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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kresley Cole
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Zunge, auf der Jagd nach dieser winzigen Wunde, wollte mehr.
    Vage erinnerte er sich daran, welch gewaltiges Tabu er damit brach, während er weitersuchte.
Eine Perversion?
    Nein – Vereinigung!
Ihre Essenz zu teilen, fühlte sich … rein an. »
Dulcea!
«, stöhnte er zwischen den Küssen. »So süß.« Wie konnte dies denn falsch sein? Das Gefühl von Einheit kam dem körperlichen Akt nahe.
    Aber sie riss sich los. »Du kostest mein Blut?«
    Ein tiefroter Tropfen färbte ihre Unterlippe, lockte ihn. Sein Blick heftete sich darauf, sein Schwanz wurde noch härter.
    »Sieh mich an, Dakiano! Du hast mein Blut getrunken?«
    Er zwang sich, ihr in die Augen zu schauen. So wie sie seine Augen anstarrte, wusste er, dass sie sich vor Durst pechschwarz gefärbt haben mussten. »Ja.«
    »Kannst du dann nicht die Erinnerungen dieser Person sehen?«, fragte sie in panischem Ton.
    Ihre Angst versetzte ihm einen Stich, sie schmerzte ihn. »Ich habe noch nie von einer anderen Person getrunken.«
    »Beantworte die Frage!«
    »Ich glaube, ich besitze diese Fähigkeit.«
    »Lass mich gehen!« Sie schlug so lange auf ihn ein, bis er sie losließ.
    Wieder muss ich meinen Preis aufgeben.
    Sie rappelte sich hoch in eine sitzende Position, legte einen Arm vor ihre Brüste und schob mit der freien Hand ihre Haar aus dem Gesicht. »Du wirst meine sehen!« Sie blickte ihn voller Abscheu an.
    Das habe ich verdient.
Alle, die er kannte, würden genauso empfinden. Trehan selbst glaubte in diesem Moment, dass er sich offenbar kaum von einem abartigen Horde-Vampir unterschied. Oder von Lothaire, dem Mitglied des Dakiano-Clans, der am tiefsten gefallen war.
    Und doch wusste Trehan, dass er nicht eher ruhen würde, bis er sie noch einmal geschmeckt hatte.
    Von dieser Nacht an bin ich ein wahrer Vampir.
    Jenes wohlbekannte Gefühl, missbraucht worden zu sein, stieg in Bettina auf. Es juckte sie in den Handflächen, und sie wollte ihn ihre Kraft spüren lassen – doch ohne sie fühlte sie sich unvollständig.
    Er könnte jene verhängnisvolle Nacht sehen! Bei dem Gedanken wurde ihr schwindelig. Die Erniedrigung, jemand könnte sie so sehen … gebrochen und nackt auf dem Boden des Innenhofs von Burg Rune, voller Blut und Alkohol, während ihr Gelächter immer noch in ihren blutenden Ohren nachhallte.
    Hastig nahm sie ihren Sarong auf, legte ihn sich um und band ihn fest. Der Blick des Vampirs folgte jeder ihrer Bewegungen, klebte an ihr, während sie ihr Oberteil überzog. Doch als sie hastig ihren Umhang ergriff, translozierte er sich zu seiner Kleidung und stieg eilig in seine Hose.
    »Das wäre irgendwann sowieso passiert, Bettina. Ich kann meine Fänge genauso wenig beherrschen, wie ich verhindern kann, dass ich jedes Mal hart werde, sobald ich in deiner Nähe bin.«
    »Weil ich ja eine so überaus verführerische Sirene bin«, höhnte sie in trockenem Tonfall.
    »Ja«, erwiderte er mit heiserer Stimme und zusammengezogenen Brauen.
    Damit zog er ihrem Argument den Boden unter den Füßen weg. »Warum hab ich dir nur vertraut? Ich will dich nicht mehr sehen!«
    »Du kannst nicht gehen!«
    »Dann sieh mal genau zu!« Sie legte sich ihren Umhang um und marschierte auf den Ausgang zu. Doch vor dem Zelt angekommen, erstarrte sie. Der Regen hatte ein wenig nachgelassen, aber jetzt war der Nebel so dick wie Erbsensuppe, die Sicht war gleich null. Zumindest für sie.
    Sie würde diesen finsteren Fehdehandschuh wohl aufnehmen müssen, um nach Hause zu gelangen. Vor ihren Augen bewegten sich schemenhafte Gebäude, und die Gassen erschienen ihr viel enger. Die Straße wurde dunkler, die Luft selbst war mit düsteren Vorahnungen durchtränkt.
    Der Funke Angst brannte. Ein Schwindelgefühl drohte sie zu überwältigen. Ihr Herz hämmerte lautstark in ihren Ohren, ihre Augen füllten sich mit Tränen. Die Furcht war eine große, stählerne Faust, die ihren Brustkorb zusammenquetschte, bis keine Luft mehr darin übrig war.
    Ihre Knochen taten weh, sie spürte überall dort Schmerzen, wo seinerzeit die Rippen ihr Fleisch durchstoßen hatten. Viel zu deutlich erinnerte sie sich, wie sich die Haut ihres Leibes wie ein Zelt über ihre verschobenen Rippen gespannt hatte – wie Stoff über einer stumpfen Nadel.
Nur eine Frage der Zeit.
Ein Tritt in die Seite hatte die Nadel aufwärtsgezwungen, sodass sie ihre Haut durchstach …
    Sie drückte ihren Handrücken gegen die Lippen.
Ich will, dass diese vier tot sind! Warum krepieren sie nicht endlich

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