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Braut wider Willen

Braut wider Willen

Titel: Braut wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Cato? Dann könnte er diese Verdächtigungen selbst entkräften.«
    »Ihr habt wohl keine Neigung zur Intrige?« Brians Lächeln war fast mitleidig. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. »Phoebe, hier heißt es ein wenig raffiniert sein. Ich wollte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ihr fühlt Euch doch von seinem Leben ausgeschlossen?« Seine kleinen Augen blickten sie eindringlich an. »Ich weiß, wie schwierig dies ist, da ich auch weiß, wie er sich vor denen, die ihn lieben, verschließt. So verhielt er sich zu meiner Mutter, und zu mir ohnehin. Ich würde Euch helfen, dies zu ändern. Wenn er erst sieht, wie tüchtig Ihr seid und wie sehr gewillt und bereit, ihm zu helfen und seine Partnerin zu sein, könnte er seine Gewohnheit ändern, die so vielen Menschen wehtut. Überlegt es Euch.«
    Jedes seiner Worte traf ins Schwarze. Auch Meg hatte sich ähnlich geäußert. Sie musste Cato beweisen, wozu sie imstande war.
    »Ihr besitzt dieses Dokument? Den Beweis für die Absichten des Königs?«, fragte sie langsam.
    Brian nickte. »Natürlich könnte ich es selbst der Parlamentspartei vorlegen und damit meine eigene Loyalität zweifelsfrei beweisen, doch schmerzt es mich, dass Cato mir nicht traut. Schließlich bin ich sein Erbe.«
    Er sah sie dabei aufmerksam an und bemerkte ihr leichtes Erröten und das Beben ihrer Lippen.
    »Natürlich nur, bis Ihr ihm einen Sohn schenkt«, fügte er mit einem winzigen Lächeln hinzu. »Verzeiht die mangelnde Diskretion, doch ist die Sache für mich von einigem Interesse.«
    »Ja, das ist sie wohl«, entgegnete Phoebe.
    Brian wartete einen Herzschlag lang, ob sie sonst noch etwas sagen und ihm einen Hinweis auf eine eventuelle Schwangerschaft geben würde, doch tat sie es nicht, und er fuhr fort, als hätte er das Thema nicht berührt: »Meiner Meinung nach würde diese etwas umständliche Vorgehensweise ihm Grund liefern, Euch und mir dankbar zu sein.«
    Das hörte sich vernünftig an. Phoebe war die Spannung zwischen Cato und seinem Stiefsohn nicht entgangen, obwohl Cato nie direkt davon gesprochen hatte. Und die Vorstellung, dass Brian eigene Motive verfolgte, indem er ihr half, war irgendwie beruhigend, da völliger Mangel an Eigeninteresse erst recht ihren Verdacht erregt hätte.
    »Und wie wollen wir die Sache bewerkstelligen?« Nun versuchte sie nicht mehr, ihren Eifer zu verbergen.
    »Wie schon gesagt, müssen wir Catos Siegel benutzen. Das Dokument muss sein Siegel tragen als Beweis, dass es von ihm stammt.«
    »Manchmal siegelt er mit seinem Ring«, sagte Phoebe leise. »Den nimmt er aber nie ab.«
    »Gewiss, aber er besitzt daneben noch das große Granville-Siegel, das er im Schubfach seines Tisches im Arbeitszimmer aufbewahrt.« Brian beobachtete sie durch zusammengekniffene Augen. Jetzt hatte er sie. Sie würde unwissentlich den Sturz ihres Gemahls herbeiführen.
    »Wenn es verschlossen aufbewahrt wird, wüsste ich nicht, wie es von Nutzen sein könnte«, wandte sie ein.
    Herrgott, diese Unschuld!
»Wir müssen es uns verschaffen«, sagte er geduldig. »Wir müssen an den Schlüssel herankommen und uns das Siegel ausborgen. Dann siegeln wir damit das Dokument und schicken es Cromwell.«
    Phoebe blickte ihn erstaunt an. »Das wäre ja Diebstahl.«
    »Ich rede von Ausborgen«, berichtigte Brian sie so geduldig wie zuvor. »Nicht Stehlen, sondern Borgen. Nur für ein paar Minuten. Er wird es nie erfahren, oder zumindest erst, wenn alles gut gegangen ist und Ihr ihm alles erklären könnt.«
    »Ihr meint nicht, dass er mir zürnen wird, weil ich mir sein Siegel
ausborge}«,
fragte Phoebe ungläubig.
    »Vielleicht ein wenig«, gab Brian zu. »Aber er wird einsehen, dass der Zweck die Mittel heiligt. Er ist ja ein vernünftiger Mensch, nur in gewissen Dingen ein wenig eigensinnig.« Seine Miene wurde wieder ernst. »Ich weiß nicht, wie ich Euch überzeugen kann, Phoebe. Falls das Oberkommando zu der Meinung gelangt, Cato hätte Verrat begangen, indem er den König entwischen ließ, ist es sein Untergang.« Er schlug mit der Faust in die Handfläche der anderen Hand. »Es ist so enervierend, weil er den Ernst der Lage nicht wahrhaben will. Er begreift gar nicht, wie jemand seine Loyalität in Frage stellen kann.«
    »Nun, ich auch nicht«, sagte Phoebe spitz.
    »Aber man stellt sie in Frage.«
    Phoebe biss sich auf die Lippen. Sie wusste, dass das stimmte, mochte es auch noch so absurd sein. Und Catos gelassene Haltung war keine Hilfe. Am Tag zuvor hatte sie die

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