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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Himmel, der sich in seine Kehle ergoss.
    Vorbei. Der letzte Rest an Zurückhaltung war verschwunden …
    »Beiß mich nicht!«, flehte sie. »Tu mir nicht weh!«
    Ihr wehtun? »Ich will dir nicht wehtun … aber ich kann dies nicht mehr aufhalten.«
    »Bitte nicht!«
    Verdammt noch mal, du willst sie wirklich beißen? Wie irgendein unzivilisierter Vampir? Du bist immerhin ein gottverfluchter Dakier!
»Wenn du die Möglichkeit besitzt, dich zu verteidigen, Sorcera … dann tu es! Halt mich auf!«
    Er hörte ein Schluchzen, fühlte Feuchtigkeit auf ihrem Gesicht. Tränen? Sie weinte?
    Ihr zierlicher Körper bebte an seinem, als sie flüsterte: »Ich kann dich nicht aufhalten.«
    Die Vorstellung, die Ursache ihres Kummers zu sein, durchbrach seinen Rausch. Irgendwie gelang es ihm, sich zurückzuziehen, seine triefenden Fänge nicht in ihren Hals zu schlagen.
    Hinter der Maske zuckten ihre funkelnden Augen hin und her. Konnte sie ihn nicht sehen? Er schwenkte die Hand vor ihrem Gesicht. Nichts.
    Dann fiel es ihm wieder ein. Die Sinne der Sorceri waren fast ebenso beschränkt wie die eines Menschen.
    Sein Verstand flüsterte:
Deine kleine Braut ist vor Angst außer sich. Sie kann nichts sehen, hat keine Ahnung, wer sich in ihrem Bett befindet.
    Sein Instinkt brüllte:
Zeichne sie! Damit kein anderer Mann sich nimmt, was dir gehört!
    Es kostete ihn unvorstellbare Willenskraft, sie loszulassen, seinen Preis aufzugeben.
    Sie richtete sich augenblicklich auf und krabbelte quer über ihr Bett, um von ihm fortzukommen. Sie schnappte sich die Bettdecke und bedeckte damit ihre Brust, während ihre Augen nach wie vor blind durch die Dunkelheit zuckten.
    Sie war gar nicht imstande gewesen, Trehan zu sehen. Sie hatte wahrhaftig geglaubt, er wäre Caspion.
    Was wird sie von mir denken, wenn sie mich zum ersten Mal erblickt?
Vielleicht sollte er für ihren ersten Eindruck nicht so vor ihr knien, mit nackter Brust, während seine Saat in seiner Hose trocknete. Also erhob er sich, zog seinen Mantel wieder über und legte sich den Schwertgurt an. Sein zerfetztes Hemd war nicht mehr zu gebrauchen.
    »Warum tust du mir das an?«, flüsterte sie. Ihre Maske war inzwischen verrutscht. »Ich kenne dich doch gar nicht.« Sie schlug sich die Hände vors Gesicht.
    Nur mit äußerster Mühe gelang es ihm, sie nicht zu berühren, sie nicht zu trösten.
Schließlich bin ich es, den sie fürchtet.
    Er hatte seine Braut erschreckt.
Denn ich bin nicht Caspion.
Nur ein weiterer Grund, ihn zu töten.
    Wie aufgeregt Trehan gewesen war, als er sie gefunden hatte, wie optimistisch. Aber es war alles nur eine Illusion gewesen; ihre sinnliche Reaktion hatte einem anderen gegolten.
    All die Dinge, die er mit ihr genossen hatte, erschienen ihm jetzt verdorben. Als sie Trehans Schaft gestreichelt hatte, hatte sie geglaubt, sie hätte diesen Dämon vor sich. Dem Dämon hatten ihre geflüsterten Worte gegolten:
Du weißt, dass du mit mir machen kannst, was du willst. Ich bin dein – und werde es immer sein …
    Bei diesem Gedanken flammte seine Wut gleich wieder auf, seine Fänge schärften sich erneut. Trehan wollte, dass sie ihm genau dieselben Worte zuraunte, sie ihm mit derselben Leidenschaft ins Ohr flüsterte.
    Mit einem bitterbösen Fluch griff er nach einer Kerze.
    Bettina zuckte zusammen, als sie unvermittelt das Ratschen eines Streichholzes hörte. Und als eine Kerze die Finsternis erhellte, sah sie, dass der Vampir sich mit einer Hand an der Wand abstützte, das Gesicht von ihr abgewandt. Sein Kopf war gesenkt, sein breiter Rücken hob und senkte sich unter heftigen Atemzügen.
    Seine Finger gruben sich in den Stein, während er offensichtlich um seine Selbstbeherrschung rang. »Du hast
ihn
heute Nacht erwartet?«, brachte er schließlich heraus. Gleichzeitig rammte er die Faust in die Mauer, sodass Steinsplitter durch die Luft flogen.
    Sie stieß einen Schrei aus und duckte sich unter die Decke.
    Bei diesem Laut nahm seine Anspannung noch zu. »Du fürchtest mich. Das solltest du nicht. Ich werde dir niemals wehtun«, knurrte er. »Die Götter wissen, ob ich es nicht schon getan habe …«
    »Weil ich deine Braut bin.« Sie konnte es immer noch nicht fassen.
    »Ja.«
    »Bist du ein geborener Vampir?« Geborene Vampire konnten nicht lügen.
    »Was du wirklich wissen willst, ist, ob ich die Unwahrheit sagen kann. Das kann ich nicht. Aber ich würde es auch gar nicht wollen.« Seine Stimme war tief, seine Worte in einem Akzent eingefärbt, den sie

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