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Braut der Nacht

Braut der Nacht

Titel: Braut der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalayna Price
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hatte, dann seine Klamotten zusammenlegte und sie in der Ecke liegen ließ? Ich schnappte mir das T-Shirt ganz oben auf dem Stapel und schüttelte es aus.
    Kein Blut. Nicht einmal ein Tropfen.
    Nun, wenn das Herz des Vampirs stehen geblieben war, dann bestand die Chance, dass der Mörder sich die Zeit genommen hatte, ihn auszuziehen, bevor er ihm den Kopf absäbelte. Ich sah zurück zu dem Vampir und hob die Turnschuhe auf. Die Sohle hatte ein Rautenmuster. Genauso wie die Abdrücke unten, die, die geradewegs zur Treppe liefen.
    Ich ging zurück zu dem Toten und warf einen Blick auf die Sohlen seiner Füße. Sie hatten schmutzige Flecken von verbranntem Holz und Asche. Er war barfuß gelaufen und hatte sich ziemlich sicher selbst ausgezogen. Was zum Teufel hatte er hier oben gemacht? Ich dachte zurück an die Fußabdrücke unten, die größtenteils verwischten, kleinen, spitzen Abdrücke.
    Klein genug, um die einer Frau zu sein.
    »Okay«, sagte ich und blickte zwischen dem toten Vampir und dem Stapel Kleider in der Ecke hin und her. »Also sind dieser Vampir und wahrscheinlich eine Frau hier heraufgekommen. Einer von ihnen wusste von der Treppe. Sie kamen hoch in den ersten Stock, und er zumindest hat sich ausgezogen. War das hier ein romantisches Stelldichein, das übel ausging?« Mit gerunzelter Stirn starrte ich den säuberlichen Stapel Kleidung an. »Aber er hat sich die Zeit genommen, seine Kleider zusammenzufalten? Nicht gerade besonders leidenschaftlich. Ich meine, Nathanial, du und…« Ich brach ab und lief glühend rot an. Du und ich haben uns vorhin beinahe gegenseitig die Klamotten in Fetzen gerissen, hätte ich beinahe gesagt, und der wissende Blick, mit dem Nathanial mich bedachte, ließ meine Wangen noch heißer glühen.
    Da mein Schweigen deutlich machte, dass ich nichts weiter sagen würde, warf Degan ein: »Also, dann müssen wir herausfinden, ob die Frau der Mörder oder ein weiteres Opfer ist.«
    Darauf hatte keiner von uns eine Antwort. Ich wandte mich an Nathanial. »Und was jetzt?«
    »Jetzt bringe ich dich nach Hause, bevor die Sonne aufgeht.« Er schlenderte über die verkohlten Dielen auf mich zu und schlang mir die Arme um die Taille.
    Missbilligend sah Degan uns an. »Ich nehme an, dann bleibt es mir überlassen, die Leiche loszuwerden.«
    »Lass sie liegen«, entgegnete Nathanial, als unsere Füße von den versengten Brettern abhoben. »Die Dämmerung wird die Überreste vernichten.«
    »Was machen wir jetzt?«, fragte ich, als ich ins Wohnzimmer von Nathanials geheimem Haus schlurfte.
    »Ich muss unsere Möglichkeiten abwägen«, sagte er, was in etwa hieß, dass er sich nicht sicher war, ob er mit der Information, die wir herausgefunden hatten, zu Tatius gehen sollte oder nicht. Oder vielleicht bedeutete es, dass wir noch nicht genug herausgefunden hatten.
    Ich ließ mich auf die große grüne Couch sinken. Soweit es mich betraf, war das Vorhandensein von Schlangengift im Blut des Opfers eine belastende Tatsache, aber Vampire konnten es nicht riechen, was die Sache verkomplizierte. Das Kinn sank mir auf die Brust, und meine Lider flatterten, als ich gegen die Dämmerung und den Schlaf ankämpfte.
    Nathanials Geruch erfüllte meine Welt, als er mich vom Sofa hochhob. »Am besten nicht in einem Zimmer mit Fenstern einschlafen«, flüsterte er, die Lippen in mein Haar gedrückt. Selbst so kurz vor der Dämmerung jagte mir das Gefühl ein elektrisierendes Prickeln über die Haut.
    »Wäre es sicher, zu Tatius zu gehen?«, fragte ich, dabei kämpfte ich mühsam darum, die Augen offen zu halten. »Was ist, wenn er erst handelt und später Fragen stellt?«
    »Ich glaube nicht, dass Tatius mir etwas antun würde.«
    Ich runzelte die Stirn. Mein Verstand wurde bereits träge, aber das klang, als würde Tatius speziell ihm nichts tun. »Warum? Weil du jetzt ein Mitglied im Rat bist?« Es hatte nicht nach besonders viel Schutz ausgesehen, als Tatius versucht hatte, ihn an eine Tür zu nageln.
    »Nein«, flüsterte Nathanial, als mir die Augen zufielen. Seine Lippen wanderten meine Stirn entlang, über meine Nasenspitze, bis sein Atem meinen Mund streifte. »Nein. Er wird mich anhören, weil ich sein Bruder bin.«

Kapitel 17
    I ch erwachte von dem Gefühl, dass Feuerzungen unter meine Haut krochen. Jäh sprang ich aus dem Bett, warf mich zu Boden und schlug auf meine Arme ein.
    Da war kein Feuer. Das Zimmer war ruhig, leer.
    Ich sah nach unten. Meine Arme waren beide heil und unverletzt. Doch das

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