »Meinen Nachforschungen zufolge sollte der Schädel genügen. Kennst du dann vielleicht einen anderen Nekromanten, der in der Lage ist, einen Schädel wiederzubeleben?«
    »Immer schön langsam, ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht kann. Ich sagte, es ändert alles. Einen Zombie zu erschaffen, der sich noch daran erinnern kann, wer er zu Lebzeiten war, ist ziemlich knifflig und erfordert eine frische Leiche. Man braucht hochkontrollierte Magie, um die Synapsen im Gehirn wieder so miteinander zu verknüpfen, dass das dumme Geschöpf sein Leben wie eine Schallplatte abspult.« Eingehend begutachtete er den Schädel. Dann stellte er ihn vorsichtig auf einen der Grabsteine, sodass die leeren Augenhöhlen uns beobachteten. »Aber du hast keinen Körper. Alles, was du hast, ist ein bisschen Knochen. Das bedeutet, dass ich ein Ritual kreieren muss, um den Geist dieses Typen zu finden, falls noch genug davon übrig ist, um gefunden zu werden, und dann muss ich ihn in diesen Schädel bannen, was Geister im Allgemeinen nicht besonders gern haben, lass dir das gesagt sein. Das ist mächtige Magie. Kompliziert.«
    Ich stöhnte. »Mit anderen Worten, teuer.« Ich drehte mich zu Gil um. »Er wird es nicht tun. Lass uns gehen. Wir finden jemand anderen.« Okay, das Letzte war geblufft. Gil hatte eindeutig eine ganze Weile geforscht, um diesen Nekromanten zu finden, aber das konnte er ja nicht wissen.
    Avin trat zwischen Gil und mich, die Hände beschwichtigend erhoben. »Lauft doch nicht gleich davon. Ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht tun würde. Wir müssen einfach nur über den Preis verhandeln. Ich denke mal, du gibst mir erstens den Letzten Atemzug und zweitens deinen wahren Namen.« Dabei deutete er auf Gil, und sie wurde blass. Dann wandte er sich mir zu. »Und von dir will ich einen Gefallen, der zu einem späteren Zeitpunkt näher bestimmt werden soll.«
    Einen Gefallen? »So was wie eine Besorgung oder etwas Ähnliches?«
    Er neigte den Kopf, als denke er über die Frage nach, dann lächelte er und nickte. »Ja, so was wie eine Besorgung. Oder etwas Ähnliches.«
    Nicht gerade eine besonders beruhigende Antwort. »Nichts Lebensbedrohliches«, fügte ich hinzu, und sein Lächeln wurde breiter.
    »Abgemacht.« Er warf einen Seitenblick auf Gil. »Wie sieht’s aus? Deinen Namen?«
    Sie war immer noch blass, aber sie reichte ihm die Kugel mit dem Letzten Atemzug. »Gildamina.«
    Avin quittierte ihren Namen mit einem Nicken, während er den kleinen Ball entgegennahm. Er hielt ihn ins Mondlicht und untersuchte ihn eingehend. »Der ist wirklich gut eingefangen. Das hast du selbst gemacht, sagtest du?«
    Gil nickte.
    Er ließ den Letzten Atemzug verschwinden, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf sie richtete. »Du trägst keinen Familienring. Früher kam es selten vor, dass eine Gemeine aus Undin es auf eine sabinische Akademie schaffte. Ich bezweifle, dass sich die Dinge stark verändert haben. Hmmm?«
    Sie wich seinem Blick aus und musterte stattdessen ihre merkwürdigen lila Stiefel, als habe sie sie noch nie zuvor gesehen.
    Ohne ihrem offensichtlichen Unbehagen Beachtung zu schenken, fuhr er fort. »Tatsächlich müsste eine Undinerin über herausragendes magisches Potenzial verfügen, damit die alteingesessenen Familien von Sabin sie auf eine Akademie lassen– viel mehr Potenzial als jemand, der dazu bestimmt ist, ein magischer Gelehrter zu werden. Niemand entscheidet sich, Gelehrter zu werden. Das ist die Karriere, in die Sabins reiche, verwöhnte Sprösslinge gesteckt werden, wenn sie in keiner anderen magischen Disziplin vielversprechendes Potenzial zeigen.«
    Gils Gesicht verfärbte sich von rosig zu tiefrot. »Ich habe dir die Bezahlung gegeben, die du verlangt hast. Du bist den Handel eingegangen, also erwecke jetzt den Schädel zum Leben, damit wir noch vor der Dämmerung hier fertig sind.«
    Dämmerung? »Gil, du

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