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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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solltest du in dein Zelt zurückkehren und dich ausruhen.«
    Selbst nach dem Sieg dieser Nacht lastete die Erschöpfung schwer auf ihm. Er hatte seit Wochen keinen Tag mehr durchgeschlafen, und er hatte auch nicht genug getrunken, um in seinem gewohnten Maß bei Kräften zu bleiben.
    »Ich kann schlafen, sobald ich dieses Turnier – und deine Zuneigung – gewonnen habe. Mein Gefühl sagt mir, dass beides nicht mehr fern ist.«
    Sie erstarrte. »Dem Sieg nahe zu sein bedeutet, dass du kurz davorstehst, Cas zu töten. Wenn du von deiner Familie sprichst, erinnert mich das nur daran, wie nahe er mir steht. Er war für mich da, als mein Vater starb. Er hat sich nach dem Angriff um mich gekümmert.«
    »Das nagt an mir.«
    »Wieso?«
    »Weil
ich
hätte da sein müssen! Du verwechselst Loyalität mit romantischen Gefühlen – und Freundschaft mit Liebe. Du hast doch die Liebe noch nie erfahren und kennst den Unterschied nicht.«
    »Ich weiß, dass ich Cas liebe.«
    »Dann verwechselst du zwei Arten von Liebe. Im Laufe der Jahrhunderte habe ich sie in all ihren Formen gesehen.«
    »Ist denn die eine wichtiger als die andere?«
    »Sie sind verschieden.«
    »Antworte mir, Vampir!«, forderte sie beharrlich. »Ist eine wichtiger als die andere?«
    »In unserem Fall, ja.«
    »Angenommen, ich könnte mich in dich verlieben, und angenommen, ich liebe Caspion als einen Freund. Was geschieht dann mit ihm? Solltest du gegen Goürlav siegen, wirst du Cas umbringen.«
    »Ich bin genauso wie du in den Bedingungen dieses Turniers gefangen, Bettina.«
    »Wer ist dein liebster Freund? Was wäre, wenn ich keine Wahl hätte, als ihn zu ermorden? Wie könnten wir uns jemals davon erholen?«
    »Wir würden einen Weg finden. Weil ich wissen würde, dass du keine andere Wahl hattest. Mit der Zeit wirst du mir meine Taten vergeben.«
    »Vielleicht könnte ich dir vergeben, aber ich würde ständig daran denken«, sagte sie. »Cas ist nur meinetwegen nach Dakien gegangen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Als Raum ihm befahl, mit der Suche nach den Vrekenern aufzuhören, verschwand Cas. Er konnte die Enttäuschung nicht ertragen und drohte den Verstand zu verlieren. Er muss einen Dakier kennengelernt haben, der ihn in euer Reich eingeladen hat.«
    Enttäuschung war nicht der einzige Grund, wieso Caspion sich nach Dakien gewagt hatte. Mirceo konnte ziemlich überzeugend sein – vermutlich hatte er Caspion fleischliche Genüsse versprochen, die einem geilen jungen Dämon schon den Kopf verdrehen konnten.
    »Es gibt so vieles, was mich verwirrt«, sagte Bettina. »Aber eins weiß ich: Ich könnte die Tatsache, dass du Cas getötet hast, niemals verwinden.«
    Trehan hatte geglaubt, sie würde irgendwann einmal dazu imstande sein, weil sie einsehen würde, dass er keine Wahl gehabt hatte. Inzwischen bezweifelte er das.
    »Die Tatsache bleibt bestehen, dass ich möglicherweise nicht siegen werde«, sagte er. »Und wenn dies meine letzte Nacht auf dieser Welt ist, will ich nicht bis zum Morgen über die Zukunft diskutieren. Lass uns nicht mehr daran denken.«
    »Was willst du dann tun?«, fragte sie in ruhigem Tonfall.
    Während der Regen leise fiel, zog er sie wieder hinunter an seine Seite, ermutigt dadurch, dass sie den Arm über seine Brust legte. »Nichts anderes als genau das hier, Bettina.«

35
    Trehan brachte Bettina in ihren Turm zurück, kurz bevor die Sonne aufging, legte sie ins Bett und deckte sie zu.
    Den Rest der Nacht hatten sie über ihre Vergangenheit geredet, ihre Hoffnungen und Ängste, bis mit dem zunehmenden Licht die Realität über sie hereinbrach.
    »Du siehst müde aus.« »Ich wünschte, ich könnte etwas tun, um den heutigen Kampf zu verhindern.«
    »Wir alle sind durch unsere Verträge gebunden.«
    »Was wirst du mit Goürlav anstellen?«
    »Ihn besiegen, hoffe ich.«
    »Ich mein’s ernst. Wie tötet man eine Kreatur, der man keine Wunde zufügen darf? Was kann ich tun, um mein Volk zu beschützen, falls du ihn verletzt?«
    »Das hab ich nicht vor.«
    »Wie bitte?«
    »Es ist wahr, was man sich über Primordiale erzählt. Wenn sie verwundet werden, löst ihr Blut eine Katastrophe aus.«
    »Erzähl mir mehr darüber.«
    »Der Legende nach stammen Schlangen, Skorpione und Arachniden von anderen Primordialen ab, und zwar entstanden sie aus den Tropfen ihres Blutes. Allerdings waren die ursprünglichen aus dem Blut geborenen Kinder des Schreckens so groß wie Drachen. Ich darf nur einen einzigen Schlag gegen Goürlav

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