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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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zitternden Knien, und hielt sich die Ohren zu. Begriff denn keiner von ihnen, wie kurz sie davorstand durchzudrehen? Ihr Inneres war zugleich mit schmerzenden Blasen bedeckt und völlig gefühllos, sie fühlte sich völlig hin- und hergerissen.
    Weinen.
    Schreien.
    Letzteres siegte. »Jetzt haltet mal alle die Klappe!«
    Die drei waren so schockiert, dass sie tatsächlich schwiegen. Schließlich hatte sie noch bei keinem von ihnen je die Stimme erhoben.
    Bettina wandte sich an Raum. »Wenn Mathar die Vrekener nicht finden konnte und du wusstest, dass ein Jäger wie Cas ebenfalls nicht dazu in der Lage sein würde, dann hast du niemals wahrhaftig erwartet, deinen Teil der Abmachung einhalten zu können.«
    Raum nestelte am Kragenteil seines Brustpanzers. »Ich hatte Insiderinformationen von einer sehr verlässlichen Quelle.«
    »Na so ein Zufall«, höhnte Morgana.
    »Und was ist mit dir?«, wandte sich Bettina an ihre Patin. »Schwöre beim Mythos, dass du dich im Besitz meiner Fähigkeit befindest. Jetzt, Morgana!«
    »Mein kleiner Sonderling, ich bin es, die Befehle erteilt.«
Blablabla …
»Ich befolge sie nicht.«
    Bettina ließ sich wieder auf den Diwan sinken. »Also hast du sie nicht. Ihr habt mich alle beide reingelegt.«
    »Ich verfüge ebenfalls über Insiderinformationen«, entgegnete Morgana mit sanfter Stimme.
    »So ein Unsinn, Hure!«
    Ich werde meine Fähigkeit niemals wiedererlangen.
Doch in zwei Tagen würde sie Königin sein.
    Als sie Raum und Morgana und sogar Cas in diesem Moment betrachtete, begriff sie, dass sie sich viel zu sehr auf sie verlassen hatte. Sie waren nicht unfehlbar, genauso wenig wie sie selbst.
    Selbst ohne ihre Fähigkeit musste Bettina endlich anfangen, wie eine Königin zu denken. Ehe die anderen erneut zu zanken beginnen konnten, sagte sie: »Was wird jetzt geschehen? Werden die Vrekener zurückschlagen?«
    »Wir müssten schon sehr viel Glück haben, wenn sie keine Rache an uns üben würden«, erwiderte Raum. »Ich hatte meine Dämonen angewiesen, den Auftrag so unauffällig wie nur möglich auszuführen. Hätten sie Skye Hall tatsächlich erreicht, hätten sie die vier verschwinden lassen – und nicht vor aller Augen Vrekenerköpfe durch die Gegend gerollt, sodass die ganze Mythenwelt Bescheid weiß!«
    »Der Vampir hat ganz allein gehandelt«, erklärte Morgana und nahm wieder Platz. »Niemand kann das Gegenteil beweisen.«
    »Lasst sie nur angreifen!«, knurrte Cas. »Dann bekomme ich vielleicht endlich die Gelegenheit, mein Schwert in das Blut eines der Ihren zu tauchen. Wir sind die Todbringenden, und wir haben schon viel zu lange keinen Krieg mehr geführt. Wir sind kühn, und wir können uns translozieren.
Sie
sollten
uns
fürchten.«
    Raum wandte den Blick ab. »Sie sind wie Heuschrecken, Cas, eine Plage des Himmels. Sollten sie hiervon erfahren … Die Durchführung war miserabel, mehr habe ich dazu nicht zu sagen.«
    »Es war perfekt«, widersprach Morgana. »Wie könnte man den Vrekenern wohl besser zu verstehen geben, dass wir nun wissen, wie man sie in ihrem Versteck aufspürt? Sie sind nicht länger unverwundbar. Vielleicht werden sie ab sofort zweimal darüber nachdenken, ob sie ein Mitglied der königlichen Familie von Abaddon angreifen! Oder meine Untertanen wie Hunde jagen!« Sie atmete tief durch die Nase ein. »Diese Unterhaltung ist beendet, Raum. Dein ›Mädchen‹ wird schon bald Königin sein. Es wird keine Anstandsdame geben. Das ist mein letztes Wort. Jetzt geh und mach dich fertig, Sonderling.«
    Als sich Raum zu Bettina umwandte, war seine Miene so ernst, wie sie sie noch nie gesehen hatte. »Du musst mich verstehen, Tina. Der Blutvertrag des Turniers zwingt mich, dich und dein Medaillon dem Sieger zu übergeben. Sollte der Vampir dich verführen, wird Goürlav dich töten – und ich werde nichts tun können, um ihn davon abzuhalten.«
    »So sicher bist du also, dass ich das Turnier nicht gewinnen werde, Raum?« Cas schüttelte angewidert den Kopf. »Ihr wisst, wie ich über all das denke. Ich werde jetzt gehen.«
    »Cas, warte!« Bettina hielt ihn gerade noch auf, ehe er sich davontranslozierte. »Begleitest du mich zu meinem Turm zurück?«
    »Viel Spaß heute Abend, Sonderling«, rief Morgana vom Diwan aus. »Und versuch, den Ruf des Vampirs nicht allzu sehr zu ruinieren.«
    Sobald Bettina und Cas allein waren, sagte er: »Ich kann immer noch nicht glauben, dass Dakiano sie gefunden hat! Ich habe sechzig götterverdammte Nächte damit

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