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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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wenn jemand dies ohne die geringste Schwierigkeit fertigbrachte.
    Kann denn gar nichts an mir auch nur ein bisschen dämonisch sein?
    »Aber du darfst uns begleiten.« Morgana nahm Raums Arm, wobei sie ihm »versehentlich« einen Schlag mit ihrem scharfen Kopfputz versetzte.
    So sah eines ihrer Schmuckstücke mit zweifachem Nutzen in Aktion aus …
    Die drei fuhren im Aufzug – der von Ogern betrieben wurde – bis ins Erdgeschoss und machten sich auf den Weg zum Eisernen Ring am Rande der Stadt, in der Nähe des großen Sumpfes.
    Bei jedem Schritt wuchsen die Spannungen zwischen ihren Paten weiter an, und ihre eigene Laune verschlechterte sich ebenfalls.
    Ich fühle mich wie eine Opfergabe – einen Schubs entfernt vom Schlund des Vulkans.
Und trotzdem hatte sie immer noch größere Angst um Cas als um sich selbst.
Denk an etwas anderes …
    Das ganze Theater um sie herum lenkte sie zu einem gewissen Grad ab. Das Turnier war eine förmliche Angelegenheit, zu dem die Abaddonae ihre beste Kleidung angelegt hatten. Viele männliche Dämonen hatten ihre Hörner durchstochen und trugen darin goldene Ringe, während die Frauen auf ihre wesentlich kleineren Hörner Rouge aufgetragen hatten.
    Ältere Dämonen liefen in scheppernden antiken Rüstungen herum, deren Einzelteile quietschten, nachdem sie lange nicht mehr benutzt worden waren, aber die Details und Ornamente darauf waren wesentlich kunstvoller als auf modernen Rüstungen. Bettina musterte die Gravierungen und den erhabenen Filigranschmuck mit großem Interesse.
    Schließlich erreichten sie den Ring. Die Arena war mit zahlreichen Sitzplätzen am Rand ausgestattet und ungefähr einen Morgen groß. Sie war vollständig von Eisengittern umgeben. An jeder Querstrebe waren schartige Spitzen angebracht, die nach innen gerichtet waren. Nebelschwaden wogten um das makabre Bauwerk herum und wurden nur von den blauen und orangefarbenen Flammen gewaltiger Fackeln in Schach gehalten.
    An den entgegengesetzten Enden des Rings befanden sich die Haupttribüne und der Eingang zum Allerheiligsten der Krieger, einer ganzen Reihe katakombenähnlicher Tunnel. Das Heiligtum, das sich tief unter dem Ring erstreckte, war eine Art unterirdischer Warteraum, in dem sich die Wettstreiter vor ihren Kämpfen aufhielten.
    Die Haupttribüne bestand aus einem großen überdachten Podest, das mit kostbaren Seidenstoffen verhüllt war. Bettinas Sorceri-Sinne reagierten trotz allem mit freudiger Erregung angesichts der leuchtenden bunten Farben. Manchmal konnte Rune schon sehr fade sein.
    Auf beiden Seiten erstreckten sich lange Banketttische. An dem einen saßen lauter Dämonenlords und -ladys, die sich vor Raum gar nicht genug verbeugen konnten.
Aber sie verbeugen sich nicht unbedingt vor mir.
    Sie alle wussten, dass sie angegriffen und besiegt worden war. Doch zugleich war sie das einzige Kind des großen Mathar. Ihre Untertanen wussten nicht so recht, was sie mit ihr anfangen sollten.
    Wie passend.
Leute, ich weiß selbst auch nicht, was ich mit mir anfangen soll.
    An dem anderen Tisch hatten sich maskierte Sorceri-Würdenträger niedergelassen, die Morgana ihr gekünsteltes Lächeln schenkten.
    Wieder gilt die Aufmerksamkeit nicht mir.
Sie alle wussten, dass ihr ihre Fähigkeit genommen worden war. Wenn Morgana nicht hinsah, behandelten sie Bettina wie eine Infera.
    Kein richtiger Dämon, keine richtige Sorcera. Hochstaplerin …
    In der Mitte befanden sich ein weiteres Podest und ein Tisch für Bettina, Morgana und Raum. Direkt unter ihnen befand sich die Anmeldung, wo schwere Schriftrollen wie Baumstämme übereinandergestapelt lagen. Diese Verträge waren dicker als einer von Raums kräftigen Armen und zählten Tausende – so schien es jedenfalls – von Regeln auf.
    Sobald die Wettstreiter – samt ihrer Gefolgschaft von Knappen und Abgesandten – den Umzug beendet hatten, begaben sie sich dorthin, um eine Schriftrolle zu unterzeichnen und damit einen unumstößlichen Pakt einzugehen.
    Neben den Rollen befanden sich eine Feder und ein Dolch, da die Wettstreiter den Pakt mit Blut unterzeichnen mussten. Bettina kannte nur wenige der Regeln, aber sie wusste, dass dieses Turnier für die Teilnehmer entweder mit dem Sieg endete oder mit dem Tod.
    Das alles war so verdammt … mittelalterlich. Die meisten Dämonarchien lebten so.
    Sie nahm das Programm mit einer Auflistung der Veranstaltungen zur Hand, das an ihrem Platz lag. Gleich würde der Wettstreit dieses ersten Abends angekündigt

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