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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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aus Bettina heraus. »Er hat mich nicht gebissen! Wir … wir haben uns geküsst, und seine Fänge wurden auf einmal scharf.«
    Cas, Morgana und Raum stöhnten ungläubig auf.
    »Oh, um des Goldes willen, bist du wirklich so naiv, Sonderling? Zuerst
R . H . P . S.
und jetzt das. Offensichtlich habe ich meine Pflichten schändlich vernachlässigt.«
    »Aus genau diesem Grund habe ich immer noch ihr Medaillon!«, erklärte Raum, der sich offenbar in seinem Tun bestätigt fühlte. »Sie ist zu naiv.«
    »Vampire wie er tun nichts aus Versehen«, sagte Cas.
    »Er hat noch versucht, mich zu warnen.«
    »Aber dir war da schon alles egal«, sagte Morgana. »Das nennt man
Verführung
. Das Ganze zeigt nur, dass dein Prinz in der Tat ein äußerst gerissener Casanova ist.« Sie zog die blonden Brauen zusammen. »Eines ist allerdings seltsam. Ein unsterblicher Mann verwandelt sich für gewöhnlich in einen hohlköpfigen, primitiven Wüstling, wenn er um seine Frau kämpft.«
    Dakiano – ein Wüstling? Das konnte sich Bettina wahrhaftig nicht vorstellen. »Morgana, es war wirklich nur ein winziger Tropfen.«
    »Dann hat er möglicherweise nur deine neuesten Erinnerungen geerntet.« Ihre Patin studierte das Ende einer ihrer Flechten – das Sorceri-Äquivalent einer Nabelschau. »Habe ich mich nicht in den letzten Monaten in deiner Gegenwart umgekleidet?« Sie zuckte mit den Achseln. »Wenn er diese Erinnerung sieht, erwarte ich umgehend einen Anruf von ihm.«
    Raum riss die Augen auf. »Dann besitzt er nun auch Kenntnisse über die Sicherheitsmaßnahmen unseres Königreiches!«
    Cas’ enttäuschter Blick zerriss ihr das Herz. »Die Geheimnisse, die ich dir anvertraute, Tina.«
    »Und jetzt hat Morgana auch noch dafür gesorgt, dass die beiden diesen … diesen Spaziergang zusammen unternehmen?«, polterte Raum. »Und wenn der Vampir Bettina beißt? Du weißt, dass die Auswirkungen verheerend sein könnten.«
    Dakianos Küsse und Zärtlichkeiten hatten genau das bewiesen – Bettina konnte an kaum etwas anderes denken. Warum hatte sie denn niemand vor ihnen gewarnt?
    Sie runzelte die Stirn. »Was soll ein Biss mir denn anhaben können?«
    »So ein Biss ist äußerst qualvoll«, sagte Raum. »Nicht wahr, Morgana?«
    Qualvoll?
    »Solche Beißspielchen können übel ausgehen«, gab die Sorcera widerwillig zu. »Wenn der Vampir extrem durstig oder unerfahren ist. Und der Prinz wirkte in der Tat, als ob ihn ein wenig der Hunger plagte. Hmm, was meinst du, Caspion?«
    Wurden Cas’ Wangen etwa rot? »Es ist anders als alles, was man je gefühlt hat.« Es klang beinahe so, als spräche er aus eigener Erfahrung. Hatte er nicht einmal gesagt, so ein Biss
verändere
einen? Es hatte doch nicht etwa eine Dakierin von seinem Blut getrunken?
    Ob es wohl … wehtat?
    Dakiano war unerfahren, hatte noch nie jemanden gebissen. Würde er ihre Haut zerfetzen?
    Raum translozierte sich vor sie. »Versprich mir, dass du ihm dein Blut nicht geben wirst.«
    Sie hob den Kopf. »Ich versprech’s. Glaub mir.« Bettina hatte in ihrem Leben schon so grauenhafte Schmerzen durchmachen müssen, das reichte für die Ewigkeit.
    An Morgana gewandt sagte er: »Du hast also vor, sie ohne Anstandsdame eine Nacht mit einem ›äußerst gerissenen Casanova‹ verbringen zu lassen, der in der Kunst der Verführung geübt ist?«
    »Du hast doch wohl nicht eben das Wort
Anstandsdame
verwendet.«
    »Ich werde das nicht dulden, Zauberin. Und wenn es darüber zum Kampf zwischen uns kommt.«
    »Au ja!« Morgana sprang auf. Ihre Augen funkelten so warnend, wie eine Klapperschlange mit ihrem Schwanz rasselt.
    »Verdammt noch mal – der Vampir könnte ihren Ruf ruinieren!«
    Das hätte er lieber nicht sagen sollen. Morgana wirkte wütender, als Bettina sie je zuvor gesehen hatte, und ihre Flechten flogen wild um ihren Kopf herum. »Und wenn
sie
seinen
Ruf ruiniert? Warum ist es bloß immer die Frau, deren Ruf ruiniert wird? Archaischer Dämon! Du denkst genauso wie der Primordial!«
    Raum brüllte den schlimmsten aller dämonischen Flüche, in dem er Morgana im Grunde genommen aufforderte, an seinen Hörnern zu lutschen, bis sie wund waren. Bettina blieb die Luft weg. Morgana ihrerseits warf ihm eine Kusshand zu, womit sie ihm zu verstehen gab, sie werde ihn bei nächster Gelegenheit vergiften.
    »Du Sorcera-Schlampe!«
    »Du dämonisches Fossil!«
    Als sich nun auch Cas einmischte, nahm der Streit noch einmal ganz neue Dimensionen an.
    Bettina stellte sich hin, mit

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