Braut der Schatten
Vergnügen verbracht. Warum nur fühlte es sich jetzt so an, als könnte sie nie wieder darauf verzichten? Ihr Körper entspannte sich, ihre Beine spreizten sich hilflos in Erwartung seiner Liebkosungen.
»Ah, meine schamlose kleine Sorcera …« Die hitzigen Worte streiften ihr Ohr und brachten ihre Nippel dazu, sich an seiner feuchten Brust erneut aufzurichten. »Du bist ein Schatz.« Ohne damit aufzuhören, sie gemächlich zu streicheln, begann er damit, ihren ganzen Körper mit Küssen zu liebkosen. Seine Lippen streiften ihr Schlüsselbein, küssten die Stelle zwischen ihren Brüsten. »Jetzt werde ich mich um deine Bedürfnisse kümmern.«
Während sie vor Entzücken erbebte, fragte sie sich doch, warum Cas’ Stimme so rau klang. Lag das allein an seiner Erregung? Und sprach er etwa davon, sie dort unten zu lecken? Die Vorstellung erregte Bettina, aber warum nahm er sie nicht endlich?
»Willst du mich denn nicht lieben?«
Die Ziellinie … so nahe.
»Bald. Aber ich hatte eine Kostprobe von deinem Geschmack,
dragâ mea
, die mich ganz verrückt macht. Zuerst werde ich mich daran ergötzen …«
Das klang so gar nicht nach Cas …
Aber sein warmer Atem auf ihrem Nabel fühlte sich so gut an, dass sie vor freudiger Erwartung erschauerte. »C-Cas?«
Der Mann erstarrte und fluchte in einer Sprache, die sie noch nie gehört hatte. »
Was hast du gesagt?
« Er richtete sich über ihr auf und kniff sie fest ins Kinn.
Schlagartig war sie wieder nüchtern, als Panik sie erfasste. »Du bist nicht Caspion!«, schrie sie und stemmte sich gegen seine Brust.
Es hatte immer wieder warnende Hinweise gegeben, aber sie war eine Sklavin ihrer Sinne gewesen, eine Sklavin der Lust, die er mit jedem seiner Küsse in ihr geschürt hatte, mit jeder Liebkosung. Sie hatte sich eingeredet, dass seine Stimme aufgrund seines Verlangens so rau klang und dass sie einfach nur betrunken war.
»Caspion?«, stieß er heiser hervor. »So ist das also? Du dachtest, ich wäre ein anderer, als du dich mir so bereitwillig angeboten hast?« Er packte ihre Handgelenke mit einer Faust.
»Lass mich los!«, befahl sie, während sie darum kämpfte freizukommen. »Wer bist du?« Sie konnte nichts sehen, aber sie spürte seine Anspannung, konnte die Wut in seiner Stimme hören, die Gewalt verhieß.
So wie schon einmal.
Sie war verwirrt und erschüttert, jene wohlbekannte Todesangst stieg in ihr auf. Sie wusste inzwischen nur zu gut, wie verletzlich ihr Körper war.
Warum passiert so was immer mir?
Tränen stiegen ihr in die Augen. »Nicht schon wieder«, flüsterte sie, doch er hörte gar nicht zu.
»Ich bin Prinz Trehan Cristian Dakiano«, sagte er durch zusammengebissene Zähne hindurch, »und du bist meine Frau.« Er hielt ihre Arme über ihrem Kopf fest. »Nach dieser Nacht, kleine Braut, wirst du mich
niemals
wieder mit einem anderen verwechseln«, schwor er.
Trehans nackte Instinkte übernahmen die Kontrolle. Aggression überwältigte ihn. Das Verlangen, seine Gefährtin zu zeichnen, wuchs an, bis es schier unwiderstehlich erschien. Seine Instinkte forderten nicht unbedingt ihr Blut, aber er musste ihr zeigen, wer die Oberherrschaft innehatte.
Sie musste wissen, wem sie gehörte.
Sie ist mein.
Es kam nicht infrage, sie zu beißen, aber seine Selbstbeherrschung drohte, ihn im Stich zu lassen. Er befand sich direkt am Rande des Abgrunds und wusste, dass die Eifersucht ihn dazu drängen konnte, seinem Verlangen nachzugeben.
Sie begehrt einen anderen. Meine Frau sehnt sich nach einem anderen Mann in ihrem Bett.
»Braut?
Vampir?
«, rief sie, während sie sich gegen seinen Griff wehrte. »Augenblick mal!«
Er sah, wie ihr Puls in ihrem Hals flatterte. Seine Fänge schärften sich, sehnten sich danach, diese Ader anzuzapfen. Nie zuvor hatten sie sich seiner Kontrolle entzogen, nie zuvor hatten sie derartig pulsiert, voller Erwartung, sich in lebendiges Fleisch zu schlagen. Kein Vampir vermochte dieser Versuchung zu widerstehen.
Doch von einem Dakier wurde es erwartet.
Im Vergleich zu seinem Hunger war dieser Gedanke viel zu weit entfernt, um beachtet zu werden. Er beugte sich hinab und öffnete den Mund, um über ihren Hals zu lecken. Instinktiv bereitete er sie auf seinen Biss vor. Direkt unter ihrem Halsband lockte ihn weiche, rosafarbene Haut. »Ich fühle deinen Puls an meiner Zunge. Oh, dein Fleisch … es schmeckt so süß.«
Wenn ihre Haut schon so schmeckte, würde ihr Blut geradezu himmlisch sein. Heißer, köstlicher
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